Rund 4,7 Millionen Türken waren im Januar ohne Job, wie das Statistikamt in Ankara am Montag mitteilte. Das sind im Vergleich zum Vorjahr rund 1,3 Millionen Menschen mehr. Besonders die Jugendarbeitslosigkeit ist demnach hoch (26,7 Prozent).

Die türkische Wirtschaft befindet sich seit vergangenem Jahr in der Krise und steckt seit Ende 2018 in der Rezession. Im Sommer vergangenen Jahres hatte unter anderem ein Zerwürfnis mit den USA zu einer Währungskrise geführt. Inzwischen hat sich die Türkische Lira wieder leicht erholt. Die Inflation bleibt aber weiter hoch und liegt zurzeit bei rund 20 Prozent. Vor allem Lebensmittel werden immer teurer. Im Dezember hatte die Arbeitslosenquote bei 13,5 Prozent gelegen.

Am Freitag war die Lira erneut unter Druck geraten und hatte im Vergleich zum Euro fast zwei Prozent verloren. Fachleute begründeten die Schwäche vor allem mit politischen Faktoren. Die Skepsis gegenüber der Regierungspartei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan ist gross, weil diese einige wichtige Resultate der Kommunalwahlen anzweifelt. Hauptstreitpunkt ist das Ergebnis in der Metropole Istanbul, wo die AKP eine Wahlwiederholung anstrebt.

Vergangene Woche hatte Finanzminister und Präsidentenschwiegersohn Berat Albayrak ein Konjunkturpaket vorgestellt, das aber in Teilen enttäuschend blieb.

(AWP)