(in Mio Fr.)              AWP-Konsens         2019

EBITDA                        916              904    
Reingewinn                    636              647    

(in Fr.) 
Dividende je Aktie          11,80            11,30     

FOKUS: Geberit hat im Januar bereits den Umsatz bekanntgegeben sowie eine relativ genaue Erwartung für die operative Gewinnmarge im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020. Daher sind keine grossen Überraschungen mehr zu erwarten.

Die Kommentare der Analysten sind bereits auf die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr fokussiert. Allgemein wird davon ausgegangen, dass sich Geberit wie im Vorjahr weiterhin relativ widerstandsfähig zeigen wird gegen die Unbill der Covid-Pandemie, konnte doch das Unternehmen auch im vergangenen Jahr trotz der temporären Schliessungen von Baustellen in zahlreichen Ländern den Umsatz organisch steigern. Von Geberit selber sind zu diesem Zeitpunkt im Jahr in der Regel noch keine zahlenmässig konkreten Erwartungen für das Gesamtjahr zu erwarten.

ZIELE: Im Januar hatte Geberit für 2020 eine operative Cashflow-Marge (EBITDA) von rund 31 Prozent angekündigt. "Dieses Profitabilitäts-Level ist nicht nachhaltig", sagte damals CEO Christian Buhl allerdings auch. Konkret wird also dieser Wert im laufenden Jahr wieder zurückgehen.

Über die Zyklen strebt Geberit ein jährliches organisches Wachstum von 4 bis 6 Prozent an und für die operative Marge auf Stufe EBITDA einen Wert im Bereich von 28 bis 30 Prozent.

PRO MEMORIA: Der Konzernumsatz nahm 2020 um 3,1 Prozent auf 2,99 Milliarden Franken ab. Dabei wurden die Verkäufe von negativen Währungseffekten in der Höhe von 136 Millionen gemindert. In lokalen Währungen ergab sich somit gar ein leichtes organisches Wachstum von 1,3 Prozent.

Sehr stark war das Wachstum im vierten Quartal in den wichtigsten Märkten Deutschland mit einem organischen Plus von über 13 Prozent und in der Schweiz mit einem Wachstum von beinahe 9 Prozent. Beide Märkte haben laut Buhl von einem Trend zur Modernisierung von bestehenden Wohnungen profitiert sowie von einem starken Wachstum der Dusch-WCs.

Er werde keinerlei Aussagen zu den Erwartungen für das laufende Jahr machen, sagte Buhl im Januar. "Dafür sind die Unsicherheiten im Zusammenhang mit Covid zu hoch. Es ist auch noch überhaupt nicht abschätzbar, wann das Leben wieder zu einer gewissen Normalität zurückkehrt." Und mit einem Arbeitsvorrat von etwa zwei Wochen sei die Visibilität überhaupt sehr tief, dafür die Volatilität im Auftragseingang sehr hoch.

Buhl verwies dennoch mit Blick auf die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Margen auf die im vergangenen Jahr rekordtiefen Rohmaterialpreise. Einfache und Spezial-Kunststoffe oder auch Stahl kosteten gemäss Buhl im Januar aber zwischen 10 und 20 Prozent mehr als noch im vierten Quartal.

Darüber hinaus sollen die Marketing-Kosten im laufenden Jahr wieder ansteigen, je nach Entwicklung der Beschränkungen auch die Reisekosten. Und Geberit will im laufenden Jahr auch die Ausgaben für das Vorantreiben der Digitalisierung um weitere 15 Millionen aufstocken.

AKTIENKURS: Die Geberit-Aktien haben sich vom Kurssturz im März infolge der Corona-Pandemie längst wieder erholt. Damals ging es bis fast 360 Franken hinunter. Im Januar 2021 erreichten die Titel dann aber sogar ein Allzeithoch bei 599,60 Franken. Seither ging es aber wieder etwas abwärts und die Titel notieren aktuell um die 556 Franken. Seit Anfang 2021 sind die Titel wie der Gesamtmarkt damit nur ganz knapp im Plus.

jg/cf/jl

(AWP)