"Bei über 70 Prozent der Unternehmen lagen die Verluste sogar bei über 60 Prozent", erklärte der Branchenverband der privaten Busunternehmen (BDO) am Samstag.

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen begrüsse grundsätzlich die gestiegenen Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr. Die Verluste für die Busunternehmen seien aber "von der Politik weder beabsichtigt noch gewünscht", erklärte der Verband. Deshalb brauche es "eine politische Nachjustierung und Einbeziehung der mittelständischen Reisebusbranche bei möglichen Nachfolgeregelungen des 9-Euro-Tickets".

"Ziel eines durch Steuermittel finanzierten ÖPNV-Billigtickets kann nicht sein, dass sich ohnehin schon umweltfreundliche Verkehrsmittel gegenseitig Fahrgäste abwerben", erklärte BDO-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard. "Die gemeinsame politische Aufgabe muss vielmehr sein, den Individualverkehr mit Pkw zu reduzieren, um endlich die Verkehrswende und den Klimaschutz erfolgreich voranzubringen."

Das Neun-Euro-Ticket ist Teil der staatlichen Entlastungspakete, mit denen die gestiegenen Energie- und Spritpreise kompensiert werden sollen. Angesichts der hohen Nachfrage werden derzeit verschiedene Vorschläge für mögliche Anschlusslösungen diskutiert. Die Finanzierung ist allerdings unklar.

(AWP)