(in Mio Fr.)           AWP-Konsens          2017  

Umsatz                    807,0            737,1  
Adj. EBITDA*              241,7            218,9 
EBITDA                    237,0            216,7 
Adj. Reingewinn*          178,6            162,2  
Reingewinn                169,9            153,4  


* bereinigt um Integrationskosten und Amortisationen

FOKUS: Geberit dürfte gemäss den Prognosen im ersten Quartal 2018 ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erreicht haben. Davon dürften allerdings mehr als 5 Prozent auf Währungseffekte wegen des stärkeren Euro zurückzuführen sein. Das organische Wachstum in Lokalwährungen wird deshalb eher in einem tiefen Bereich von rund 2 bis 3 Prozent gesehen, was auch dem saisonalen Muster entsprechen würde, welches das erste Quartal gewöhnlich zu den schwächeren zählt.

Belastend hierbei fällt die hohe Vergleichsbasis aus dem Vorjahr ins Gewicht sowie der Umstand, dass das erste Quartal 2018 einen Werktag weniger hatte als dasjenige des Vorjahres. Im Heimmarkt Schweiz dürfte es zudem zum üblichen Vorzieheffekt gekommen sein, da im zweiten Quartal die jährliche Preisrunde durchgeführt werden soll.

Weiter stehen Fragen wie die Kundenakzeptanz der Markenkonsolidierung bei Sanitec im Fokus oder die Geschäftsentwicklung in Skandinavien. Die operative Marge dürfte von den Rohmaterialpreisen und den Personalkosten negativ sowie von den Restrukturierungsmassnahmen in Frankreich positiv beeinflusst worden sein.

ZIELE: Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 zeigte sich Geberit zuletzt gewohnt vage: Die Bauindustrie sollte sich im Jahr 2018 generell positiv präsentieren, die Entwicklung der einzelnen Regionen, Märkte und Bausektoren werde jedoch unterschiedlich verlaufen, hiess es an der Bilanzmedienkonferenz im März.

Insgesamt erwartet Geberit im Gesamtjahr aber weiteres Wachstum. Dass dieses im Rahmen des ab diesem Jahr geltenden Ziels von organisch 4 bis 6% liegen wird, wollte CEO Christian Buhl an der Konferenz nicht bestätigen. "Einen konkreteren Ausblick werden wir erst mit den Halbjahreszahlen abgeben", so Buhl.

Der Ausblick auf das Geschäftsjahr sei aber vergleichbar mit demjenigen zu Beginn des letzten Jahres. "Wir sind zuversichtlich", meinte er dazu. Wachstum verspricht er sich beispielsweise im Keramikgeschäft, welches im vergangenen Jahr unter anderem wegen der Werkschliessungen in Frankreich noch leicht geschrumpft ist. Von den Synergien zwischen dem angestammten Sanitärtechnik-Geschäft "hinter der Wand" von Geberit und dem mit Sanitec neu akquirierten "vor der Wand"-Geschäft hat laut Buhl der Sanitärtechnik-Bereich im vergangenen Jahr profitiert. Und im laufenden Jahr sollte davon auch das Keramikgeschäft Rückenwind erhalten.

PRO MEMORIA: Geberit stellte für das laufende Jahr im vergangenen März weiter steigende Rohmaterial- und Personalkosten in Aussicht, letzteres vor allem in Deutschland und in Polen. Die Personalkosten bezeichnete Buhl gar als Herausforderung. Dennoch zeigte er sich für den wichtigsten Einzelmarkt von Geberit grundsätzlich zuversichtlich, zumindest mit Blick auf die Nachfrage. Das Problem mit dem Engpass bei den Kapazitäten der Sanitär-Installateure bleibt aber bestehen.

Das Unternehmen will auch dieses Jahr im zweiten Quartal Preiserhöhungen im üblichen Rahmen von 1 bis 1,5% vornehmen. Einzig in der Schweiz sollen diese etwas höher ausfallen, um die Euro-Stärke auszugleichen.

AKTIENKURS: Die Geberit-Aktien stehen am Montag im Vergleich zum Stand von Ende 2017 kaum verändert, im Gegensatz zum Gesamtmarkt SMI, welcher über 5 Prozent zurückgegangen ist. Verglichen mit dem Jahres-Höchststand vom Februar bei 466 Franken stehen die Papiere rund 40 Franken tiefer.

dm/jl/cf

(AWP)