Aphria mit Sitz in Leamington bietet den Tilray-Aktionären laut der Vereinbarung einen Aufschlag von 23 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag und damit rund 9,68 US-Dollar je Aktie, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Nach Abschluss der Transaktion sollen die bisherigen Aphria-Aktionäre 62 Prozent der Anteile an der Gesellschaft halten.

Die Fusion bedarf noch der Zustimmung der Tilray-Aktionäre. Sie soll innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss jährliche Einsparungen von umgerechnet 78,5 Millionen Dollar bringen. Der Vollzug ist für das zweite Quartal kommenden Jahres geplant. Teil der Vereinbarung ist laut Mitteilung eine Kündigungsgebühr von umgerechnet 51 Millionen US-Dollar, die unter bestimmten Umständen fällig wird.

Im Erfolgsfall soll Aphria-Chef Irwin Simon das fusionierte Unternehmen führen. Tilray-Chef Brendan Kennedy soll dem Verwaltungsrat angehören. Mit dem Zusammenschluss will Aphria in die USA expandieren und weitere Wachstumsmöglichkeiten nutzen. Hierzu gehört den Angaben zufolge auch der Markt für medizinisches Cannabis in Deutschland. Tilray betreibt bereits eine Fabrik in Portugal, die einen zollfreien Zugang zur EU ermöglicht. Aphria ist mit zwei Tochtergesellschaften in Deutschland aktiv.

Die fusionierte Firma soll unter dem Aktienkürzel von Tilray an der US-Börse Nasdaq gelistet sein. Der Unternehmenswert nach Abschluss der Transaktion wird auf ungefähr 3,8 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der kombinierte Jahresumsatz soll umgerechnet rund 686 Millionen Dollar betragen.

(AWP)