Die von Pensionskassen, Versicherungen und anderen institutionellen Investoren verwalteten nachhaltigen Anlagen (238,2 Milliarden CHF) repräsentieren 61% des gesamten Schweizer nachhaltigen Anlagemarkts. "Dies entspricht bereits einem Anteil von rund 16% der insgesamt von Schweizer Pensionskassen und Versicherungen gehaltenen Vermögen", erklärt SSF-Geschäftsleiterin Sabine Döbeli. Auf die nachhaltigen Investmentfonds (94,4 Milliarden CHF) entfällt ein Anteil von 24% des nachhaltigen Anlagemarkts in der Schweiz, während der Anteil nachhaltiger Mandate mit 57,9 Milliarden CHF 15% beträgt. Banken und Asset Manager verwalten damit rund zwei Fünftel aller in der Schweiz verwalteten nachhaltigen Anlagen. "Der Anteil nachhaltiger Fonds am gesamten Schweizer Fondsmarkts ist damit von 7% im Vorjahr auf 9% gestiegen", erläutert Prof. Timo Busch, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat.
 
Normbasiertes Screening ist häufigster Ansatz
Fast alle nachhaltigen Investmentansätze konnten volumenmässig deutlich zulegen. Mit einem Gesamtvolumen von 217,8 Milliarden CHF nimmt der normenbasierte Screening-Ansatz nun die Spitzenposition ein. Diese Entwicklung ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass immer mehr Pensionskassen auf diesen Ansatz setzen. Die höchste Wachstumsrate verzeichnete die ESG-Stimmrechtsausübung mit 140%. Auch der ESG-Integrationsansatz wies gegenüber dem Vorjahr eine markante Steigerung von rund 90% aus.
 
Klimaschutz und Nachhaltigkeitsziele im Fokus von Anbietern
Der Schweizer Finanzsektor beschäftigt sich zunehmend mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs) und dem Pariser Klimaabkommen. 38% der Vermögensverwalter bieten Produkte mit einem spezifischen Bezug zu den SDGs an und sogar zwei Drittel haben Klimaprodukte im Angebot. Im Hinblick auf den Klimawandel erwiesen sich Investitionen in Klimalösungen als die wichtigste Strategie, welche von 86% der Antwortenden verfolgt wird. An zweiter Stelle steht die Messung des CO2-Fussabdrucks von Portfolios (81% der Anbieter von Klimaprodukten).
 
Selbstregulierung und gesetzliche Anforderungen in Europa als wichtige Treiber
Wie aus zwei Interviews mit Vertretern des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF) hervorgeht, ist Selbstregulation ein mindestens so wichtiger Treiber wie zunehmende gesetzliche Anforderungen, wie sie zurzeit in der EU vorbereitet werden. "Die wachsende Nachfrage von institutionellen Kunden weltweit und in der Schweiz, die durch die beiden in diesem Bericht enthaltenen Fallstudien (Migros Pensionskasse und Genfer Kantonale Pensionskasse CPEG) illustriert wird, bleibt aber der Haupttreiber", bilanziert Jean Laville, stellvertretender Geschäftsleiter von SSF. Sabine Döbeli ergänzt als Fazit: "Insgesamt sehen wir den Schweizer Finanzmarkt angesichts der hier ausgewiesenen starken Marktentwicklung auf dem richtigen Weg. Eine kontinuierliche Verstärkung der Bemühungen wird die Idee nachhaltiger Finanzen weiter fördern und die Schweiz als wichtigen Akteur in diesem zunehmend an Bedeutung gewinnenden Bereich positionieren."

Dieser Artikel wurde cash durch fondstrends.ch zur Verfügung gestellt. Verpassen Sie keine News aus der Fondsbranche. Fondstrends.ch liefert Ihnen wöchentlich die Zusammenfassung der Nachrichten und informieren Sie über Sesselwechsel und wichtige Veranstaltungen. Hier abonnieren