"Zu unserer eigenen Überraschung hat der starke Franken in der Schweiz bisher keinen negativen Einfluss gehabt auf die Geschäftsreisen", sagt Patrick W. Diemer, CEO von AirPlus, im cash-Video-Interview. Reaktionen könnten allerdings noch folgen, da die Auftragsbücher in den verschiedenen Branchen unterschiedlich gefüllt seien. AirPlus will später im Jahr diesen Aspekt noch einmal untersuchen.

Die Lufthansa-Tochter AirPlus, Anbieterin von Lösungen für das Business Travel Management konnte 2014 in der Schweiz das Geschäftsreisevolumen um fünf Prozent steigern. Dabei erhöhte sich die Anzahl verkaufter Flugtickets um gut vier Prozent, während gleichzeitig der durchschnittlich für ein Flugticket bezahlte Preis um gut sechs Prozent zurückging.

AirPlus liefert am Pressegespräch am Freitag auch Details zum Reiseverhalten der Schweizerinnen und Schweizer auf Geschäftsreisen. Eine kleine Auswahl:

  • Mit einem Verhältnis von ungefähr 84 zu 16 Prozent sind Männer deutlich häufiger auf Geschäftsreisen als Frauen. Wobei der Frauenanteil leicht zunehmend ist.
  • Frauen fliegen Billiger. Dies deshalb, weil sie früher buchen (im Schnitt etwa 24 Tage im voraus) als Männer (etwa 21 Tage im voraus) und weniger häufig Reisen stornieren (Stornierungsrate 3,1 Prozent) als Männer (Stornierungsrate 4,0 Prozent).
  • Schweizer fliegen entweder am Morgen vor der Arbeit oder am Abend nach der Arbeit. Geschäftsreisen während dem Tag sind deutlich seltener. Abflüge um 07.00 Uhr und 17.00 Uhr sind am häufigsten.
  • Die beliebtesten Geschäftsreise-Ziele sind bei Kontinentalreisen London, Düsseldorf und Wien, bei Interkontinentalreisen New York, Shanghai und Moskau.

Hauptsächlich aussereuropäisches Wachstum

Global gesehen ist AirPlus mit dem Start ins neue Geschäftsjahr zufrieden. "Wir erwarten für 2015 ein starkes Wachstum der Geschäftsreisen", so Patrick W. Diemer. Per Ende Februar lag das über AirPlus abgewickelte Transaktionsvolumen um gut fünf Prozent über dem Vorjahr. Dieses nahm 2014 um gut sieben Prozent auf 12,7 Milliarden Euro zu, woraus sich für AirPlus Umsatzerlöse von 320 Millionen Euro ergaben. "Das Wachstum stammt grösstenteils aus aussereuropäischen Märkten, wie zum Beispiel China", fügte Patrick W. Diemer an.

Eine Herausforderung für AirPlus sind im laufenden Jahr die anstehenden Veränderungen der Regulierungen in Europa und in der Schweiz, unter anderem die Anpassungen der Interchange Fee Regulierung, welche von AirPlus eine Anpassung der Produkte erfordert.

Im Video-Interview mit cash erklärt Patrick W. Diemer auch, in welchem Bereich AirPlus tätig ist und wie Zahlungen in der Zukunft aussehen könnten.

(Mit Material von SDA)