Im Herbst vergangenen Jahres wurde die Ethereum Blockchain von einem Proof-of-Work Validierungsprozess auf den viel energieeffizienteren Proof-of-Stake Prozess umgestellt. Dies war ein wesentlicher Schritt für die Ethereum Blockchain. Mit dem Shapella Upgrade werden nun gewisse Nachteile, welche sich durch die Umstellung ergeben haben aus dem Weg geräumt. Einer der wesentlichen Nachteile vor dem Upgrade war, dass die von «Stakern» hinterlegten ETH blockiert waren. Die hinterlegten, oder im Krypto Jargon die «staked» ETH, wurden zwar verzinst, aber sie waren nicht frei verfügbar. Mit dem Shapella Upgrade ist es nun möglich die hinterlegten ETH sowie die «Staking-Rewards» uneingeschränkt verfügbar zu machen. Doch was sind die Konsequenzen für das Ethereum Netzwerk und vor allem was ist der Vorteil für die Benutzer des Netzwerks?

Einerseits wird die Umstellung die Liquidität der ETH Coins verbessern, andererseits können Investoren zusätzliches Einkommen generieren. Derzeit sind etwa 15% aller sich im Umlauf befindenden ETH hinterlegt.  Es ist nicht damit zu rechnen, dass diese zusätzlichen Coins, welche potenziell auf den Markt kommen, den Preis von ETH unter Druck setzen könnten. Aber die zusätzliche Flexibilität, welche sich für das Ethereum Netzwerk ergeben machen dieses attraktiver sowohl für Validatoren als auch für Investoren.

Die ETH Blockchain ist die Basis vieler Blockchain basierter Lösungen. Die ETH Blockchain ermöglicht den Einsatz von sogenannten «Smart Contracts». In diesem Oekosystem findet man vor allem Anwendungslösungen welche Finanztransaktionen betreffen. Diese Lösungen sind gegenüber den traditionellen Angeboten wegen der Blockchain Technologie effizienter und kostengünstiger. Der Shapella Upgrade wird dem ETH-Netzwerk in Bezug auf die Entwicklung weiterer Anwendungen einen zusätzlichen Schub verleihen. Der Ethereum Shapella-Upgrade ist somit sicherlich positiv zu bewerten für das Ethereum Netzwerk im Speziellen aber auch für den gesamten den Krypto Markt.  

Nach den Turbulenzen im Jahr 2022 wurden der Ruf nach Regulierung des Krypto Marktes lauter. In den USA ist man jedoch eher zurückhaltend, was die Regulierung anbelangt, es besteht eher eine Tendenz zu einer Ablehnung. In Europa ist man hinsichtlich der Regulierung viel weiter und auch proaktiver. Letzte Woche hat das europäische Parlament die MICA-Verordnung (Markets in Crypto Assets) verabschiedet. Im Wesentlichen will man damit den Handel transparenter und besser nachverfolgbar machen. Es sind auch Mindestkapitalanforderungen für Krypto-Dienstleister vorgesehen. Die Regulierung will die Schnittstelle von Kryptowährungen und herkömmlichem Geld regeln und damit sicherer machen für den Konsumenten. Doch auch hier stellt sich die Frage was ist der Nutzen für die Krypto Industrie?

Der Wert der Regulierung ist sicherlich darin zu sehen, dass damit ein Grundstein für ein gemeinsames Verständnis der Branche gelegt wird. Stablecoins kommt dabei besondere Beachtung geschenkt, u.a. weil in diesem Bereich die Nähe zu herkömmlichem Geld am ehesten gegeben ist. Durch eine Regulierung kann das Vertrauen in die Branche verbessert werden. Europa setze mit den MICA-Richtlinien einen Standard welcher Vorbild-Charakter hat. Andere Länder sind eher zögerlich, was die Regulierung der Krypto Branche betrifft. Europa kann sich damit zu einem der führenden Standorte für Innovationen im Finanzbereich machen. Man hofft damit Europa als Standort für die Entwicklung von Krypto-basierten Lösung attraktiv zu machen. Insbesondere will man Firmen anlocken, welche derzeit noch in den USA ansässig sind, aber die mit der Situation dort nicht zufrieden sind.  

Institutionelle Investoren waren bis anhin eher zurückhaltend in Bezug auf Krypto Assets. Mit MICA könnte diese Skepsis beendet sein. Neue Projekte können in einem sicheren Rechtsumfeld in Angriff genommen werden. Web 3.0 Lösungen sind in aller Munde aber so richtig fussgefasst hat bis jetzt noch keines der Projekte. Es gibt zwar viele gute Ansätze aber eben eine Anwendung auf breiter Basis fehlt noch. Auch gilt es zu beachten, dass die Krypto-Branche selbst sehr interessiert, ist an mehr Regulierung, insbesondere nach dem FTX-Skandal. Die Umsetzung wird sicherlich Zeit in Anspruch nehmen aber der erste wichtige Schritt ist gemacht. Es zeigt auch, dass der Branche Bedeutung beigemessen wird. Warum sollte sonst das Europäische Parlament eine solche Richtlinie ausarbeiten, wenn man für Krypto Assets keine Zukunft sieht?  

Sowohl der Shapella-Upgrade als auch die MICA-Regulierung sind ein Zeichen, dass es mit der Krypto-Branche durchaus weitergehen wird. Wir sind überzeugt, dass die Entwicklung der Branche wieder auf einem positiven Wachstumspfad zurückgefunden hat und damit die Turbulenzen des Jahres 2022 abgehakt sind und mehr gute Nachrichten zu erwarten sind.