Green Bonds dienen auch zur Finanzierung der nachhaltigen Energieproduktion (Foto Fokke Baarssen, Shutterstock)
Green Bonds dienen auch zur Finanzierung der nachhaltigen Energieproduktion (Foto Fokke Baarssen, Shutterstock)

Nachhaltigkeit als Investmentthema dürfte ein fester Bestandteil der Asset-Management-Landschaft werden. Green Bonds, also Anleihen, deren Erlöse in umweltfreundliche Projekte fliessen müssen, gewinnen als nachhaltige Anlageklasse immer mehr an Bedeutung. Aber wie sehr sind Investoren daran interessiert, ihre Portfolios zu "begrünen“?

Gemäss einer Umfrage von NN Investment Partners bei 231 institutionellen Investoren sind unter den nachhaltigen Obligationen die grünen Anleihen am beliebtesten. 45% gaben an, dass sie Green Bonds die grösste Wirkung zuschreiben. Es folgten nachhaltigkeitsbezogene Anleihen (37%), soziale Anleihen (11%) und Übergangsanleihen (7%).

Zweifel an Renditen und Angst vor Greenwashing

Das grösste Investitionshemmnis für grüne Anleihen ist laut 44% der Befragten die Wahrnehmung geringerer Renditen, gefolgt von der Angst vor Greenwashing (38%) und unzureichender Marktkapazität (19%). Knapp zwei Drittel der Befragten (63%) geben an, dass sie Green Bonds als "Impact Bucket" neben ihrer traditionellen Anleihenallokation nutzen würden, während 20% sie als Ersatz für Unternehmensanleihen und 17% als Ersatz für Staatsanleihen einsetzen würden.

Für Bram Bos, Lead Portfolio Manager Green Bonds bei NN Investment Partners, ist es nicht überraschend, dass Green Bonds die beliebtesten nachhaltigen festverzinslichen Anlageinstrumente sind, da sie den reifsten und liquidesten Markt bilden: "Sie sind wahrscheinlich die effektivste Möglichkeit für Fixed-Income-Investoren, die erzielte Wirkung zu erhöhen, ohne auf Rendite verzichten zu müssen. Zeitweise mögen die Renditen etwas niedriger sein, aber in den letzten sieben Jahren hat ein auf Euro lautendes Green-Bond-Portfolio im Durchschnitt 40 Basispunkte mehr als ein traditionelles Anleihenportfolio erzielt. Bei Unternehmensanleihen beträgt der Unterschied 60 Basispunkte.“

Gründlich recherchieren

Obwohl es mehrere passive Alternativen auf dem Markt gibt, sollten Anleger gemäss Douglas Farquhar, Client Portfolio Manager Green Bonds bei NN Investment Partners,aktive Investitionen in grüne Anleihen bevorzugen.

Da es sich bei Green Bonds um Instrumente handelt, die sich selbst als grün bezeichnen, müsse man gründlich recherchieren, um sowohl die finanzierten Projekte als auch die Emittenten selbst zu bewerten, und so das Risiko des Greenwashings zu verringern. Ausserdem seien die Märkte für grüne Anleihen nicht immer effizient. Rating-Agenturen würden möglicherweise Veränderungen der Kreditfundamentaldaten zu spät berücksichtigen. Aktives Management und eigenes Research sind daher für Farquhar unerlässlich, um Anlagechancen frühzeitig zu identifizieren und Greenwashing zu vermeiden.

Dieser Artikel wurde cash von Investrends.ch zur Verfügung gestellt. Verpassen Sie keine News zu aktuellen Themen aus der Fonds- und Asset-Management-Branche. Investrends.ch liefert Ihnen im Newsletter zweimal wöchentlich die Zusammenfassung der Nachrichten und informiert Sie über Sesselwechsel und wichtige Veranstaltungen. Hier abonnieren