Infrastrukturanlagen stossen auf wachsende Nachfrage. (Bild: Shutterstock.com/yuttana Contributor Studio)
Infrastrukturanlagen stossen auf wachsende Nachfrage. (Bild: Shutterstock.com/yuttana Contributor Studio)

Die wachsende Beliebtheit von Infrastrukturanlagen ist nach Ansicht von Dominic Helmsley, Head of Economic Infrastructure bei Aberdeen Standard Investment, in erster Linie ihren viel gepriesenen Eigenschaften zu verdanken. Darunter fallen stabile Renditen, geringe Volatilität, schwache Korrelation mit anderen Anlageklassen und möglicher Schutz vor Inflation. Angesichts der anhaltenden Herausforderungen in Bezug auf das Covid-19-Virus und seine Folgen für die Märkte habe sich gezeigt, dass vor allem Core-Infrastrukturanlagen für Anleger noch attraktiver geworden seien, da sie während der Pandemie eine solide Performance verzeichnet haben und sich auch in dem darauffolgenden schwierigen Wirtschaftsumfeld weiterhin gut entwickeln dürften.

Wo Anleger noch Wertpotenzial finden

Durch die zunehmende Nachfrage nach Infrastrukturanlagen in Ländern mit traditionell als relativ vorteilhaft geltenden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen hat sich der Wettbewerb laut dem Experten insbesondere bei grösseren Transaktionen deutlich verschärft. Viele dieser Investoren seien bereit, pro Transaktion Summen jenseits von 500 Mio. Euro, und in einigen Fällen sogar deutlich mehr, zu investieren.

"Im unteren Midmarket-Segment, das nach unserer Definition Transaktionen mit einem Unternehmenswert von weniger als 500 Mio. Euro umfasst, fällt die Zahl der Transaktionen deutlich höher und der Wettbewerb vergleichsweise weniger stark aus“, klärt Helmsley auf. Dies ermögliche Anlegern eine stärkere Preisdisziplin bei insgesamt mehr Anlagegelegenheiten.

Der Dealflow im Midmarket-Segment (vgl. nachfolgende Abbildung) falle insgesamt stark aus, was es Vermögensverwaltern ermögliche, weiterhin diszipliniert vorzugehen und nur die besten Anlagechancen auszuwählen, um darauf seine Zeit und Ressourcen zu konzentrieren und letztlich in sie zu investieren.

Dealflow im Small-, Mid- und Large-Cap-Segment

Quelle: Inframation (März 2018 – Februar 2021).
Quelle: Inframation (März 2018 – Februar 2021).
Quelle: Inframation (März 2018 – Februar 2021).
Quelle: Inframation (März 2018 – Februar 2021).

Helmsley ist der Ansicht, dass sich insbesondere mit der Liberalisierung des europäischen Eisenbahnmarktes und der Umstellung auf neue Personenzugflotten Möglichkeiten auf dem gesamten Kontinent bieten werden. "Darüber hinaus erwarten wir einen weiteren Anstieg der Nachfrage nach Anlagen in erneuerbare Energien. Wesentliche Anlagechancen erkennen wir noch auf der Iberischen Halbinsel, in Italien sowie in Mittel- und Osteuropa“, spezifiziert der Aberdeen-Experte.

Darüber hinaus erkenne er weiterhin eine starke Nachfrage nach digitaler Infrastruktur, da die Covid-19-Pandemie für Umwälzungen in Bezug auf das traditionelle Arbeitsumfeld gesorgt habe. Infrastrukturanlagen können auch reale Vorteile für die Gesellschaft haben, hebt Helmsley hervor. Die Verbesserung von ESG-Kriterien wird seiner Ansicht nach neben der Erzielung solider, langfristiger Erträge für Infrastrukturanleger immer wichtiger – ein Trend, der sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird. "Der Ausblick bleibt zwar ungewiss, und es bestehen zweifelsohne eine Reihe politischer und makroökonomischer Unsicherheitsfaktoren, die im Laufe des Jahres 2021 genau im Auge behalten werden müssen", so der Experte. Gleichwohl gebe es eine gut gefüllte Pipeline mit Anlagechancen und eine Vielzahl spannender potenzieller Investitionsmöglichkeiten am Markt.

Dieser Artikel wurde cash von Investrends.ch zur Verfügung gestellt. Verpassen Sie keine News zu aktuellen Themen aus der Fonds- und Asset-Management-Branche. Investrends.ch liefert Ihnen im Newsletter zweimal wöchentlich die Zusammenfassung der Nachrichten und informiert Sie über Sesselwechsel und wichtige Veranstaltungen. Hier abonnieren