"Die Leute haben die Neigung, nur jenen Medien und Sozialen Netzwerken zu folgen, mit denen sie einer Meinung sind": Dies sagte kürzlich die Ex-Botschafterin der USA in Bern, Suzi LeVine, in einem Interview mit cash.ch. Ein solches Verhalten bringt die Gefahr mit sich, dass Leser Unwahrheiten konsumieren. In den USA, wo LeVine inzwischen wieder lebt, werfen sich politische Kontrahenten heute täglich vor, "Fake News" zu verbreiten.

Erfundene Geschichten, um den Gegner zu diskreditieren: In Zeiten, wo sich jede und jeder auf den Social Media breitmachen kann, ist die Möglichkeiten dafür gross. Und das längst nicht für US-Präsident Donald Trump, der mit Twitter seine Meinungen kundtut und damit - vermutlich gewollt - globale Kontroversen auslöst. Nachdem man ihm vorwarf, im Wahlkampf falsche Geschichten verbereitet hat, drehte der Amtsinhaber im Weissen Haus den Spiess einfach um: Er nennt etablierte Medien meist pauschal nur noch "the fake news".

In der Schweiz wird da noch sachlicher miteinander umgegangen. Aber wie schon die Grossmutter warnte: Nicht alles, was man liest, ist wahr. Um Ihre Fähigkeiten, liebe Leserinnen und Leser, etwas zu schärfen, machen wir ein Quiz. Von den folgenden acht Schweizer Wirtschaftsschlagzeilen aus dem Jahr 2017 stimmen einige nicht. Überlegen Sie sich genau, welche dieser News echt und welche erstunken und erlogen sind. Die Auflösungen stehen weiter unten. 

 

1. «NICHT ZU ENDE GEDACHT! 'Made in Switzerland' gilt nur dann, wenn 80 Prozent der Rohstoffe für ein Produkt in der Schweiz produziert werden. Ausnahmen gibt’s ausgerechnet bei Schokolade und Uhren.»

 

2. «KANN EIN EINZIGER BANKER SOVIEL WERT SEIN? Nach der Wechselankündigung von Boris Collardi von Julius Bär zu Pictet fällt die Bär-Aktie am selben Tag 6 Prozent und radiert etwa 800 Millionen Franken an Börsenwert aus.»

 

3. «SNB IM PANIKMODUS! Um die Ausgabe von neuen Banknoten nicht zu gefährden, übernimmt die Schweizerische Nationalbank nach dem Bündner Banknotenhersteller Landqart gleich auch noch den Banknotendrucker Orell Füssli aus Zürich.»

 

4. «WIE SKRUPELLOS! Nach dem Attentat auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund evaluiert der mutmassliche Täter laut Anklageschrift offenbar auch die börsenkotierten Titlis Bergbahnen als Anschlagsziel, um danach vom fallenden Aktienkurs zu profitieren.»

 

5. «JETZT MUSS GLAMOUR INS HAUS! Nach seinem totalen Ausstieg bei Leonteq setzt Firmengründer Jan Schoch nun voll auf die Hotellerie und engagiert für sein Boutique Hotel und Gasthaus Bären in Gonten AI die Zürcher TV-Köchin Meta Hiltebrand.»

 

6. «MINDER, WO BLEIBST DU? CS-Chef Tidjane Thiam verdient 2016 trotz Jahresverlust seiner Bank deutlich mehr als im Vorjahr und die durchschnittliche Lohnsumme 2016 der zwölf UBS-Top-Manager stieg um zehn Prozent - trotz habierten Reingewinns der UBS

 

7. «EIN GEFALLENER SCHNUPPERT WIEDER HÖHENLUFT! Der gestrauchelte Banker Pierin Vincenz entdeckt seine Vorliebe für exquisite Helikoptertransporte neu und investiert mit seinem Privatvermögen in die beiden Lufttaxi-Startups Lilium und Volocopter.»

 

8. «CHÂPEAU, JEAN-PAUL! Nach dem Verkauf seiner Actelion an Johnson&Johnson will Jean-Paul Clozel nochmals totale unternehmerische Freiheit und bringt seine neue Firma Clozelion mit Mehrheitsbeteiligung an die Schweizer Börse.»

 

Auflösungen:

 

1. Keine Fake News

 

2. Keine Fake News

 

3. Fake News

 

4. Keine Fake News

 

5. Fake News

 

6. Keine Fake News

 

7. Fake News

 

8. Fake News