Für Nervosität sorgten insbesondere Mutmassungen, wonach die US-Notenbank Fed angesichts der hohen Teuerungsraten die Zinsen im März gleich um 50 statt nur um 25 Basispunkte erhöhen könnte. Aber auch der schwelende Ukraine-Konflikt und ein eher enttäuschender Start in die Bilanzsaison in den USA wurden als Belastungsfaktoren angeführt. Hierzulande vollführten allerdings die Richemont-Titeln nach starken Quartalszahlen einen Kurssprung.

Der SMI schloss 0,03 im Minus auf 12'525,69 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten und die Schwergewichte gekappt sind, gewann dagegen 0,15 Prozent auf 2005,46 Zähler während der breite SPI 0,21 Prozent auf 15'843,44 einbüsste. Im SLI schlossen 17 Titel im Plus und 13 im Minus.

Im Fokus standen am Berichtstag die Titel des Luxusgüterkonzerns Richemont (+5,2%), die einen Kurssprung vollführten und im Tagesverlauf gar ein neues Rekordhoch erreichten. Die Analysten zeigt sich von den Umsatzzahlen im Weihnachtsquartal beeindruckt. Auch gegenüber dem Vor-Corona-Niveau habe Richemont das Wachstum noch beschleunigt.

Im Sog von Richemont gewannen die Aktien der Rivalin Swatch (+2,6%) deutlich. Allerdings habe Richemont die Latte sehr hoch gelegt. Dies werde es für Swatch schwer machen, den Markt mit den möglicherweise kommende Woche anstehenden Zahlen zu überzeugen, hiess es.

Zu den klaren Gewinnern gehörten auch Adecco (+3,1%). Unterstützung erhielten die Titel des Personalvermittlers von den UBS-Analysten, die den Titel gleich um zwei Schritte auf "Buy" von "Sell" hochstuften. Sie erwarten im laufenden Jahr ein gutes organisches Wachstum für das Unternehmen, sollten doch die Personalmärkte von der anhaltenden Aufholjagd bei Neueinstellungen und einer steigenden Lohninflation profitieren.

Auch weitere typische Zykliker wie Sika (+2,2%), Schindler (+1,7%) oder ABB (+1,4) gewannen deutlich. Die Titel des Hörgerätespezialisten Sonova (+1,6%) profitierten von guten US-Absatzstatistiken, hiess es im Markt: So hätten diese deutliche Marktanteilsgewinne bei den Kriegsveteranen gezeigt.

Die Bankentitel konnten von guten Quartalsergebnissen der US-Institute Morgan Stanley und Bank of America nicht profitieren: Hierzulande ging es für die Grossbankenaktien der UBS (-0,5%) und vor allem der skandalgeplagten Credit Suisse (-1,5%) klar abwärts.

Durchzogen zeigten sich die SMI-Schwergewichte. So konnten die Titel des Pharmakonzerns Roche (+0,2%) den Handelstag im Plus beschliessen, während die Aktien der Rivalin Novartis (-0,8%) deutlich nachgaben. Klare Abgaben gab es für die seit Jahresbeginn sehr schwach gelaufenen Nestlé-Titel (-1,8%). Händler berichteten von Margenängsten im Vorfeld der Veröffentlichung der Jahresergebnisse.

Abwärts ging es auch mit Technologie-Titeln wie den Aktien des Chipherstellers AMS (-2,6%), die laut Händlern unter enttäuschenden Margenvorgaben des niederländischen Rivalen ASML litten, oder des Computermäuse-Herstellers Logitech (-2,7%).

Deutliche Abgaben erlitten auch die Versicherungsaktien von Swiss Life (-2,9%), für welche die Citigroup die Kaufempfehlung strich. Die grössten Kursverluste im SLI gab es für die Aktien des Bankensoftware-Unternehmens Temenos (-3,4%).

Am breiten Markt legten Tornos (+0,7%) nach guten Zahlen des Maschinenherstellers zu Umsatz und Auftragseingang zu. Kursgewinne gab es auch für die Titel von Burkhalter (+0,5%) und Poenina (+1,5%). Die beiden im Bereich Gebäudetechnik tätigen Unternehmen gaben Fusionsverhandlungen bekannt.

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(AWP)