Die Schweizer Uhrenhersteller haben im April deutlich mehr Uhren ins Ausland exportiert. Grund dafür waren mit Blick auf den «Zollhammer» der US-Regierung vorgezogene Lieferungen in die USA. Die globale Nachfrage nach Uhren bleibt indes weiterhin gedämpft.

Bis um 09.20 Uhr geben die Aktien von Swatch Group um 0,8 Prozent auf 139,80 Franken nach, jene von Richemont rücken hingegen um 0,3 Prozent auf 158,60 Franken vor. Als Belastung für Swatch sehen Händler die schleppende Entwicklung in den mittleren Preissegmenten, während Richemont vom Wachstum im teuersten Segment profitieren dürfte. Der Gesamtmarkt tendiert derweil gemessen am SMI mit 0,1 Prozent etwas tiefer.

Kursentwicklung von Swatch und Richemont am 27. Mai 2025.

149 Prozent sind die Uhrenexporte in die USA im Monat April in die Höhe geklettert. Das sei hauptsächlich das Ergebnis vorgezogener Lieferungen, die durch Ankündigung hoher Zölle durch die Trump-Regierung von Anfang April ausgelöst worden seien, hielt der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH in seiner Mitteilung fest.

Die Uhrenexportstatistik sei durch den aussergewöhnlichen Anstieg in den USA beflügelt worden, so auch Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy in seinem Kommentar. Ohne die USA wären die Uhrenexporte im Berichtsmonat um 6,4 Prozent zurückgefallen, wobei Bertschy im Vorfeld mit einem stärkeren Rückgang im hohen einstelligen Prozentbereich gerechnet hatte.

Insbesondere in China und in Hongkong stehe die Nachfrage nach Schweizer Uhren und Luxusgütern insgesamt weiterhin unter Druck, heisst es bei Jefferies. Während Richemont nach wie vor vom gut laufenden Schmuckgeschäft und dem Plus im höchsten Preissegment profitiere, belaste die Schwäche in den mittleren Preiskategorien vor allem das Marktumfeld von Swatch-Marken.

Die Ergebnisse in der April-Exportstatistik bestätigen laut Bertschy seine Sicht auf die Lage im Luxusgüterbericht. Die zunehmende «Luxusmüdigkeit», der abnehmende «Feel-Good Factor» beim Kauf von Luxusgütern sowie eine sich verschlechternde Konsumentenstimmung führten zu einem weniger optimistischen Ausblick für die Branche, so der Vontobel-Analyst.

(AWP)