SINKENDE PREISE: (Neuenburg) Der Eingriff des Bundesrates in den Ärztetarif Tarmed hat die Preise zum Jahresauftakt purzeln lassen. Die Konsumentenpreise sanken im Januar gegenüber Dezember um 0,1 Prozent. Das Bundesamt für Statistik (BFS) führt diese Entwicklung in einer Mitteilung insbesondere darauf zurück, dass die Preise für ambulante ärztliche Leistungen im Spital im Januar um 4,9 Prozent fielen. Um 0,4 Prozent günstiger wurden auch ärztliche Leistungen der Arztpraxen. Der Bundesrat hatte im vergangenen Sommer beschlossen, die Vergütungen von Spezialärzten und Spitälern zu kürzen, die ambulante Leistungen erbringen. Zuvor hatten die Tarifpartner die Gespräche für eine Reform des Tarifes ohne Ergebnis abgebrochen. Per 1. Januar traten die Änderungen in Kraft.

ENTSCHÄDIGUNG GEFORDERT: (Athen): Das griechische Parlament soll sich mit den Korruptionsvorwürfen gegen den Pharmakonzern Novartis befassen. Demnach habe Novartis mutmasslich mehrere Politiker begünstigt. Dies kündigte Regierungschef Alexis Tsipras an. "Der Untersuchungsausschuss ist der einzige institutionelle Weg, den Fall Novartis zu klären", sagte Tsipras im Fernsehen. Zudem werde Athen Entschädigungen von Novartis verlangen. Es geht um den Verdacht von Schmiergeldzahlungen. Beim Bundesamt für Justiz (BJ) in Bern sind in dem Fall zwei Rechtshilfeersuchen eingegangen, eines von der griechischen und eines von der US-amerikanischen Justiz.

MEHR GEWINN BEI ALSO: (Emmen LU) Der IT-Grosshändler Also ist im Geschäftsjahr 2017 um 11,4 Prozent gewachsen. Der Umsatz erreichte damit 8,9 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) legte mit 7,7 Prozent etwas langsamer zu. Unter dem Strich blieben 92,5 Millionen Euro; das sind 11,2 Prozent mehr als im Vorjahr. "Wir haben unsere Ziele für 2017 übertroffen", lässt sich Also-Chef Gustavo Möller-Hergt in einer Mitteilung zitieren. Vom guten Jahr sollen die Aktionäre profitieren.

COMET WÄCHST: (Flamatt FR) Die Freiburger Comet-Gruppe hat 2017 vom starken Chipgeschäft in den USA profitiert. Der Röntgensystemhersteller hat den Umsatz um 31,9 Prozent auf 438,4 Millionen Franken gesteigert. Der operative Gewinn kletterte um 39,5 Prozent auf 50,9 Millionen Franken. Unter dem Strich blieben 35,5 Millionen Franken Reingewinn. Das sind 30,0 Prozent mehr als im Vorjahr, wie Comet mitteilte. Die detaillierte und revidierten Jahreszahlen wird Comet am 15. März vorstellen. Weiter gab Comet bekannt, dass Verwaltungsratspräsident Hans Hess an der Generalversammlung im April 2019 nicht mehr zur Wiederwahl antreten wird.

MEHR BIER: (Den Haag) Der niederländische Brauereikonzern Heineken hat nach eigenen Angaben eines der besten Ergebnisse der vergangenen Jahre erzielt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent auf 21,9 Milliarden Euro, der Gewinn um 25,6 Prozent auf 1,93 Milliarden Euro, wie Heineken mitteilte. Die Aktionäre können mit einer um 13 Cent höheren Dividende in Höhe von 1,47 Euro rechnen. Heineken, im 19. Jahrhundert gegründet und heute zweitgrösste Brauerei der Welt nach AB InBev, verkauft mehr als 250 Bier- und Cidremarken, darunter Heineken, Strongbow und Amstel. Auch in diesem Jahr rechnet der Konzern mit steigendem Umsatz und Gewinn. Über den Geschäftsverlauf hierzulande gibt Heineken Switzerland als 100-prozentige Tochter keine Auskunft.

AUF WACHSTUMSKURS: (Herzogenaurach) Der Sportartikelhersteller Puma peilt auch nach dem Teilausstieg des französischen Grossaktionärs Kering ein kräftiges Umsatz- und Gewinnwachstum an. Der Umsatz soll 2018 währungsbereinigt um zehn Prozent zulegen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) soll sich um bis zu ein Drittel auf 305 bis 325 Millionen Euro verbessern, wie Puma mitteilte. 2017 war die Nummer drei auf dem weltweiten Sportartikelmarkt hinter Nike und Adidas am oberen Rand der eigenen, mehrfach angehobenen Prognosen gelandet: Der Umsatz übersprang mit einem wechselkursbereinigten Plus von 16 Prozent auf 4,14 Milliarden Euro erstmals die Vier-Milliarden-Marke. Das operative Gewinn verdoppelte sich fast auf 245 (2016: 128) Millionen Euro.

