Die Umfrage habe aber auch ergeben, dass 40 Prozent der betroffenen Mitarbeitenden positiv reagiert hätten und dass weitere 40 Prozent eine neutrale Einstellung einnähmen, sagte UBS-Schweiz Chef Martin Blessing in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag".

Ende Mai war bekannt geworden, dass die UBS aus Kostengründen hunderte von Mitarbeitende nach Biel und Renens auslagern will, nachdem die Bank bereits letztes Jahr eine Auslagerung von Stellen nach Schaffhausen kommuniziert hatte.

Zudem ist ein drittes Projekt für ein sogenanntes Service-Zentrum entlang der Gotthardroute vorgesehen. Die Mitarbeitenden in diesen Zentren werden unterstützende Funktionen ausführen.

Die UBS sieht sich, wie andere Banken auch, einem hohen Kostendruck ausgesetzt. Die Grossbank ist zwar mit einem Gewinnwachstum von 4 Prozent ins Geschäftsjahr 2017 gestartet, "aber die tiefen Zinsen bremsen das Geschäft", sagte Blessing. Wegen der Negativzinsen könnten die Kundengelder nur schwer gewinnbringend angelegt werden.

Durch den Umzug von bis zu 500 Mitarbeitenden nach Schaffhausen, weiteren bis zu 600 nach Biel und den Ausbau des Service-Zentrums im waadtländischen Renens spart die UBS unmittelbar bei den Mieten. "Bei den Personalkosten sparen wir zunächst nichts, weil die Mitarbeiter ja umziehen", räumte Blessing ein. Erst mit der Zeit würden über die Fluktuation auch leicht die Löhne sinken.

Bevor Blessing im letzten September zur UBS gestossen war, hatte der Deutsche während acht Jahren die Commerzbank geführt. Zur Führungskultur in beiden Ländern sagte er, er habe gedacht, in Deutschland seien die Firmen hierarchischer organisiert. "Nun bin ich mir nicht sicher, ob es umgekehrt ist."

In der Schweiz müsse man genauer zuhören, weil Meinungen oder Kritik "subtil angedeutet" werden. "Schweigen bedeutet nicht einfach Zustimmung", sagte Blessing.

(SDA)