Die schlechte Nachricht für die Aktionärinnen und Aktionäre von Bucher zuerst: Die Analystin der Berenberg Bank kürzt ihr Kursziel für die Aktie des Maschinenherstellers. Die gute Nachricht: Mit 650 (zuvor 670) Franken liegt dieses noch immer um gut 80 Prozent über dem Schlussstand vom Vorabend.

Nach einer Umfrage bei mehr als 750 Landwirten in den USA, Europa und Brasilien ist sich die Analystin sicher, dass der Maschinenhersteller von den steigenden Preisen für Getreide und andere Agrarrohstoffe profitieren sollte. Das kommt nicht von ungefähr, steuerte das Geschäft mit Landmaschinen bei Bucher zuletzt doch 40 Prozent zum Jahresumsatz bei. Beim Gewinn sind es sogar fast 50 Prozent. Dem kann kein anderer Geschäftszweig des Unternehmens das Wasser reichen.

Die Analystin stellt im Gespräch mit Landwirten fest, dass diese mittels höherer Investitionen in die Mechanisierung ihrer Betriebe auf die steigenden Herstellkosten reagieren wollen. Im Gegenzug sollen die Ausgaben für Pflanzenschutzmittel, Personal und Düngemittel reduziert werden. Diese Bereitschaft habe durch den Kriegsausbruch in der Ukraine sogar noch einmal zugenommen und spiele Bucher als Landmaschinenhersteller künftig wohl in die Hände.

Geschäftszweig enttäuschte im ersten Quartal

Bei der Berenberg Bank wird die Aktie des Unternehmens denn auch wie bis anhin mit "Buy" zum Kauf angepriesen. Andere Banken sind da deutlich zurückhaltender. Viele schätzen die Aktie neutral mit Kurszielen zwischen 360 Franken (Mirabaud Securities) und 430 Franken (Royal Bank of Canada) ein.

Als Bucher vor wenigen Wochen den Bestellungseingang sowie den Umsatz für die ersten drei Monate dieses Jahres veröffentlichte, reagierte die Börse eher etwas unterkühlt auf die Zahlen. Mitunter ein Grund hierfür war die Auftragslage im Geschäft mit Landmaschinen. In diesem Bereich stieg der Umsatz im Jahresvergleich zwar um 8 Prozent auf 359 Millionen Franken. Das lag über den von Analysten erwarteten 351 Millionen Franken. Allerdings ging der Auftragseingang um 7 Prozent auf 337 Millionen Franken zurück und verfehlte die bei 354 Millionen Franken liegenden Expertenschätzungen klar.

Obschon die Bucher-Aktie die besagte Kursdelle mittlerweile wieder wettgemacht hat, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein Minus von 20 Prozent. Für die Analystin der Berenberg Bank sind das jetzt erst recht Kaufkurse.