Eine Null-Untergrenze bei den Geldmarkthypotheken gibt es nicht mehr. Der Schweizer Leitzins liegt nun bei 0,5 Prozent. Die Aufgabe des Negativzinses heisst, das bei den Saron-Hypotheken der Zins nicht mehr nur der Marge des Hypothekenfinanziers entspricht.

Der Saron basiert auf den täglichen Transaktionen im Schweizer Markt für Refinanzierungen und ist eng mit dem Leitzins verknüpft. Höhere Leitzinsen wirken sich unmittelbar auf das Zinsniveau aus. 

Der Saron sowie zwei-, fünf- und zehnjährige Swapsätze, welche die Hypothekarzinsen massgeblich mitbestimmen (Darstellung/Daten: Property Captain, Bloomberg).

Die Immobilienplattform Property Captain geht davon aus, dass der Leitzins in der Schweiz bis Ende Jahr auf 1 Prozent ansteigen wird. "Wir erwarten, dass Hypothekarnehmende - abhängig von der festgelegten Marge - für eine Saron-Hypothek per Ende Jahr 1,6 bis 2 Prozent bezahlen müssen", schreibt Geschäftsführerin Myriam Reinle in einem Marktkommentar. 

Bei langfristigen Festhypotheken dürfte der Zinsanstig bis Ende Jahr hingegen bescheidener ausfallen. Dort hat der Markt Zinsanstiege bereits stärker eingepreist. Property Captain rechnet für zehnjährige Festhypotheken eher mit einem Seitwärtstrend und Zinsen zwischen 2,8 und 3,2 Prozent. 

Die Dinge sind aber eindeutig in Bewegung: "Die rasche Entwicklung am Hypothekarmarkt zeigt, wie schnell und verheerend sich das Zinsumfeld in unruhige Gewässer umschlagen kann", schreibt Reinle. 

(cash)