Flugzeuge, Fabriken, Autos oder die Beleuchtung von Städten. All das braucht Energie in Form von Strom, Benzin oder Gas und hat global auch zum technischen und wirtschaftlichen Fortschritt geführt. Das hatte allerdings auch seinen Preis. Nämlich in Form der Erderwärmung und des Klimawandels, der bedrohliche Ausmasse angenommen hat.

Viele Regierungen haben den Ernst der Lage erkannt. An der diesjährigen Klimakonferenz in Glasgow haben haben sich mindestens 40 Länder dem sogenannten "Coal-to-Clean-Statement" angeschlossen. Dieses sieht den faktischen Ausstieg aus der öffentlichen Finanzierung der Kohlestromerzeugung vor. 

US-Präsident Joe Biden hat im November ein grosses Gesetzespaket unterzeichnet, mit dem die Infrastruktur des Landes modernisiert werden soll. Vorgesehen sind über die nächsten Jahre rund 550 Milliarden US-Dollar neuer Investitionen. Insgesamt hat das Paket einen Umfang von mehr als einer Billion US-Dollar. Von einem Teil der Projekte soll auch der Klimaschutz profitieren, den Biden zur Top-Priorität gemacht hat. Der von der Europäischen Kommission im Dezember 2019 vorgestellte "European Green Deal" hat zudem zum Ziel, die Europäische Union bis 2050 zum ersten klimaneutralen Wirtschaftsraum der Welt zu machen und das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln.

Wandel eröffnet für Anlegerinnen und Anleger Perspektiven

Tendenziell werden viele Unternehmen, die inen Beitrag zur Dekarbonisierung von Infrastruktur und Wirtschaft leisten, vom angestrebten Wandel profitieren. Das eröffnet auch für Anlegerinnen und Anleger Perspektiven. Es gibt mittlerweile einige Anlageprodukte mit dem Thema "Dekarbonisierung". Die Zürcher Kantonalbank zum Beispiel hat in ihrem Tracker-Zertifikat "ZKB Tracker Certificate Dynamic on a Green Infrastructure and Clean Technology Basket" über 40 Aktien zusammengefasst, welche potenzielle Profiteure des  "European Green Deal» oder dem US-Gesetzespakets sind.

Im Basket, in welchem die Aktien jeweils mit 2,33 Prozent gewichtet sind, findet sich zum Beispiel Lam Research. Die an der US-Technologiebörse Nasdaq kotierte Halbleiterfirma aus Kalifornien hat laut Kursdaten von cash.ch einen Aktienanstieg von rund 600 Prozent in den letzten fünf Jahren hinter sich, in den letzten drei Jahren sind es 342 Prozent.

Laut Firmenwebsite bekennt sich Lam Research zu nachhaltigem Management von Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsaspekten. Lam Research wurde kürzlich in den "Dow Jones Sustainabilty Index of North America" aufgenommen.

Aktienkursentwicklung von Lam Research in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)

Linde, der weltweit grösste Industriegase-Konzern, ist ebenfalls im "ZKB Tracker Certificate Dynamic on a Green Infrastructure and Clean Technology Basket" vertreten. Der amerikanisch-deutsche Konzern geht die Dekarbonisierung auch mittels Partnerschaften an. So hat Linde mit dem Schweizer Chemiekonzern Clariant neue Katalysatoren für eine innovative und emissionsarme Herstellung von Ethylen entwickelt, wie die Unternehmen vor zwei Monaten bekanntgaben. Letztes Jahr ging Linde Engineering eine Partnerschaft mit Siemens Energy ein, damit die ihre Portfolios für emmissionsarme Lösungen in der Petrochemie kombiniert werden können.

Linde hat kürzlich bei der Bekanntgabe der Drittquartalszahlen die Gewinnprognose für das ganze Jahr nach oben geschraubt. Die Linde-Aktie hat sich laut Kursangaben von cash.ch in den letzten drei Jahren im Wert verdoppelt. 

Aktienkursentwicklung von Linde in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)

Der französische Elektrokonzern Schneider Electric ist nach eigenen Angaben weltweit führend in den Bereichen Energieeffizienz, Energiemanagement, Beschaffung von erneuerbaren Energien, CO₂-Berichterstattung, Bewertung von Klimarisiken und Dekarbonisierung der Lieferkette. Das Unternehmen rechnet unter anderem wegen der Investitionen von Kunden in Nachhaltigkeitsprojekte in den nächsten Jahren mit profitablem Wachstum, wie das Unternehmen an einem Investorentag Ende Oktober mitteilte.

Schneider Electric ist im ZKB-Tracker-Zertifikat ebenfalls mit 2,33 Prozent gewichtet. Die Aktie hat in den letzten drei Jahren gemäss cash.ch rund 150 Prozent zugelegt. 

Aktienkursentwicklung von Schneider Electric in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)

Der US-Mischkonzern Danaher hat sich mit seinem Technologie-Konglomerat Führungspositionen in den Bereichen Diagnostik, Biowissenschaften und Umwelttechnik aufgebaut. Spezialisiert ist das Unternehmen vor allem in der Trinkwasseraufbereitung. Danaher, gegründet 1969, konnte im Jahr 2020 einen Umsatz- und auch Gewinnrekord aufstellen.

Im Juli hat Danaher, ebenfalls Mitglid des ZKB-Baskets, den Kauf der Biotechgesellschaft Aldevron für 9,6 Milliarden Dollar bekanntgegeben. Die Aktie, die an der New York Stock Exchange kotiert ist, hat laut Angaben von cash.ch in den letzten drei Jahren rund 200 Prozent zugelegt.
 Aktienkursentwicklung von Danaher in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)