Tesla werde diese vielleicht einmal in Millionen-Stückzahlen bauen und damit mehr Umsatz machen als mit Elektro-Autos, sagte der visionäre Unternehmer bei der Vorstellung des Roboters "Optimus" am Tesla-Sitz in Kalifornien. Erste Bestellungen seien wohl in drei bis fünf Jahren möglich. Die massenhafte Einführung von Robotern habe das Potenzial, die Zivilisation zu verändern und eine Zukunft des Überflusses und ohne Armut zu schaffen.

Musk hat wiederholt erklärt, Roboter in Menschngestalt für den Massenmarkt entwickeln zu wollen, die auch gewöhnliche Arbeiten übernehmen sollen. Der am Freitag (Ortszeit) vorgestellte "Optimus" ähnelt einem erwachsenen Menschen und soll 73 Kilogramm wiegen. Musk präsentierte ein Video, das ihn beim Verladen von Paketen, dem Sortieren von Metall-Stangen und beim Blumengießen zeigte.

Tesla stellte auf der Bühne auch ein weiterentwickelteres Modell vor, das sich aber kantiger bewegte als das zunächst gezeigte. Es gebe in der Entwicklung noch viel zu tun, sagte Musk. In fünf oder zehn Jahren werde Optimus aber wohl "unglaublich" sein. Bestehenden humanoiden Robotern fehle ein Gehirn und die Fähigkeit, Probleme selbstständig zu lösen. Im Gegensatz dazu sei Optimus ein "extrem fähiger Roboter".

Experten zeigten sich beeindruckt davon, wie schnell Tesla bei der Entwicklung vorankommt. Allerdings gebe es noch viel zu tun. Auch sei unklar, war der genaue Verwendungszweck einmal solle, damit Tesla davon Millionen-Stückzahlen verkaufen könne.

Andere Unternehmen haben humanoide Roboter-Prototypen entwickelt

Andere Unternehmen, etwa die Autobauer Toyota und Honda, haben humanoide Roboter-Prototypen entwickelt, die komplizierte Aufgaben wie das Werfen eines Basketballs übernehmen können. Zudem gibt es Produktionsroboter, die eine wichtige Stütze zum Beispiel der der Automobilproduktion sind. Tesla hingegen will im großen Stil einen Roboter für den Massenmarkt entwickeln. "Wir versuchen, den schnellsten Weg zu einem nützlichen Roboter zu finden, der in großen Mengen hergestellt werden kann", sagte Musk. Er beschrieb die Präsentation auch als Veranstaltung zur Anwerbung hochqualifizierter Arbeitskräfte.

Musk will Tesla auch zu einem führenden Unternehmen bei künstlicher Intelligenz machen. Es sei aber wichtig, dass alle Überlegungen von den Tesla-Aktionären überprüft würden, scherzte der 51-Jährige, der in schwarzer Lederjacke auf der Bühne stand. "Wenn ich verrückt werde, können Sie mich feuern."

Musk hat in seiner unternehmerischen Laufbahn oft Weitblick bewiesen: Schon 1995 gründete er eine Internet-Firma, das er weiterverkaufte. Später war er Mitbegründer und Teilhaber des Bezahldienstes Paypal. 2002 folgte das Unternehmen SpaceX, das die Kosten für Weltraumtransporte drastisch senken und Menschen etwa zum Mars bringen will. 2004 stieg er bei Tesla ein, dem inzwischen wertvollsten Autobauer weltweit. Daneben verfolgt er viele andere Projekte. Mit einem Vermögen von geschätzt mehr als 270 Milliarden Dollar gilt Musk als reichster Mensch der Welt. 

(Reuters)