Sechs von AWP befragte Analysten gehen von einem Umsatzrückgang bei AMS Osram im ersten Quartal 2024 aus: Der Umsatz dürfte 846 Millionen Euro betragen, nachdem er sich im entsprechenden Vorjahresquartal auf 927 belaufen hatte. Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird gesunken sein, auf 42,5 Millionen Euro von 50 Millionen Euro.

Nach dem Paukenschlag Ende Februar - durch den Absprung eines Kunden muss der Halbleiterhersteller eine Wertberichtigung in Höhe von 600 bis 900 Millionen Euro vornehmen - rücken für Analysten die reinen Zahlen zum ersten Quartal allerdings in den Hintergrund. Viel wichtiger würden Aussagen zur weiteren Strategie sein und was unter anderem der Plan für die Fabrik in Malaysia sei, heisst es beispielsweise bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB).

EBIT-Marge bei 4 bis 7 Prozent

Die Ziele für das erste Quartal wurden Ende Februar bestätigt. Entsprechend rechnet AMS Osram im ersten Jahresviertel mit einem Umsatz zwischen 800 und 900 Millionen Euro, die bereinigte EBIT-Marge soll weiter bei 4 bis 7 Prozent liegen. Jedoch würden sich «die geringere Kapitalisierung von F&E-Aufwendungen und geringere Fördermittel innerhalb der Spanne belastend wirken». Im Gesamtjahr 2024 dürfte zudem der adj. EBIT um 30 bis 50 Millionen geringer ausfallen.

Auch die Mittelfristziele wurden etwas zurückgenommen. Neu wird ein durchschnittliches Wachstum von 6 bis 8 Prozent auf Basis des Kernportfolios von 2023 in Aussicht gestellt. Bisher hatte das Unternehmen einen Wert von 6 bis 10 Prozent angepeilt. Mit einem Wachstumsbeitrag aus der 8-Zoll-Wafer-Fabrik in Kulim rechnet das Unternehmen nicht mehr, was die Herabsetzung begründet.

Durch die Anpassungen der microLED-Strategie das Cash-Flow-Profil in den nächsten 24 Monaten verbessern werde. Dies vor allem aufgrund von Einsparungen bei den Investitionen.

Vorübergehend zum Pennystock degradiert

Die Hiobsbotschaft Ende Februar sorgte für einen massiven Kurstaucher der Aktie, die zwischenzeitlich zu einem Pennystock degradiert wurde. Zuletzt wurden wieder 1.025 Franken für ein Papier bezahlt, Anfang des Jahres lag die Aktie noch bei rund 2.30 Franken. Aber auch damit lag sie bereits weit über ihren Hochkursen. So kosteten die Titel im August 2023 noch fast 4.30 Franken, 2019 waren sie noch über 20 Franken wert.

Gemäss AWP-Analyser bewerten Analysten den Titel folgendermassen: 6 stufen ihn mit «Kaufen», 5 mit «Halten» und 3 mit «Verkaufen» ein. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 2.24 Franken.