"Time in the market, not timing the market" ist laut Ninety One im aktuellen Marktumfeld geprägt von hoher Volatilität kein guter Leitsatz. (Bild: Shutterstock.com/poring studio)
"Time in the market, not timing the market" ist laut Ninety One im aktuellen Marktumfeld geprägt von hoher Volatilität kein guter Leitsatz. (Bild: Shutterstock.com/poring studio)

Trotz starken Kursverlusten im Juni bleiben die Märkte im historischen Vergleich überbewertet. Das sagen die Strategen Daniel Morgan und Marc Abrahams von Ninety One. Eine grosse Schwierigkeit für Anlegerinnen und Anleger sei aber die starke Korrelation zwischen Anleihen und Aktien. Schutz vor stark erhöhter Volatilität könne in dieser Situation auch ein klassisches 60/40-Portfolio mit 60% Aktien und 40% Anleihen, das historisch auch in langen Aktien- und Anleihehaussen starke risikobereinigte Renditen geliefert hat, nicht bieten.

"In einem derartig renditeschwachen Umfeld, in dem die wichtigsten Anlageklassen in den letzten sechs Monaten beide negative Renditen erzielt haben, ist ein erheblicher Mehrwert durch Entscheidungen zur Vermögensallokation und Wertpapierauswahl sowie durch die Identifizierung von Anlagen erforderlich, die von strukturellem Wachstumsrückwind profitieren werden", erklärten Morgan und Abrahams. "Time in the market, not timing the market" sei ein passendes Sprichwort für Zeiten der Stabilität, funktioniere aber weniger gut in Zeiten des Wandels.

Innerhalb der Anlageklassen selbst seien Aktien nach wie vor leicht überbewertet. Lediglich Japan erscheine günstig, während das Vereinigte Königreich und die Schwellenländer nur mässig teuer scheinen. Der US-Markt, der rund 60% der weltweiten Marktkapitalisierung ausmacht, habe sich in diesem Jahr zwar abgeschwächt, aber die Bewertungen seien nach wie vor hoch. "Uns überzeugen Werte in den Schwellenländern, insbesondere in China. Da der chinesische Aktienmarkt aufgrund einer Reihe von regulatorischen Unsicherheiten und zeitweiligen Covid-Ausbrüchen stark unter Druck steht, sind die Renditeerwartungen für China und die Schwellenländer gestiegen", sagen die beiden Strategen.

Bei den Anleihen sehe die Situation etwas anders aus: Nach den angekündigten und bereits durchgeführten Leitzinserhöhungen der Zentralbanken stiegen die Renditen wieder erheblich. Dennoch seien sie im historischen Vergleich immer noch bescheiden. Auch die Kreditspreads haben sich ausgeweitet, was eine zusätzliche Renditequelle für US-Investment Grade, US-Hochzinsanleihen und Staatsanleihen der Schwellenländer darstellen dürfte.

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