Das Papier fiel am Donnerstag um 1,7 Prozent auf 101,45 Euro. Im Jahresverlauf steht ein Minus von mehr als 9 Prozent zu Buche. Beim operativen Ergebnis stehe VW zwar etwas besser da als gedacht, schrieb Goldman-Sachs-Analyst George Galliers. Bei den Massenmarken der Markengruppe Core - sprich VW Pkw, Seat/Cupra, Skoda und den leichten VW Nutzfahrzeugen (VWN) - hätten negative Preis- und Mixeffekte aber das operative Ergebnis deutlich unter die Erwartungen rutschen lassen, so der Fachmann. Die Konzerntöchter Audi und Porsche AG hatten bereits ihre Zahlen vorgelegt.

Das operative Ergebnis im Konzern schrumpfte um 2,4 Prozent auf 5,46 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem grösseren Rückgang gerechnet. Der Umsatz stieg trotz geringerer Verkäufe im zweiten Quartal dank der Entwicklung in der Finanzsparte um 4,1 Prozent auf 83,3 Milliarden Euro. Der Gewinn fiel jedoch um 4,2 Prozent auf 3,63 Milliarden Euro.

Neben den Rückgängen im Tagesgeschäft bei den wichtigen Gewinnbringern Porsche und Audi kamen den Konzern die Kosten für den Stellenabbau bei der Kernmarke VW Pkw teuer zu stehen. Dafür hat VW wie bereits bekannt 0,9 Milliarden Euro zurückgestellt.

Sonderaufwendungen von rund 1,7 Milliarden Euro - davon 1,3 Milliarden für das mögliche Aus des Audi-Werks in Brüssel - folgen voraussichtlich im laufenden dritten Quartal. Wegen dieser Belastungen hatten die Wolfsburger Anfang Juli ihre Ergebnisprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Diesen Ausblick bestätigte das Management um Chef Oliver Blume jetzt. Der Sportwagenbauer Porsche hat derzeit mit Schwierigkeiten beim Verkauf in China zu kämpfen und senkte jüngst zudem wegen Problemen in der Zulieferung mit Aluminiumteilen seine Jahresprognose.

Blume bestätigte in einer Telefonkonferenz, dass die Ausgaben für Sachinvestitionen und für Forschung und Entwicklung in den kommenden Jahren ausgehend von ihrem Höhepunkt in diesem Jahr sinken sollen. Beim Hochlauf der Batteriezellproduktion sieht er Spielraum, die teuren Investitionen in die Werke an Nachfrage und Gegebenheiten zeitlich anzupassen. Auch beim Verhältnis zwischen eigener Herstellung und Fremdbezug von Batterien könne VW flexibel agieren./men/fjo/nas/ngu

(AWP)