Seit der Aufgabe der Einführung von Negativzinsen durch die Schweizerische Nationalbank hat sich die Situation für Sparer verschärft. Zwar reicht noch kaum eine Bank die Strafzinsen an ihre Privatkunden weiter. Aber vielerorts sind die Renditen auf Privat-, Spar- oder Säule-3a-Konten in der Region von null angekommen. Häufig kommen noch Kontogebühren hinzu, sodass unter dem Strich das Konto etwas kostet.

In diesem Umfeld suchen viele Sparer nach Alternativen, um ihr Geld zu parkieren. Neben dem Griff unter die Matratze bietet sich beispielsweise die Eröffnung eines Bankschliessfachs an. Laut der Aargauer Zeitung boomt deshalb das Geschäft mit Tresoren. Aber auch Schliessfächer erfreuen sich zunehmender Beliebtheit wie eine Analyse des Finanzvergleichsdienstes moneyland.ch zeigt. In einzelnen Filialen sollen bereits alle Fächer vermietet sein.

Auf den Trend zum Bargeldhorten deutet auch die neue Beliebtheit für 1000er-Noten hin. Der Schweizer Notenumlauf ist zuletzt stark gestiegen und hat mit 60 Milliarden Franken einen neuen historischen Höchststand erreicht. Davon entfällt mit 60 Prozent oder 36,5 Milliarden Franken der grösste Teil auf die 1000-Franken-Note.

Grosse Preisunterschiede

Moneyland hat die aktuelle Tiefzinsphase zum Anlass genommen, die Preise der jeweils kleinsten und grössten Schliessfächer von 26 bedeutenden Schweizer Banken miteinander zu vergleichen. Dabei kommt heraus: Grössen und vor allem Preise der Schrankfächer können sich stark unterscheiden.

Die Mehrheit der kleinen Fächer kostet zwischen 50 und 200 Franken pro Jahr. Am günstigsten ist die Nidwaldner Kantonalbank. Sie verlangt 6 Franken pro Liter Stauraum. Am teuersten ist die Aufbewahrung von Bargeld bei Raiffeisen in Basel. Dort kostet die Bunkerung rund 35 Franken.

Vergleichsweise teuer sind auch die beiden Grossbanken: Die Credit Suisse verlangt 20 Franken pro Liter Stauraum, die UBS 19 Franken.

Was bleibt unter dem Strich?

Worauf Moneyland ebenfalls aufmerksam macht: Für die Deponierung von Bargeld reicht meist ein kleines Fach. Denn Schweizer 1000-Franken-Noten sind sehr platzsparend. So nimmt ein Notenbündel im Wert von 100'000 Franken gerade einmal einen Platz von 0,0133 Liter ein.

Dennoch gibt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland, zu bedenken: "Wenn das Schliessfach nur für das Horten von Bargeld benötigt wird, sind die Mietkosten streng genommen nichts anderes als Negatizinsen." Deshalb ist der genaue Vergleich mit den Kosten für herkömmliche Konten unabdingbar. Zudem ist das Geld im Schliessfach schwerer erreichbar als auf der Bank. Nur drei der untersuchten Banken bieten einen 24-Stunden-Zugang zu ihren Tresorräumen an (hier finden Sie den detaillierten Vergleich).