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17:35
Der SMI notierte zum vor Handelsschluss um 2,51 Prozent tiefer auf 10'880.14 Punkten. Händler erklärten, die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen von einer Reihe von Notenbanken habe die Anleger verschreckt. Weder bei der amerikanischen Fed noch der Europäischen Zentralbank oder der Schweizerischen Nationalbank machten die Anleger Anzeichen eines nahenden Endes der Zinserhöhungen aus. Höhere Zinsen bremsen die Wirtschaft und machen Aktienanlagen üblicherweise weniger attraktiv.
Sämtliche 20 Standardwerte mussten Federn lassen. Die stärksten Einbussen verzeichneten Wachstumswerte. Der Hörgerätehersteller Sonova verlor 5,42 Prozent. Der Arznei-Auftragsfertiger Lonza und der Bauchemiekonzern Sika ermässigten sich um 3,52 Prozent, respektive 4,03 Prozent. Lonza drohen einem Medienbericht zufolge Kosten in Milliardenhöhe für die Sanierung der Giftmülldeponie Gamsenried im Kanton Wallis.
Zum ausführlichen Bericht geht es hier.
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17.30
Belastet wurden die Ölpreise durch eine Reihe von Zinserhöhungen von wichtigen Notenbanken. So hat die US-Notenbank am Mittwoch und die EZB am Donnerstag ihre Zinsen weiter erhöht. Der Anstieg fiel zwar weniger deutlich als zuletzt aus, beide Notenbanken stellten jedoch weitere Erhöhungen in Aussicht. Durch die Zinserhöhungen könnte die wirtschaftliche Entwicklung belastete werden und damit auch die Nachfrage nach Rohöl.
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17:20
Der Euro hat am Donnerstag zumindest zeitweise von der Aussicht auf weitere Zinsanhebungen im Währungsraum profitiert. Im Tageshoch stieg die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0735 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Juni. Die Gewinne konnten aber nicht gehalten werden, am späten Nachmittag notierte der Euro noch mit 1,0654 Dollar
Zum Franken legte der Euro nach der EZB-Ankündigung am Donnerstagnachmittag insgesamt zu und notiert aktuell bei 0,9900 Franken. Am Mittag notierte die Gemeinschaftswährung noch knapp einen halben Rappen tiefer bei 0,9859. Der Dollar legte zum Franken am Donnerstag ebenfalls zu, nachdem die Schweizer Nationalbank am Morgen das Zins-Tempo mit der neusten Leitzinsanhebung etwas drosselte. Aktuell wird der Greenback zu 0,9293 nach 0,9288 am Mittag und 0,9257 Franken am Morgen gehandelt.
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16:35
Ein Medienbericht über den schleppenden Start des neuen werbefinanzierten Abonnements schickt Netflix auf Talfahrt. Die Aktien des Streaming-Dienstes fallen an der Wall Street um gut sechs Prozent. Dem Online-Magazin Digiday zufolge liegt die Zahl der Kunden nur bei 80 Prozent des Wertes, die Netflix den Werbetreibenden versprochen habe. Diese könnten daher Nachlässe einfordern.
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16:20
Kursverluste an der Wall Street verstärkten den Verkaufsdruck an den europäischen Börsen. Dax und EuroStoxx50 bauen ihre Verluste aus und verlieren jeweils etwa 3,5 Prozent. Für den EuroStoxx50 ist es den grössten Kursrutsch seit neun Monaten. Der SMI verliert am Donnerstagnachmittag 2,3 Prozent und steht aktuell bei 10'904 Punkten.
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16:00
Die US-Notenbank erhöhte am Mittwochabend den Leitzins zwar um einen halben Prozentpunkt und hob damit den Fuss vom Bremspedal. Fed-Chef Jerome Powell signalisierte jedoch, dass weitere Zinsschritte anstehen. "Wir werden Kurs halten, bis die Arbeit erledigt ist", sagte er und dämpfte damit Hoffnungen auf Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte 2023. "Der Markt wird sich bewusst, dass der erwartete Kurswechsel zu optimistisch war", sagte Willem Sels, Chef-Anleger der Vermögensverwaltung der Bank HSBC.
