Gaza/Jerusalem, 11. Mai (Reuters) - Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen vom Mittwoch ist der Kommandeur der Raketeneinheit der radikalen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad getötet worden. Bei einem Anschlag auf ein Gebäude im südlichen Gazastreifen in Chan Yunis seien in der Nacht der Kommandeur Ali Ghali und zwei weitere Kämpfer ums Leben gekommen, teilten das israelische Militär und der Islamische Dschihad mit. Der Islamische Dschihad habe einen schweren Schlag erlitten, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Er warnte jedoch, dass die Operation noch nicht vorbei sei. Die israelischen Streitkräfte erklärten, mehr als 130 Ziele in der palästinensischen Enklave getroffen zu haben. Die Präventivschläge hätten nur Zielen, die mit dem Islamischen Dschihad in Verbindung stehen, gegolten.

Erst am Dienstag hatte Israel bei Luftangriffen auf den Gazastreifen drei Anführer des Islamischen Dschihad gezielt getötet. Ägypten bemüht sich um die Vermittlung eines Waffenstillstands. Israel prüfe die ägyptischen Vorschläge, sagte Außenminister Eli Cohen dem öffentlich-rechtlichen Sender Kan.

Militante Gruppen haben nach Angaben des israelischen Militärs kurz nach dem Beginn der Luftangriffe bis zum späten Abend mehr als 400 Raketen Richtung Israel abgefeuert. Ungefähr ein Viertel davon sei noch im Gazastreifen niedergegangen, erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Das gemeinsame Kommando der militanten Gruppen, zu dem der Islamische Dschihad und die den Gazastreifen kontrollierende Hamas gehören, übernahm die Verantwortung für die Salven. Israelische Streitkräfte erklärten jedoch, sie hätten keine Anzeichen dafür gesehen, dass die Hamas - die über Hunderte von Raketen in ihrem Arsenal verfügen soll - selbst Raketen abgefeuert hätte. Die Hamas wird international als Terrororganisation eingestuft. (Bericht von Nidal al-Mughrabi und Maayan Lubell, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)