Der Gewinn liegt derweil um ein mehrfaches höher als im Vorjahr, wurde aber dennoch durch Schwierigkeiten in der Lieferkette eingeschränkt. Die Ziele für das Gesamtjahr 2022 hält Bobst für erreichbar, sollte sich die Situation bei den Lieferketten verbessern. Konkret stieg der Umsatz um knapp 16 Prozent auf 772,5 Millionen Franken, wie die Gruppe am Montag mitteilte. Beide Geschäftsbereiche trugen zum Wachstum bei. Der Auftragseingang legte derweil um 8 Prozent zu.

Lieferketten und Ukraine-Krieg beschränken Gewinnentwicklung

Der operative Gewinn (EBIT) verdoppelte sich derweil beinahe auf 28,6 Millionen Franken, wobei die entsprechende Marge um 1,5 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent stieg. Die Verbesserungen sei auf die höheren Umsätze zurückzuführen, heisst es. Gestiegene Preise bei Materialien und Ersatzteilen und die "sehr angespannte" Situation in den Lieferketten hätten die Verbesserung allerdings begrenzt.

Im Geschäftsbereich "Printing & Converting" blieb daher beim EBIT weiterhin ein Verlust von 9,7 Millionen. Im Vorjahreszeitraum lag der Verlust hier allerdings noch beim 21,4 Millionen Franken. Im Bereich "Services & Performance" verbesserte sich der EBIT derweil um 2,5 Prozent auf 39,6 Millionen Franken.

Auch die Embargos gegen Russland hätten dabei die Rentabilität beider Geschäftsbereiche belastet, da die Gruppe ihre Geschäfte mit Kunden in Russland habe einstellen müssen, so Bobst weiter. Unter dem Strich blieb nach dem tiefen Niveau im Vorjahr dennoch ein gut fünf Mal höherer Reingewinn von 21,6 Millionen Franken.

Die Erwartungen der Analysten wurden damit bei der Umsatzentwicklung übertroffen. Beim Betriebsgewinn und Reingewinn wurden die Prognosen allerdings klar verfehlt.

Ausblick für 2022 bestätigt

Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte bleibt das Westschweizer Unternehmen zuversichtlich, die eignen Zielsetzung zu erreichen. Voraussetzung dafür sei aber, dass in den Lieferketten einige Verbesserungen einträten.

So wird für 2022 konkret weiterhin ein Umsatz zwischen 1,7 und 1,8 Milliarden Franken in Aussicht gestellt sowie eine EBIT-Marge zwischen 7 und 8 Prozent. Auch die langfristigen Ziele einer EBIT-Marge von mindestens 8 Prozent und einer Rentabilität aus eingesetztem Kapital (ROCE) von mindestens 20 Prozent werden bestätigt.

(AWP)