Die Zinserhöhungssorgen machten Technologiewerten zu schaffen. Diese Entwicklung entwertet Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen. Die Aktien von Apple, Amazon und Microsoft fielen zwischen 1,3 und zwei Prozent. Zudem rutschten die Titel von Tesla 2,2 Prozent und waren mit 153,28 Dollar so billig wie zuletzt vor zwei Jahren, nachdem der Chef des Unternehmens und Neu-Eigentümer des Kurznachrichtendienstes Twitter, Elon Musk, Aktien im Wert von 3,58 Milliarden Dollar abgestossen hatte. Ob er an der Zukunft des Elektroauto-Bauers zweifele oder weiteres Geld für die Twitter-Übernahme benötige, dürfe munter spekuliert werden, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets.
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15:35
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14:45
Die Enttäuschung über den anhaltend restriktiven geldpolitischen Kurs der US-Notenbank dürfte die Wall Street auch Donnerstag belasten.
Der Dow Jones Industrial wird vom Broker IG eine Stunde vor Handelsstart 0,9 Prozent tiefer erwartet bei 33 658 Punkten. Am Dienstag war der US-Leitindex nach moderateren Inflationsdaten mit 34 712 Punkten noch auf das höchste Niveau seit April angesprungen. Die Hoffnung, dass die Fed die Zügel bald locker lässt, hielt aber nicht lange an - zu Recht, wie sich am Vorabend zeigte.
Die Fed senkte zwar nach vier Sitzungen mit einer Erhöhung um jeweils 0,75 Prozentpunkte diesmal erwartungsgemäss nur um 0,5 Prozentpunkte. Das erhoffte Signal auf einen baldigen Höhepunkt der Zinswende blieb jedoch aus. "Die Fed hat trotz zurückgehender Inflation und Rezessionsrisiken nicht die Absicht, die Zinswende auslaufen zu lassen", fasste Analyst Ricardo Evangelista von ActivTrades die Kernaussage von Fed-Chef Jerome Powell zusammen. "Die Zinsen werden 2023 weiter steigen, und noch länger hoch bleiben als gedacht", so der Evangelista. Auch die Europäische Zentralbank stellte nach erwartungsgemässer Zinserhöhung am Donnerstagmittag weitere Zinserhöhungen in Aussicht.
Den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 taxiert IG noch schwächer auf 11'600 Punkte. Er war am Dienstag mit 12 166 Punkten kurzzeitig auf das Niveau von Mitte September zurückgekehrt.
Vorbörslich zweistellig unter Druck gerieten Papiere von Novavax angesichts einer Kapitalerhöhung. Auch das Thema Covid-Impfstoff erhielt einen Dämpfer. Die britische Regierung halbierte ihre bereits mehrfach angepasste Bestellung von Nuvaxovid. Novavax muss einen Teil der erhaltenen Vorauszahlungen zurückerstatten.
Für Tesla ging es auf einen weiteren Tiefststand seit November 2020. Das Jahresminus beläuft sich auf 57 Prozent. Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk, der dadurch bereits seinen ersten Platz der reichsten Menschen der Welt verloren hat, verkaufte zwischen dem 12. und 14. Dezember weitere Aktien. Es war bereits das vierte Mal in diesem Jahr, dass sich Musk von Tesla-Anteilen im Milliardenvolumen trennen musste, um den umstrittenen Twitter-Kauf zu finanzieren.
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13:25
Nach der im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Zinsentscheidung der Bank von England (BoE) ziehen sich Anleger aus dem Pfund Sterling zurück. Die britische Währung fällt auf 1,2301 Dollar von zuvor 1,2342 Dollar. Die Uneinigkeit unter den Notenbankern sorge für Verwirrung unter Anlegern, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Von den neun BoE-Führungsmitgliedern votierte eines für eine höhere Zinserhöhung, während zwei vor dem Hintergrund der schwächelnden Konjunktur eine Zinserhöhungspause favorisierten.
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12:50
Zuvor war bekannt geworden, dass die Industrieproduktion in China sich im November verlangsamte und dass Einzelhandelsumsätze zurückgingen. Beide Werte fielen schlechter als erwartet aus und erreichten den niedrigsten Stand seit Mai.
