Früher dachten viele Anleger bei multinationalen Unternehmen an Grosskonzerne im Rohstoffsektor oder in der Schwerindustrie, doch nun entsteht rasch eine Vielzahl neuer globaler Unternehmen. Während das 20. Jahrhundert von einem explosionsartigen Anstieg des Transfers von Waren und Industriegütern geprägt war, ist das 21. Jahrhundert durch die rasche Digitalisierung von Dienstleistungen und die zunehmende Automatisierung der Produktion gekennzeichnet. Die wissensbasierte Wirtschaft oder der digitale Handel gewinnen an Dynamik, und es entsteht eine neue Art globaler Giganten, die von Ideen angetrieben werden – kreative, agile und vernetzte Unternehmen, die die Technologie zu ihrem Vorteil nutzen.

Dieser Trend spiegelt sich in der veränderten Zusammensetzung der grössten Unternehmen der Welt wider: Vor 20 Jahren dominierten traditionelle Giganten aus dem Öl-, Finanz- und Industriesektor diese Liste, heute sind es vor allem die ideenorientierten Unternehmen, die an der Spitze der digitalen Transformation stehen, darunter Apple, Alphabet, Microsoft und Amazon.

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Quelle: ZVG

Mit dem Internet gibt es keine wirklichen Grenzen mehr, was zu einem Paradigmenwechsel in der Art und Weise führt, wie Unternehmen organisiert sind und Produkte konsumiert werden. Produkte können schnell auf den Markt gebracht werden und die Vertriebskosten sind begrenzt – das Smartphone oder Tablet ist das Mittel der Wahl.

Bei Capital Group beobachten wir seit über 50 Jahren diese Muster des globalen Handels und investieren in sie.

Als Antwort auf die zunehmende Dominanz der Globalisierung und das Verschwimmen regionaler Grenzen hat die Capital Group „The New Geography of InvestingSM“ entwickelt, eine Methode, um in Unternehmen zu investieren.

Wichtig für diese Strategie ist der Schwerpunkt auf globalen Marktführern, also Multinationals, die von Veränderungen des Handels profitieren können und zugleich gross genug sind, um globale Schwankungen zu meistern. Eine „multinationale“ Denkweise hat sich im Laufe der Jahrzehnte auch als effizienter Filter für die Unternehmensauswahl erwiesen, weil diese Firmen in der Regel eine besondere Kompetenz entwickeln, diversifizierte Umsätze ausserhalb ihrer Heimatmärkte zu erzielen.

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Dominanz der ideenorientierten Unternehmen im nächsten Marktzyklus fortsetzen kann. Letztendlich sind wir jedoch der Meinung, dass eine fundamentale, unternehmensorientierte Sichtweise im Gegensatz zu einem Top-Down-Ansatz eine bessere Methode für das Erkennen sich entwickelnder Trends darstellt. Und die Erfahrung hat gezeigt, dass das Antizipieren von Veränderungen und das Bestreben, davon zu profitieren, ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Investitionen sind.