Der Finanzplatz Schweiz steht mit seinem Beitrag zur Dekarbonisierung international gut da, doch der Weg zum Ziel ist noch weit. (Bild: Shutterstock.com/eamesbot)
Der Finanzplatz Schweiz steht mit seinem Beitrag zur Dekarbonisierung international gut da, doch der Weg zum Ziel ist noch weit. (Bild: Shutterstock.com/eamesbot)

Wie viele Länder verfolgt auch die Schweiz das Ziel des Pariser Abkommens, die globale Erwärmung bis 2050 auf 1,5°C zu begrenzen. Alle Wirtschaftssektoren sind gefordert, zu diesem Ziel beizutragen, auch die Finanzindustrie. Ihr direkter Treibhausgasausstoss ist zwar gering, doch die Finanzinstitute spielen bei der Finanzierung der Klimatransition der Wirtschaft eine wichtige Rolle.

Im Finanzsektor ist die Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ) eine wichtige Referenz. Sie vereint verschiedene Netto-Null-Allianzen unter einem Dach und koordiniert sie, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Mit dem Beitritt zu einer Netto-Null-Allianz verpflichten sich die Finanzinstitute, konkrete (Zwischen-)Ziele zur Erreichung von Klimaneutralität festzulegen und einen Plan zu erstellen, wie sie diese erreichen können. Auch ein jährliches Reporting gehört dazu.

Breite Unterstützung

Die führenden Verbände des Schweizer Finanzplatzes unterstützen das Netto-Null-Ziel nach eigenen Angaben klar. Promotoren sind die Asset Management Association Switzerland (AMAS), die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg), der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) und Swiss Sustainable Finance (SSF). In ihrem Auftrag hat Unternehmensberater PwC Schweiz eine Studie erstellt, die einen erstmaligen Einblick gibt, wo sich der Schweizer Finanzsektor auf dem Weg zu Netto-Null befindet:

Im Asset Management sind 62% der verwalteten Vermögen der Mitglieder des Asset-Management-Verbands an die Net Zero Asset Managers Initiative (NZAM) gebunden. In diesem Umfang werden die von Banken und Asset Managern verwalteten Vermögen auf das Netto-Null-Ziel ausgerichtet.

– Im Finanzierungsgeschäft sind ebenfalls 62% der aggregierten Bilanzsumme der SBVg-Mitglieder an die Net-Zero Banking Alliance (NZBA) gebunden. Das heisst, für über 60% der von den Mitgliedsinstituten angebotenen Finanzierungslösungen wie Kredite und Hypotheken haben sich die Banken zu Zielen und Plänen verpflichtet, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen.

– Bei den Versicherungen fallen 44% der Investitionen der SVV-Mitgliedern unter die Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) sowie 48% des gesamten Prämienvolumens unter die Net-Zero Insurance Alliance (NZIA).

Wo die Schweiz international steht

Quelle: Studie "Setting sail for a carbon-neutral future: Net Zero Insights 2022"
Quelle: Studie "Setting sail for a carbon-neutral future: Net Zero Insights 2022"

Wie die Analyse zeigt, steht die Schweiz im internationalen Vergleich damit gut da. Doch ebenso ist klar, dass der Weg noch lang ist. Alle Wirtschaftssektoren sind gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Der Finanzplatz kann diese Transition durch geeignete Finanzierungs-, Vermögensverwaltungs- und Versicherungslösungen weiterhin wirksam unterstützen.

Transparenz versprochen

Der Anteil der aufs Netto-Null-Ziel verpflichteten Finanzierungslösungen, Assets und Versicherungsprämien ist in den vergangenen Monaten gewachsen. Zugleich sind sich die Vertreter des Finanzplatzes einig, dass weitere Fortschritte wichtig sind. Diese sollen auch in Zukunft transparent kommuniziert werden.

Dieser Artikel wurde cash von Investrends.ch zur Verfügung gestellt. Verpassen Sie keine News zu aktuellen Themen aus der Fonds- und Asset-Management-Branche. Investrends.ch liefert Ihnen im Newsletter zweimal wöchentlich die Zusammenfassung der Nachrichten und informiert Sie über Sesselwechsel und wichtige Veranstaltungen. Hier abonnieren