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12:45
SNB hob wie erwartet den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte an. Zudem schliessen die Währungshüter weitere Zinsschritte nicht aus, sollte die Inflation nicht wie gewünscht sinken und sich wieder Preisstabilität einstellen. Am Markt war dies mehrheitlich erwartet worden. Der weitere Verlauf dürfte nun von der EZB abhängen, die ihre Zinsentscheidung um 14.15 Uhr veröffentlicht. Es wird mit einer erneuten Zinserhöhung im Kampf gegen die hohe Inflation gerechnet, allerdings nur noch um 0,5 Prozentpunkte. Zuvor hatte die Notenbank mit zwei Zinsschritten um je 0,75 Punkte gegen die hohe Teuerung angekämpft.
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11:45
Die Schweizer Aktienbörse gibt am Donnerstag auf breiter Front nach. Auslöser ist die US-Notenbank Fed, die wie erwartet die Zinsen um einen halben Prozentpunkt angehoben hat. Enttäuschend sei, dass das Fed entgegen aller Hoffnungen noch kein Ende des Zinserhöhungszyklus in Aussicht gestellt habe.
Und auch die SNB hob die Zinsen um 50 Basispunkte an und schliesst weitere Zinserhöhungen nicht aus. Doch dies sei bereits eingepreist gewesen und habe den Markt nicht noch zusätzlich belastet. Nun stehen am Nachmittag noch die Zinsbeschlüsse der Bank of England (13.00 Uhr) und der Europäischen Zentralbank (um 14.15 Uhr) auf dem Programm. Dabei werden ebenfalls Zinserhöhungen erwartet.
Die Anleger vermissten vor allem das Fehlen einer Zinsperspektive und trennten sich daher von Aktien. Das Geschäft verlaufe aber in ruhigen Bahnen. Die Kurse gäben bei mehrheitlich dünnen Umsätzen nach. Viele Marktteilnehmer hätten sich mit einem negativen Börsenjahr abgefunden. "Und in den letzten zwei Wochen kann man das Jahr auch nicht mehr retten", fasst ein Händler die Stimmung zusammen. Er hoffe nun auf ein besseres 2023.
Der Bericht zur Schweizer Mittagsbörse findet sich hier.
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11:30
Kurszieländerungen bei Schweizer Aktien:
- UBS: Goldman Sachs erhöht auf 30,20 (27,30) Fr. - Buy
- Logitech: UBS erhöht auf 70 (68) Fr. - Buy
- Givaudan: Deutsche Bank senkt auf 3100 (3150) Fr. - Hold
- Georg Fischer: Credit Suisse erhöht auf 72 (70) Fr. - Outperform
- Kühne+Nagel: JPMorgan senkt auf 240 (310) Fr. - Neutral
- Clariant: Goldman Sachs senkt auf 19,70 (20,20) Fr. - Buy
- Galenica: UBS erhöht auf 73 (72) Fr. - Neutral
- Peach Property: Research Partners senkt auf 27 (66) Fr. - Kaufen
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11:25
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stützt den Strategieschwenk der Credit Suisse. "Mit dieser Neuausrichtung wird es über die Zeit zu einer massgebenden Reduktion der Risiken kommen, was auch aufgrund der Finanzstabilität zu begrüssen ist", erklärte SNB-Präsident Thomas Jordan am Donnerstag anlässlich des Zinsentscheids der Notenbank. "Selbstverständlich ist diese Transformation anspruchsvoll und sie benötigt auch Zeit, das geht nicht von heute auf morgen." Ein wichtiges Element sei auch die in der vergangenen Woche abgeschlossene Kapitalerhöhung. Diese führe zu einer Stärkung der Kapitalbasis und stelle einen wichtigen Meilenstein im Transformationsprozess dar.
