Zum Franken verlor der Euro in der Tendenz an Wert und gab auf 0,9777 nach 0,9796 am frühen Morgen nach. Der Dollar notierte zum Franken mit 0,9133 am Freitag Abend hingegen nur unwesentlich höher als am Morgen.

Preisdaten hatten die Spekulation auf eine eher späte Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed gestützt, was dem Dollar Auftrieb verlieh und den Euro im Gegenzug unter Druck setzte. Im März war der Preisauftrieb in den USA, gemessen am Preisindex PCE, etwas stärker als erwartet ausgefallen. Die Inflationsrate stieg auf 2,7 Prozent, die ohne Energie und Nahrungsmittel ermittelte Kernrate betrug 2,8 Prozent.

Die Inflation in den USA bleibt damit hartnäckig. Der PCE-Index ist das bevorzugte Preismass der US-Notenbank Fed. Constantin Lüer von NordLB zufolge zementieren die Daten wohl die Haltung der Währungshüter, den Leitzins nicht vorschnell senken zu wollen. Er fügte aber hinzu, dass diese Erkenntnis nicht wirklich neu sei, denn ähnliches habe sich bereits nach der jüngsten Veröffentlichung der Verbraucherpreiszahlen im März angedeutet.

Zudem sind die Inflationserwartungen der US-Verbraucher gestiegen. Auf Sicht von einem Jahr kletterten sie im April auf 3,2 Prozent, von 2,9 Prozent im Monat zuvor, wie aus einer Erhebung der Universität von Michigan hervorgeht. Die US-Notenbank berücksichtigt die erwartete Teuerung in ihrer Geldpolitik und strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.

Bei der nächsten Zinssetzung der Fed in der kommenden Woche wird am Markt fest mit unveränderten Leitzinsen gerechnet. Die erste Senkung wird am Devisenmarkt mittlerweile erst frühestens im Spätsommer erwartet. Experte Lüer von NordLB hält nach wie vor zwei entsprechende Massnahmen in diesem Jahr für realistisch.

(AWP)