Die Anlegerinnen und Anleger hatten im ersten Halbjahr deutlich weniger Appetit auf ETFs als im Vorjahr. (Bild: Shutterstock.com/Zakharchuk)
Die Anlegerinnen und Anleger hatten im ersten Halbjahr deutlich weniger Appetit auf ETFs als im Vorjahr. (Bild: Shutterstock.com/Zakharchuk)

Die ETF-Nachfrage hat sich im Juni global mit 35,7 Mrd. Euro gegenüber 71,9 Mrd. Euro im Vormonat fast halbiert. Während die Zuflüsse insgesamt positiv waren, verzeichneten nur die USA Zuwächse von 37,6 Mrd. Euro. Wie die Statistik von Amundi zeigt, zogen in Europa und Asien Anleger 959 Mio. Euro bzw. 934 Mio. Euro aus ETFs ab. Seit Jahresbeginn beliefen sich die Zuflüsse auf insgesamt 381,5 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 35% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Im Juni waren Aktien mit Zuflüssen von insgesamt 38,6 Mrd. Euro global weiterhin gefragt. Seit Jahresbeginn haben Anleger 280,4 Mrd. Euro in diese Anlageklasse investiert. Im Juni gab es Nettoabflüsse aus Anleihen in Europa und Asien in Höhe von 917 Mio. Euro bzw. 3,5 Mrd. Euro. Global flossen Bond-ETFs im Juni 415 Mio. Euro zu. In den sechs Monaten waren es 84,7 Mrd. Euro. Aus Rohstoff-ETFs wurden im Juni insgesamt 4,1 Mrd. Euro abgezogen. In den USA flossen 2,5 Mrd. Euro aus diesen Strategien und in Europa 1,6 Mrd. Euro ab. Seit Jahresbeginn beliefen sich die Allokationen in diese Anlageklasse auf 14,0 Mrd. Euro.

Kumulierte europäische Mittelflüsse seit Jahresbeginn

Europa: Chinesische und globale Aktien im Fokus

Europäischen UCITS-Aktien-ETFs legten im Juni um 1,3 Mrd. Euro zu, womit sich die Gesamtnachfrage im ersten Halbjahr auf 44,9 Mrd. Euro erhöhte. Die Zuflüsse waren in den ersten zwei Wochen des Juni positiv, drehten dann aber in den negativen Bereich. Im Juni waren chinesische und globale Aktien die beliebtesten Anlageregionen mit einem Plus von 1,8 Mrd. Euro bzw. 1,4 Mrd. Euro.

Globale Indizes waren in den ersten sechs Monaten 2022 am gefragtesten und legten um 21,8 Mrd. Euro zu. Die Zuflüsse in chinesische Aktien machten im Juni fast die Hälfte des seit Jahresbeginn verzeichneten Gesamtbetrags von 4,4 Mrd. Euro aus. Im Laufe des Monats zogen Anleger 775 Mio. Euro aus der Eurozone ab, so dass sich die Abflüsse seit Jahresbeginn auf insgesamt 4,3 Mrd. Euro beliefen.

Erstmals zogen Anleger im Juni auch 769 Mio. Euro aus US-Aktien ab. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Zuflüsse für diese Strategie auf 14,4 Mrd. Euro. Im Juni zogen Anleger auch Mittel aus Finanz-ETFs ab (741 Mio. Euro), so dass sich die gesamten Flows seit Jahresbeginn auf 2,3 Mrd. Euro aufsummierten. Waren die Zuflüsse in Finanzwerte im Januar positiv, haben Anleger seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs Assets abgezogen. Auch aus Value-ETFs zogen Anleger im Juni 748 Mio. Euro ab. Während des ersten Halbjahres war die Nachfrage mit Zuflüssen von 3,9 Mrd. Euro positiv.

Im Juni legten Anleger 1,5 Mrd. Euro in ESG-Aktien-ETFs an, wobei globale Indizes um 578 Mio. Euro zulegten. Seit Jahresbeginn haben ESG-Aktien-ETFs ein Plus von 12,8 Mrd. Euro verbucht, wobei globale Indizes um 5,2 Mrd. Euro und US-Indizes um 4,4 Mrd. Euro zulegten. Klimastrategien gewannen im Juni 654 Mio. Euro und seit Jahresbeginn 3,7 Mrd. Euro.

Erster Monat mit Abflüssen aus Bond-ETFs Mittel

Aus europäischen UCITS-ETFs zogen Anleger im Juni 917 Mio. Euro ab. Dies war somit der erste Monat in diesem Jahr mit Abflüssen. Seit Jahresbeginn beliefen sich die Flows auf insgesamt 11,1 Mrd. Euro. Entsprechend dem allgemeinen globalen Trend legten Anleger im Juni 1,6 Mrd. Euro in Staatsanleihen an, wobei Papiere mit mittleren und langen Laufzeiten aus den USA um 2,1 Mrd. Euro bzw. 349 Mio. Euro zulegten. Aus Schwellenländer-Staatsanleihen gab es hingegen Abflüsse im Volumen von 697 Mio. Euro. Seit Jahresbeginn haben Staatsanleihen um 7,9 Mrd. Euro zugelegt.

Im Juni flossen 2,9 Mrd. Euro aus Unternehmensanleihen ab – 1,1 Mrd. Euro aus High-Yield-US-Anleihen und 648 Mio. Euro aus Unternehmensanleihen der Eurozone. In den sechs Monaten bis Juni legten Anleger 554 Mio. Euro in Unternehmensanleihen an. Nach den Zuflüssen im Mai von insgesamt 878 Mio. Euro in Eurozonen-Geldmarktstrategien setzte sich dieser Trend im Juni mit Zuflüssen von 430 Mio. Euro fort.

ESG-Anleihe-Strategien legten im Juni um 95 Mio. Euro zu und erreichten im ersten Halbjahr ein Plus von 7,1 Mrd. Euro. Unternehmensanleihen aus den USA und der Eurozone waren in den sechs Monaten die beiden beliebtesten ESG-Strategien (2 Mrd. Euro bzw. 1,4 Mrd. Euro).

Quelle: Amundi
Quelle: Amundi
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