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10:45
Die norwegische Notenbank stemmt sich mit einem weiteren Zinsschritt gegen die hohe Inflation im Land. Die Währungshüter in Oslo erhöhten den geldpolitischen Schlüsselsatz am Donnerstag von 2,50 auf 2,75 Prozent. Von Reuters befragte Experten hatten mit dieser Anhebung um einen Viertel-Punkt gerechnet. Zugleich signalisierte die Notenbank, dass das Ende der Fahnenstange beim Leitzins noch nicht erreicht ist. Er werde höchstwahrscheinlich im ersten Quartal 2023 weiter angehoben. "Die Prognosen für die norwegische Wirtschaft sind unsicherer als normal, aber wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt, wird der Leitzins im nächsten Jahr bei etwa 3 Prozent liegen", erklärte Notenbankchefin Ida Wolden Bache.
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10:05
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10:00
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Rahmen der Erwartungen den Leitzins um 0,5 Prozent auf nun 1 Prozent angehoben. Der neue Zins gilt ab dem morgigen Freitag.
Am Börsengeschehen in der Schweiz ändert sich dadurch aber nicht viel. Der SMI notiert nach wie vor um gut 0,9 Prozent bei 11'058 Prozent im Minus.
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09:30
Der SMI notiert eine halbe Stunde nach Handelseröffnung um gut 1 Prozent bei 11'044 Punkten im Minus.
Lonza (-2,76 Prozent) werden von einem Bericht der "Tamedia"-Zeitungen belastet, wonach die Sanierung einer Walliser Giftmülldeponie den Pharmazulieferer viel mehr kosten könnte, als das Unternehmen bisher zurückgestellt hat. Experten gehen laut dem Bericht von einem Betrag in der Höhe von 1 bis 1,5 Milliarden Franken aus. Lonza hatte vergangenes Jahr für die erste Phase des Sanierungsprojektes 285 Millionen Franken zurückgestellt.
Stark im Minus werden auch Credit Suisse (-2,11 Prozent) gehandelt.
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09:05
Die Markt-Enttäuschung nach der Fed-Zinserhöhung verfehlt ihre Wirkung am Schweizer Markt nicht. Typische Wachstumstitel respektive zinssenstive Aktien im SMI wie Partners Group (-1,98 Prozent), Richemont (-1,85 Prozent) oder Logitech (-1,52 Prozent) fallen deutlich.
Lonza (-2,80 Prozent) fallen ebenfalls, bedingt auch durch einen Medienbericht über eine teure Deponiesanierung im Wallis.
Der SMI notiert nach Börsenstart ebenfalls deutlich im Minus: Der Index geht um 0,75 Prozent auf 11'077 Punkte zurück.
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08:10
Auch die Schweizer Vorbörse steht ganz im Zeichen von Zinserhöhungen. Die USA haben die Zinsen bereits um 50 Punkte erhöht. Die Schweiz und die Eurozone folgen im Lauf des Tages mit geldpolitischen Entscheidungen.
Julius Bär berechnet den SMI um 0,51 Prozent tiefer bei 11'104 Punkten.
Logitech (-1,05 Prozent) sind deutlich tiefergestellt. Der Peripheriehersteller ist besonders anfällig auf steigende Zinsen. Die Fed hat am Mittwoch klargemacht, dass sie den Leitzins weiter anheben werde, um die Inflation zu bekämpfen. Bei Lonza (-1,98 Prozent) spielt wohl auch eine Rolle, dass der Konzern im Wallis hohe Kosten wegen einer Giftmülldeponie-Sanierung könnte schultern müssen.
Am breiten Markt Stechen die Chipzulieferer VAT, Inficon und Comet hervor, die alle um etwa 1,1 Prozent tiefergestellt sind. Auch sie profitierten besonders von tiefen Zinsen und sind dieses Jahr wegen der Zinserhöhungen an der Börse unter Druck geraten. Die Tech-Titel Temenos, Softwareone, Huber+Suhner oder AMS sind ebenfalls im selben Mass wie die Chip-Aktien im Minus.
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07:45
Gegenüber dem Franken hat sich der Eurokurs über Nacht nicht verändert und notiert bei 0,9863 Franken. Dagegen hat der USD/CHF-Kurs nach der US-Zinserhöhung auf 0,9257 von 0,9236 leicht angezogen. Händler schliessen grössere Bewegungen am Devisenmarkt im weiteren Tagesverlauf aber nicht aus. Denn um 09.30 Uhr wird die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Zinsentscheidung veröffentlichen. Dabei dürfte die SNB ihren Leitzins um 25 bis 75 Basispunkte erhöhen. Derzeit steht der Leitzins bei +0,50 Prozent.
