US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das aktuelle Tempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Vorgehensweise verzichtet, weshalb die Wachstumszahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen.
Die grösste Volkswirtschaft der Welt hat damit in den Sommermonaten stärker an Fahrt gewonnen, obwohl die US-Notenbank Fed in den vergangenen Monaten die Leitzinsen deutlich angehoben hatte. Erst im September hatte die Federal Reserve eine Zinspause im Kampf gegen die hohe Inflation eingelegt und die Leitzinsen vorerst in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen.
Die US-Wirtschaft profitiert nach Einschätzung von Experten weiter von einem starken Konsum. «Der private Konsum hat sich mal wieder als Stabilitätsanker der US-Wirtschaft erwiesen», sagte Analyst Bernd Krampen von der NordLB.
«Die von vielen Auguren prophezeite US-Rezession lässt weiter auf sich warten», kommentierte Analyst Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die Daten. Bislang trotze die US-Wirtschaft allen Widrigkeiten. Allerdings gelte: «Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der Gegenwind für die US-Wirtschaft wird immer stärker.»
Der US-Dollar konnte nach Veröffentlichung der Wachstumsdaten etwas zulegen. Am Frankfurter Aktienmarkt hat der Dax frühe Verluste etwas eingegrenzt./jkr/jha/
(AWP)