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Noch bis vor wenigen Jahren galten die Namenaktien der Zurich Insurance Group bei angelsächsischen Grossinvestoren als das Mass aller Dinge. Mehrere Ergebnisenttäuschungen in Folge sowie der Bedarf zusätzlicher Reserven in Deutschland liessen die Versicherungsgruppe an den Märkten in Ungnade fallen.

Aus dem Berufshandel wird mir allerdings Ermutigendes berichtet: So würden sich seit wenigen Tagen erstmals wieder Grossinvestoren aus dem angelsächsischen Raum in den Aktien zurückmelden. Dies würde auch die zahlreichen ausserbörslichen Blocktransaktionen des gestrigen Tages erklären.

Ihren Mut schöpfen die angelsächsischen Grossinvestoren vermutlich in der Mitte Dezember bekannt gewordenen Verpflichtung des zuvor für Swiss Re tätigen George Quinn als neuen Finanzchef. Quinn geniesst in Übersee ein hohes Ansehen und gilt bei seinem ehemaligen Arbeitgeber als einer der Ziehväter des erfolgreichen Turnaround und der Jubiläumsdividende.

Auf den neuen Finanzchef wartet bei der Zurich Insurance Group allerdings einiges an Arbeit. Zwar steht das Unternehmen vom finanziellen Standpunkt her betrachtet auf grundsoliden Beinen. Allerdings versucht die Zurich Insurance Group schon seit Jahren erfolglos, ihr Ertragspotenzial besser auszuschöpfen.

Anfang Dezember hielt das Unternehmen den jährlichen Investorentag ab. Allen Unkenrufen zum Trotz blieb der strategische Befreiungsschlag aus, worauf der Markt verständlicherweise mit Enttäuschung reagierte. Ob sich die Zurich Insurance Group doch noch zu einer strategischen Neuausrichtung durchringen und das verloren geglaubte Vertrauen der Märkte zurückgewinnen kann, bleibt abzuwarten. Aus Sicht der Aktionäre ist jedenfalls Geduld gefragt, auch die von JP Morgan. Denn das Bankinstitut stuft die Aktien heute mit einem neu 310 (260) Franken lautenden Kursziel von «Neutral» auf «Overweight» hoch.

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Anders als noch vor wenigen Wochen hat die mediale Präsenz des Goldpreises spürbar nachgelassen. Ob das nun ein positives oder ein negatives Omen ist, darüber lässt sich vermutlich streiten.

Interessant ist allerdings ein Kommentar der UBS Investment Bank zum Rohstoffsektor. Darin äussern sich die Verfasser auch zur zukünftigen Goldpreisentwicklung. Vor dem Hintergrund freundlicherer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, höherer Zinsen, der restriktiveren Geldpolitik der US-Notenbank und einer grundsätzlichen Normalisierung rechnen die Experten mit einem nochmals schwächeren Goldpreis.

Die im zurückliegenden Jahr beobachtete Flucht der Anleger aus dem Edelmetall werde sich nicht wiederholen, so heisst es bei der UBS. Dennoch prognostiziert die Schweizer Grossbank im Jahresverlauf mit einem Rückschlag auf 1050 Dollar die Unze.

Aufatmen dürften an dieser Stelle die langfristig orientierten Goldinvestoren unter meinen Leserinnen und Lesern. Denn die UBS erhöht im Kommentar die Langfristprognosen für das Edelmetall, um den höheren Förderkosten Rechnung zu tragen. Der Jubel dürfte sich allerdings in Grenzen halten, liegt das neue Ziel doch gerade mal bei 1300 (1100) Dollar je Unze.

Mit anderen Worten: Die Schweizer Grossbank erachtet jeglichen Rückschlag in die Region von 1050 Dollar die Unze als günstige Einstiegsgelegenheit. Damit hebt sich die Meinung der UBS doch ziemlich von jener anderer Bankinstitute ab.

Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass sich das Gold schon seit Monaten in einer Bodenbildungsphase befindet. Sofern die bei 1180 Dollar je Unze liegende Schlüsselunterstützung nicht unterschritten wird, wird ein so genannter «doppelter Boden» und eine anschliessende Gegenbewegung in die Region von 1300 bis 1350 Dollar die Unze immer wahrscheinlicher.

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Während die Aktien anderer Mitbewerber von einem Jahreshöchst zum nächsten klettern, kommen jene von Sulzer nicht so recht vom Fleck. Immer wieder berichten mir Händler von Verkaufsaufträgen aus dem Ausland.

Einer aktueller Offenlegungsmeldung zufolge hat der Staatsfonds Norwegens die Gunst der Stunde genutzt und Aktien des Winterthurer Traditionsunternehmen zugekauft.

Vermutlich wettet man bei den Skandinaviern auf eine Aufholjagd dieser Papiere auf jene ähnlich ausgerichteter Industrieunternehmen. Meines Erachtens stehen die stark zurückgebliebenen Aktien nämlich unmittelbar vor einer solchen. Spätestens nach der am 20. Februar drohenden Ergebnisenttäuschung dürfte der Weg für eine Erholung dann endlich frei werden.