Das Paar hat gut lachen, die finanzielle Betreuung im Alter stimmt für beide. Aber eines Tages fallen
sie als Kunden weg. (Bild: Shutterstock.com/Dmytro Zinkevych)
Das Paar hat gut lachen, die finanzielle Betreuung im Alter stimmt für beide. Aber eines Tages fallen sie als Kunden weg. (Bild: Shutterstock.com/Dmytro Zinkevych)

Seit 2014 befragt das Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) an der Technischen Hochschule Aschaffenburg unabhängige Vermögensberater über Trends in ihrer Branche. Ziel ist es, "wissenschaftlich begründete Aussagen über längerfristige Entwicklungen und Trends im Markt zu ermöglichen“, sagt Studienleiter Hartwig Webersinke. Teil der Umfrage ist die Altersstruktur der Kundschaft. Da zeigt sich eine Entwicklung, die nicht wenige Vermögensverwalter umtreibt.

Seit Studienbeginn nimmt der Anteil der älteren Kundinnen und Kunden stetig zu. Anleger über 60 Jahren machen inzwischen 42% des Kundenstamms aus. im Jahr 2014 waren es 39% gewesen. Jeder fünfte Kunde ist heute älter als 70 Jahre verglichen mit 15% vor sieben Jahren. Gleichzeitig gewinnt die Branche kaum Anleger unter 50 Jahren hinzu. Der Anteil der 30- bis 50-Jährigen stagniert seit Jahren bei rund 27%.

Vergreist die Kundschaft?

Setzt sich dieser Trend fort, könnten die Kunden der Vermögensverwalter „vergreisen“, bemerkt das Finanzportal Citywirde.de zum Resultat der Studie. Für den Leiter des InVV ist klar: Die Frage, wie die unabhängigen Vermögensverwalter junge Generationen gewinnen kann, werde immer dringender: "Die demografische Uhr für die Branche tickt."

Eine Möglichkeit, um jüngere Kundinnen und Kunden zu gewinnen, könnte die digitale Vermögensverwaltung sein. Sie soll vor allem jüngeren Anlegern bei geringeren Anlagesummen ermöglichen, die Dienstleistung von unabhängigen Vermögensverwaltern in Anspruch zu nehmen.

Ausweg durch Digitalisierung

Das InVV beobachtet zudem, dass die Geschäftsführer von Vermögensverwaltungen in Deutschland durchschnittlich knapp 60 Jahre alt sind oder zumindest die Schwelle von 55 Jahren überschritten haben.

Eventuell denkt da mancher zuerst an den eigenen Ruhestand, den es zu erreichen gilt, und erst danach an die Firma. Ein solches Verhalten könne teuer zu stehen kommen, warnt das Institut für Vermögensverwaltung. So würden Unternehmenswerte riskiert, die über Jahrzehnte mühsam aufgebaut wurden, und nicht zuletzt auch Teil der Altersvorsorge des Vermögensverwalters sind.

Dieser Artikel wurde cash von Investrends.ch zur Verfügung gestellt. Verpassen Sie keine News zu aktuellen Themen aus der Fonds- und Asset-Management-Branche. Investrends.ch liefert Ihnen im Newsletter zweimal wöchentlich die Zusammenfassung der Nachrichten und informiert Sie über Sesselwechsel und wichtige Veranstaltungen. Hier abonnieren