Danach dürften die Anleger auf die Zinsentscheidung der EZB warten, die am frühen Nachmittag auf dem Programm steht. Es wird mit ebenfalls einer erneuten Zinserhöhung im Kampf gegen die hohe Inflation gerechnet, allerdings nur noch um 0,50 Prozentpunkte. Zuvor hatte die Notenbank mit Zinsschritten um 0,75 Prozentpunkte gegen die starke Teuerung angekämpft.
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07:40
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07.05
Erste milde Anzeichen einer abkühlenden Inflation seien wohl nicht Hauptgrund für die 50-Basispunkte-Zinsanhebung der Notenbank Fed, schreibt das deutsche Fondshaus DWS in einer Analyse. Eher dürfte sich die Fed davon haben leiten lassen, dass sich die Geldpolitik mit Verzögerung auf die Wirtschaft auswirkt.
"Eine solche falkenhafte Haltung spiegelt sich auch in den aktualisierten Wirtschaftsprojektionen der Zentralbanker wider. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses signalisieren darin ihre Bereitschaft, die Zinssätze im Jahr 2023 sogar noch stärker anzuheben, als sie es bereits auf der September-Sitzung angedeutet hatten: nämlich auf 5,1 Prozent von vormals 4,6 Prozent", heisst es im Kommentar.
Auch sei die Fed offenbar bereit, höhere Kosten zu tolerieren, um die Inflation zu zügeln: Das Wachstumsprognose für 2023 wurde von 1,2 Prozent in den September-Projektionen auf jetzt 0,5 Prozent (Q4/Q4) verringert. "Dies bedeutet nicht zwangsläufig eine Rezession. Angesichts einer derart niedrigen Prognose könnte sie jedoch durchaus realistisch sein."
Eine Normalisierung der Geldpolitik zeichnet sich nach DWS-Einschätzung erst für 2024 und darüber hinaus ab. "Dies geschieht jedoch sehr allmählich, die Mitglieder des Offenmarktausschusses beabsichtigen, die Zinssätze in 2024 auf 4,1 Prozent und in 2025 auf 3,1 Prozent zu senken."
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06:10
Im ausserbörslichen Blue-Chip-Chart der IG Bank notiert der SMI 0,38 Prozent tiefer. Der Leitindex SMI schloss am Mittwoch 0,24 Prozent auf 11'171 Punkten höher. Geschuldet war das Plus vor allem den Indexschwergewichten Nestle und Novartis. Wenige Stunden vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zeigten sich die Anleger risikoscheu und griffen zu defensiven Anlagen, während sie konjunktursensitive Wert verkauften.
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06:05
Der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed kommt bei den Anlegern in Asien am Donnerstag nicht gut an: Die Währungshüter erhöhten zwar wie erwartet den Leitzins am Mittwoch um einen halben Prozentpunkt - nach vier Zinsschritten von 0,75 - signalisierten jedoch, dass kommendes Jahr weitere Zinsschritte anstehen. Die Aussicht auf einen längeren Zeitraum mit höheren Zinssätzen verstärkte bei den Händlern die Befürchtung einer Rezession. "Die Fed hat auf dieser Sitzung im Wesentlichen eingeräumt, dass die Inflation wahrscheinlich hartnäckiger bleiben wird als ursprünglich erwartet, was einen restriktiveren politischen Kurs erforderlich macht, der die US-Wirtschaft 2023 in eine Rezession stürzen wird", schrieben die Analysten von TD Securities in einer Kundennotiz. Die Rezessionsängste könnten daher die Marktpreisentwicklung dominieren.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,41 Prozent tiefer bei 28'041 Punkten.
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03:50
Die Börse in Shanghai lag 0,4 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,4 Prozent.
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03:45
Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 135,50 Yen und legte 0,1 Prozent auf 6,9584 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9250 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0654 Dollar und gab 0,2 Prozent auf 0,9857 Franken nach. Das Pfund Sterling verlor 0,3 Prozent auf 1,2388 Dollar.
