Swiss Life blickt auf ein überraschend schwaches erstes Quartal zurück. Wie der seit dem frühen Dienstagmorgen bekannte Zwischenbericht zeigt, erlitt der Rückversicherungskonzern aus Zürich im Jahresvergleich einen Rückgang bei den verdienten Bruttoprämien und Kommissionserträgen in Höhe von 13 Prozent. Analysten waren von einer leichten Steigerung ausgegangen.

Im Heimmarkt Schweiz waren die Prämien sogar um fast 24 Prozent rückläufig. Mit einem Gesamtvolumen von 4,3 Milliarden Franken werden selbst die pessimistischsten Annahmen klar um mehr als eine Milliarde Franken verfehlt.

Ob die erfreuliche Entwicklung bei den verwalteten Vermögen und das prozentual zweistellige Wachstum bei den Kommissionserträgen den Tag retten kann, wird sich Beobachtern zufolge zeigen müssen.

Starke Kursbilanz macht Aktie anfällig

Was sich mit Bestimmtheit sagen lässt ist, dass sich der Zwischenbericht nicht als der erhoffte Kurstreiber für die Swiss-Life-Aktie erweist. Nach einem frühen Rücksetzer auf 452,90 Franken verliert sie zur Stunde noch 1,3 Prozent auf 456 Franken.

Noch kann sich die Kursbilanz seit Ende Dezember allerdings sehen lassen. Mit einem Plus von 12 Prozent schneidet die Aktie von Swiss Life deutlich besser als andere Schweizer Versicherungswerte wie etwa Bâloise (-4 Prozent) oder Zurich Insurance (+4 Prozent) ab. Das macht den Titel des Lebensversicherungskonzerns jedoch anfällig für negative Neuigkeiten wie den beobachteten Prämieneinbruch.

Versöhnliche Worte findet die Zürcher Kantonalbank. Ihres Erachtens zeigt der Zwischenbericht insgesamt eine vorteilhafte Entwicklung, auch wenn die Prämien rückläufig sind. Da sie die Aktie weiterhin als moderat bewertet beurteilt und weiteres Aufholpotenzial sieht, hält die Zürcher Kantonalbank am "Übergewichten" lautenden Anlageurteil fest.

Ähnlich äussert sich Vontobel. Die Zürcher Bank rät Anlegern davon ab, zu viel in die Geschäftsentwicklung eines einzigen Quartals hineinzuinterpretieren. Vielmehr zeigt sie sich vom Wachstum bei den Kommissionserträgen beeindruckt. Vontobel preist die Aktie denn auch wie bis anhin mit einem Kursziel von 490 Franken zum Kauf an.

Auch die UBS gewinnt dem vorliegenden Zwischenbericht vorwiegend positive Aspekte ab und rechnet im Tagesverlauf gar mit höheren Kursen. Die Grossbank stuft die Aktie mit "Buy" und einem 12-Monats-Kursziel von 475 Franken ein.