Die Zurich dürfte im Volumen zugelegt haben. Grund dafür ist etwa die Übernahme des US-Schaden- und Unfallversicherungsgeschäfts der Metlife-Gruppe, das erstmals in die Rechnung miteinfliesst. Die knapp 4 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme hat die Zurich gemeinsam mit ihrem US-Partner Farmers gestemmt.

Das Metlife-Geschäft wird dabei in die genossenschaftlich organisierte Farmers-Gruppe miteingebunden. Der Zurich selber fliessen derweil höhere Einnahmen über ihre Tochtergesellschaft zu, die für Farmers Dienstleistungen erbringt und dafür Gebühren verrechnet.

Mit der Übernahme steigt die Farmers-Gruppe zum sechstgrössten Privatkundenversicherer der USA auf und macht einen Platz gut. Farmers übernimmt rund 3'500 Mitarbeitende, während sich das Prämienvolumen durch den Kauf um 3,6 Milliarden auf 24,3 Milliarden US-Dollar ausdehnt.

Nebst dem Zukauf in den USA dürfte der Preisanstieg in der Unternehmensversicherung die Volumenentwicklung ebenfalls positiv beeinflussen. Analysten rechnen vor allem in den USA und in Grossbritannien mit weiter steigenden Preisen.

Die Bank Vontobel rechnet mit einem Anstieg der Einnahmen im P&C-Geschäft der Zurich im ersten Quartal um knapp 13 Prozent auf beinahe 11 Milliarden Dollar. Ein Plus wird auch in der Lebensparte erwartet. Bezüglich Solvabilität sei zudem mit einer soliden Quote nach dem Swiss Solvency Test (SST) zu rechnen, heisst es bei Vontobel.

Ende April gab die Zurich die definitiven Werte zum SST per 1. Januar 2021 bekannt. Demnach ist die SST-Quote auf 182 Prozent von 222 Prozent im Jahr davor zurückgegangen. Dieser Rückgang spiegle das schwächere wirtschaftliche Umfeld wider, insbesondere niedrigere Zinssätze und eine höhere Finanzmarktvolatilität, teilte die Zurich mit.

Damit bleibt die Zurich solide kapitalisiert. Das zeigt auch die Mitte März von Standard&Poor's (S&P) angekündigte Ratingerhöhung. S&P hatte die langfristigen Emittenten- und Finanzstärkeratings der Zurich von 'AA-' auf 'AA' angehoben. Der Ausblick für die Bewertungen wurde derweil mit 'stabil' bestätigt.

An der Generalversammlung vom 8. April bekam der Verwaltungsrat der Zurich einen prominenten Zuzug. Die Aktionäre wählten wie vorgeschlagen die Chefin der UBS Schweiz, Sabine Keller-Busse, neu ins Gremium. Sie folgte auf Jeffrey Hayman, der sich nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatte.

Einen namhaften Wechsel gab es auch noch in der Geschäftsleitung. Anfang März hatte Sierra Signorelli von James Shea die Leitung des Bereichs Commercial Insurance per sofort übernommen. Shea habe sich dazu entschieden, die Gruppe zu verlassen, hiess es. Signorelli war davor Underwriting-Chefin der Gruppe. Diesen Posten übernimmt Anfang Juni Haylay Robinson.

Die Zurich strebt in ihrem vor zwei Jahren aufgestellten Strategieplan bis Ende 2022 eine Kapitalrendite auf dem Betriebsgewinn an, die über 14 Prozent liegen soll. Weiter will man den Gewinn pro Aktie jedes Jahr um mindestens 5 Prozent steigern. Und über drei Jahre soll ein Mittelzufluss von 11,5 Milliarden Dollar generiert werden.

An der Börse hat die Zurich-Aktie Ende März bei 411,30 Franken ein 52-Wochen-Hoch erreicht. Von diesem Niveau ist der Kurs etwas zurückgekommen. Aktuell geht die Aktie bei knapp 390 Franken um.

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(AWP)