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Übermorgen wird Swiss Life den Zwischenbericht für das zurückliegende dritte Quartal veröffentlichen. Die Aktionäre dürften sich allerdings eher den 25. November dick in der Agenda angestrichen haben. Dann lädt der in Zürich beheimatete Lebensversicherungskonzern zum diesjährigen Investorentag.

Angeblich steht dieser heuer ganz im Zeichen der zukünftigen Dividendenpolitik. Oder anders gesagt: Lässt der Zwischenbericht vom Donnerstag die Höhe des Jahresgewinns vermuten, wird am
Investorentag zu erfahren sein, wie viel davon ausgeschüttet werden soll.

Grosszügig abgefunden wurden die Aktionäre in den letzten Jahren nicht. Schuld war die schwache Bilanz von Swiss Life. Sie zwang das Unternehmen zur Ausschüttung einer Dividende am unteren Ende der selbst definierten Zielbandbreite von 20 bis 40 Prozent des Jahresgewinns.

Zurich Insurance Group, Helvetia oder Bâloise zahlten in den besagten Jahren sogar bis zu 80 Prozent des Jahresgewinns mittels Dividenden oder einer Rückzahlung von Kapitaleinlagereserven aus. Nicht notwendig zu sagen, dass die Aktien dieser Rivalen auch heute noch eine deutlich höhere Dividendenrendite als jene von Swiss Life aufweisen.

Der Bilanz des Lebensversicherungskonzerns geht es mittlerweile jedoch besser, nicht zuletzt auch Dank der auf der Kostenseite erzielten Fortschritte. Der anstehende Zwischenbericht dürfte diese Entwicklung in beeindruckender Weise bestätigen.

Gut möglich, dass das Unternehmen am Investorentag vom 25. November zumindest schon mal verbal den Grundstein für eine grosszügigere Ausschüttungspolitik legt.

Einer der wenigen Analysten, der mit einem Geldregen für die Aktionäre rechnet, ist René Locher von der MainFirst Bank. Für das laufende Geschäftsjahr geht der bekannte Versicherungsanalyst von einer Dividendenerhöhung von 6,50 auf 8 Franken je Aktie aus, was immerhin einer Rendite von 3,4 Prozent entspräche. Bis in zwei Jahren erwartet der dann sogar eine Ausschüttung von 11 Franken.

Noch steht der als Koryphäe auf seinem Gebiet geltende Experte mit diesen Prognosen ziemlich alleine da. Vermutlich werden viele seiner Berufskollegen in den nächsten Wochen grundlegend über die Bücher gehen müssen.

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Der australische Milliardär Kerr Neilson wird gerne als der nächste Warren Buffett bezeichnet. Und das obschon der Gründer der Hedgefondsfirma Platinum Investment Management, anders als der legendäre amerikanische Investor, die Öffentlichkeit meidet. Eines teilen die beiden Milliardäre allerdings: ihre Passion für die Solarindustrie.

Bei uns sorgte Neilson im November 2012 für Schlagzeilen, als er mit einer Beteiligung von 3,29 Prozent bei Meyer Burger einstieg und diese innerhalb weniger Wochen auf 5,33 Prozent ausbaute. Prompt schossen die Namenaktien des im bernischen Gwatt beheimateten Solarzulieferunternehmens innerhalb weniger Handelstagen um 34 Prozent in die Höhe.

Von der anfänglichen Euphorie ist heute nicht mehr viel übrig, waren die letzten Jahre bei Meyer Burger doch von einer hartnäckigen Auftragsflaute geprägt. In der Folge mussten die Aktionäre dem schlechten Geld mehr als einmal gutes nachwerfen.

Eine heutige Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX lässt den Schluss zu, dass Kerr Neilson das Handtuch wirft. Denn wie der Meldung zu entnehmen ist, kontrolliert der Hedgefonds des australischen Milliardärs neuerdings nur noch 4,99 Prozent der Stimmen.

Platinum Investment Management wird erst bei einem Unterschreiten des nächsten und letzten Schwellenwerts von 3 Prozent wieder meldepflichtig. Danach verschwindet der Grossaktionär vom Radarschirm der Öffentlichkeit.

Darf man Stimmen aus dem Berufshandel Glauben schenken, dann hat das Engagement bei Meyer Burger den Hedgefonds in den letzten Jahren einen beachtlichen zweistelligen Millionenbetrag gekostet. Das könnten aufgrund des engen Handels noch mehr werden, sollte Kerr Neilson beim Solarzulieferunternehmen tatsächlich aussteigen wollen.
 

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