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02:00
Die New Yorker Börsen sind am Mittwoch trotz der von der US-Notenbank Fed ins Auge gefassten weiteren Zinserhöhungen mit einem blauen Auge davongekommen. Die wichtigsten Indizes rutschten nach den Fed-Aussagen zwar ins Minus, blieben letztlich aber über ihren danach markierten Tagestiefs. Der Leitindex Dow Jones Industrial dämmte seinen Verlust zum Handelsende bei 33'966,35 Punkten auf 0,42 Prozent ein. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Ende um 0,61 Prozent auf 3995,32 Punkte bergab und der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,79 Prozent auf 11 740,92 Zähler.
Auf ihrer Dezember-Sitzung hob die Fed den Leitzins zwar wie überwiegend erwartet nur um einen halben Prozentpunkt an und verlangsamte damit ihr Zinserhöhungstempo. Zuvor hatte sie den Leitzins viermal in Folge um je 0,75 Prozentpunkte erhöht. Die Währungshüter haben aber offenbar nicht vor, ihren Kampf gegen die Inflation bald abzubrechen. Für 2023 signalisieren sie sogar mehr Zinsanhebungen als bislang. In den Jahren danach dürfte die Geldpolitik zwar gelockert werden. Den Prognosen zufolge deutet sich aber ein höheres Zinsniveau an, als die Notenbanker bislang in Aussicht gestellt hatten.
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners zog aus den Fed-Aussagen ein durchwachsenes Fazit: "Die Fed geht vom Gas. Die Zeit der Jumbo-Erhöhungen ist Vergangenheit. Das neue Tempo liegt bei 50 Basispunkten. Das ist die gute Nachricht", betonte der Experte. "Aber: Alle, die auf ein schnelles Ende des aktuellen Erhöhungszyklus gesetzt haben, werden heute bitter enttäuscht." Entsprechende Hoffnungen hatte am Dienstag eine überraschend deutliche Abschwächung der Inflation in den USA geschürt.
Unter den Einzelwerten stachen am Mittwoch Moderna mit einem Plus von 5,8 Prozent auf 208,95 US-Dollar als Nasdaq-100-Spitzenreiter erneut positiv heraus. Am Vortag hatten die Aktien des Biotech-Unternehmens dank positiver Studienergebnisse zu einer Kombi-Therapie aus einem Moderna-Krebsimpfstoff und dem Tumor-Arzneistoff Pembrolizumab von Merck & Co erstmals seit Mitte Januar wieder die 200-Dollar-Marke geknackt. Und ähnlich wie tags zuvor zogen die Titel des Mainzer Konkurrenten Biontech im Kielwasser von Moderna um 4,4 Prozent an.
Derweil war Vortags-Nasdaq-Schlusslicht Tesla mit einem Minus von über zweieinhalb Prozent erneut nicht gefragt. Die Aktien des Elektroautobauers notieren damit weiter auf dem niedrigsten Niveau seit zwei Jahren - 2022 haben sie bislang über die Hälfte ihres Werts eingebüsst. Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi argumentierte bereits Ende November in einer Studie, dass die Aktie im Vergleich zu traditionellen Autobauern immer noch hoch bewertet bleibe. Der Marktwert, der in Spitzenzeiten etwa 1,3 Billionen Dollar betrug, ist aktuell zwar auf unter 500 Milliarden Dollar gefallen. Zeitgleich kommen die drei grossen deutschen Autohersteller Volkswagen , Mercedes-Benz und BMW zusammen aber nur auf umgerechnet 215 Milliarden Dollar.
Die rote Laterne im technologielastigen Auswahlindex übernahm zur Wochenmitte Charter Communications mit einem Kursrutsch von über 16 Prozent. Der Telekomkonzern investiert mehr als erwartet in seine Netze und hat damit wohl weniger Geld für Aktienrückkäufe übrig. Die Analysten von JPMorgan schraubten daraufhin ihre Erwartungen für das Unternehmen zurück.
Die Papiere der Fluggesellschaft Delta Air Lines legten nach positiven Geschäftssignalen um 2,8 Prozent zu.
(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)
1 Kommentar
Und wir sind - wieder einmal - von allen, aber wirklich allen guten Geistern verlassen! Über 2 % Minus! Geht's noch...?