WACHSTUM ERWARTET: (Genf): Der Welthandel dürfte den Schwung von 2017 mit ins neue Jahr nehmen. Im ersten Trimester 2018 wird ein starkes Wachstum erwartet. Die Welthandelsorganisation (WTO) publizierte in Genf Kennzahlen, welche starke Resultate aus dem Containerverkehr, der Luftfracht und Exportaufträgen zeigen. Verglichen mit einem mittelfristigen Index von 100 erreicht der Welthandelswert momentan 102,3. Das ist ein leichtes Wachstum im Vergleich zum vergangenen November, als der Wert 102,2 betrug, wie die WTO mitteilte.

HÖHERE ÖL-NACHFRAGE: (London) Angesichts einer boomenden Weltwirtschaft rechnet die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) im laufenden Jahr mit einer schneller wachsenden Nachfrage nach Rohöl als bisher. In ihrem Monatsbericht erklärte die Organisation, die Nachfrage pro Tag werde um 1,59 Millionen Fass (1 Fass = 159 Liter) steigen. Das wären 60'000 Fass mehr als im vorherigen Monatsbericht. Zugleich dürfte das Angebot durch Förderer ausserhalb des Kartells um 1,4 Millionen Fass täglich zunehmen. Auch hier schraubte die Opec ihre Prognose nach oben - und zwar den dritten Monat in Folge. Mit einem Gleichgewicht bei Angebot und Nachfrage sei erst zum Ende des Jahres zu rechnen.

VERSTOSS GEGEN DATENSCHUTZ: (Berlin) Das soziale Netzwerk Facebook verstösst mit seinen Voreinstellungen und Teilen der Nutzungs- und Datenschutzbedingungen gegen den Datenschutz in Deutschland. Dies entschied das Landgericht Berlin auf die Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), wie die Konsumentenschützer mitteilten. Die Einwilligungen zur Datennutzung, die sich das Unternehmen einholt, sind demnach teilweise unwirksam. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

MILLIONENBETRUG: (Kaiserslautern/Ludwigshafen) Ermittlungen bei der BASF: Mitarbeiter sollen den deutschen Chemiekonzern zusammen mit externen Dienstleistern um einen Millionenbetrag gebracht haben. Der Chemieriese BASF soll von mehreren Mitarbeitern und Verantwortlichen externer Firmen mit Scheinrechnungen um einen Millionenbetrag geprellt worden sein. Das teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mit. Nach Angaben der Ermittler hatten interne Untersuchungen des Unternehmens 2017 den Verdacht aufkommen lassen, dass fünf externe Firmen zusammen mit vier BASF-Mitarbeitern in den vergangenen Jahren den Einsatz von Arbeitskräften am Standort Ludwigshafen unrechtmässig abgerechnet haben.

FACEBOOK WENIGER BELIEBT: (Washington) Facebook verliert weiter an Popularität bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Das Marktforschungsunternehmen eMarketer schätzte, in diesem Jahr werde die Zahl der Nutzer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren in den USA erstmals überhaupt zurückgehen. Der Rückgang solle 5,8 Prozent betragen. Bei den Zwölf- bis 17-Jährigen werde erstmals weniger als die Hälfte Facebook nutzen, hier betrage der Rückgang 5,6 Prozent. Grosser Profiteur ist Snapchat.

KRITIK AN WERBEFILTER: (Mountain View) Der US-Konzern Google, der seine Gewinne hauptsächlich über Werbung generiert, will ebendiese reduzieren. Für seinen Internetbrowser Chrome kündigt Google einen Werbefilter an. Das ruft auch Kritiker auf den Plan. Der US-Gigant will ab Donnerstag besonders nervige Werbung auf seinem Browser sperren, damit nicht noch mehr Nutzer einen Adblocker herunterladen. Kritiker fürchten, dass Google mit seinem Filter seine ohnehin schon mächtige Stellung im Werbegeschäft weiter ausbaut. Immerhin betreibt der Konzern einen milliardenschweren Anzeigenmarkt im Internet. Und der hauseigene Produkt Chrome ist mit einem Marktanteil von rund 56 Prozent der mit Abstand meistgenutzte Browser weltweit.

