TSMC-Chef C. C. Wei sagte am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen, der Konzern prüfe in Europa mit Kunden und Partnern den Bau einer Spezialfabrik, die auf Technologien für die Automobilindustrie ausgerichtet sei. Als europäische Kunden für eine solche Spezialfabrik kämen nach Schilderung der "FAZ" Automobilzulieferer wie Bosch, Infineon oder NXP infrage.
Das Geschäft mit Chips für Autos ist bei den grossen Chipfertigern wie TSMC, Samsung oder Globalfoundries bisher nur ein vergleichsweise kleiner Posten - was den Autokonzernen zu Zeiten des lange grassierenden Chipmangels einiges Kopfzerbrechen bereitete, weil die Chipfertiger die Probleme der Autobranche nicht als oberste Priorität ansahen. TSMC ist unter anderem Hauslieferant für Siliziumchips von Apples iPhones und Mac-Computern. Derzeit stellt sich TSMC mit seiner Produktion breiter auf, unter anderem baut die Firma eine Fabrik in Japan. Eine Fertigung in Dresden wäre die erste Produktionsstätte in Europa.
Üblich ist für grosse Investitionen wie in Chipfabriken eine staatliche Förderung. Der US-Chipriese Intel etwa soll für sein geplantes Werk in Magdeburg milliardenschwere Beihilfen erhalten, zuletzt gab es aber Streit um die Finanzierung wegen gestiegener Energiekosten. Dresden ist bereits ein grosser Standort für Chipfertigung mit Fabriken von unter anderem Infineon und Bosch./men/bek
(AWP)