KREDITE GESICHERT: (San Jose): Der Chipkonzern Broadcom hat sich für die geplante Übernahme des Konkurrenten Qualcomm nach eigenen Angaben Kredite im Volumen von bis zu 100 Milliarden Dollar gesichert. Unter den insgesamt zwölf Geldgebern seien die Deutsche Bank, Bank of America Merrill Lynch, J.P. Morgan, Morgan Stanley und Citigroup, teilte Broadcom mit. Mit den Mitteln habe man genügend Geld, um Aktionären die Barkomponente von 60 Dollar je Anteilsschein zu zahlen. Broadcom bietet zudem eigene Aktien, so dass sich das Gebot auf 82 Dollar je Aktie oder 121 Milliarden Dollar beläuft. Qualcomm weist die Offerte als zu niedrig zurück. Manager der beiden Unternehmen wollen sich Insidern zufolge dennoch am Mittwoch zum ersten Mal treffen, um über ein Zusammengehen zu sprechen.

AKTIVISTISCHE AKTIONÄRE: (Norwalk/Tokio) Zwei Grossaktionäre von Xerox wollen den geplanten Verkauf des amerikanischen Traditionsunternehmens nach Japan verhindern. Xerox könnte den Anteilseignern als eigenständiges Unternehmen viel mehr bringen, argumentierten die Investoren Carl Icahn und Darwin Deason, die gemeinsam rund 15 Prozent der Xerox-Anteile halten. Xerox soll an den japanischen Foto- und Druck-Spezialisten Fujifilm gehen. Dafür soll die US-Firma komplett in ein bereits bestehendes Gemeinschaftsunternehmen mit Fujifilm eingebracht werden. Geplant ist auch der Abbau bei 10'000 Arbeitsplätzen bei Fuji Xerox. Die beiden Investoren fordern stattdessen, das Gemeinschaftsunternehmen aufzulösen und die Xerox-Spitze für einen Neuanfang auszuwechseln.

REKORDSUMME AN KREDITEN: (Peking) Chinas Banken haben zu Jahresbeginn so viele neue Kredite vergeben wie noch nie. Insgesamt verliehen sie 2,9 Billionen Yuan (umgerechnet 430 Milliarden Franken), wie aus offiziellen Daten hervorgeht. Ein kräftiger Anstieg im Januar ist zwar üblich, da die Geldinstitute frühzeitig hochkarätige Kunden an sich binden und sich somit Marktanteile sichern wollen. Doch die ausgereichte Summe ist weit höher als von Experten erwartet, die mit 2,0 Billionen Yuan gerechnet hatten. Im Vergleich zum Vormonat verfünffachte sich das Volumen fast. Die Nachfrage nach Krediten erhöhte sich dabei sowohl bei den Firmen als auch bei den Konsumenten kräftig.

VERBOT VON DIGITALWÄHRUNGEN: (Bangkok) Thailand geht gegen Digitalwährungen vor. Künftig ist es Banken und sonstigen Finanzinstitutionen verboten, Geschäfte mit Digitalwährungen wie Bitcoin zu machen. Den Instituten sei es untersagt, in Kryptowährungen zu investieren oder mit diesen zu handeln, heisst es in einem Rundschreiben von Notenbankchef Veerathai Santiprabhob. Den Banken soll es ausserdem verboten sein, Digitalwährungen in herkömmliche Währungen zu tauschen oder Handelsplattformen anzubieten. Darüber hinaus dürfen keine Kreditkarten mehr für den Kauf von Digitalwährungen verwendet werden oder Kunden beim Kauf von und Handel mit Digitaldevisen beraten werden. Als Grund für das umfangreiche Verbot gibt die Zentralbank an, sie sei besorgt wegen möglicher Probleme und möglichen Betrugs mit Kryptowährungen.

FINANZSEKTOR UNTER LUPE: (Melbourne) Eine mit grossen Vollmachten ausgestattete Kommission hat in Australien eine umfassende Untersuchung des Finanz- und Bankensektors aufgenommen. Sie war eingesetzt worden, nachdem die Geschäftsführer von Australiens vier grössten Banken zugegeben hatten, unter anderem ihren Kunden zu hohe Preise berechnet und Zinssätze manipuliert zu haben. Unter anderem haben fast sechs Millionen Australier ihre Häuser mit Krediten finanziert und sind so von den Betrügereien betroffen. Premierminister Malcolm Turnbull hatte die Kommission im November einberufen. Ihre Einsetzung sei "bedauerlich, aber notwendig", sagte er. Sie wird geleitet vom ehemaligen Richter am obersten Gerichtshof Kenneth Hayne.

(AWP)