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Die Handelsstatistiken der Schweizer Börse SIX für Dezember wurden mit Spannung erwartet. Und sie enttäuschen nicht: Mit 78,4 Milliarden Franken lag das Transaktionsvolumen zwar um ein knappes Prozent unter jenem vom November. Um die Anzahl Handelstage bereinigt resultierte allerdings ein ansehnliches Plus von 15 Prozent. Und auf das Gesamtjahr betrachtet lag das Transaktionsvolumen immerhin um 12 Prozent über dem Vorjahr. So will es zumindest ein Kommentar aus dem Hause MainFirst Bank wissen.

Ähnlich solide gestaltet sich der Absatz mit strukturieren Produkten. Deren Volumen betrug im Dezember 2,2 Milliarden Franken, was um die Anzahl Handelstage bereinigt einem Zuwachs von 15 Prozent gegenüber dem Vormonat und von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dennoch sollten sich die Emittenten von strukturierten Produkten nicht zu früh freuen, resultierte auf das Gesamtjahr betrachtet doch ein leichtes Minus von 5 Prozent.

Dem für die MainFirst Bank tätigen Experten zufolge bleibt die UBS im Dezember mit einem Marktanteil von 49 Prozent unangefochtener Marktführer bei den strukturierten Produkten, gefolgt von der ZKB mit 15,1 Prozent und Vontobel mit 14,5 Prozent. Nur eine untergeordnete Rolle spielen der Börsenneuling Leonteq mit 4,8 Prozent, die Credit Suisse mit 4,4 Prozent sowie Julius Bär mit 4,1 Prozent. Darin nicht berücksichtigt seien sogenannte OTC-Produkte dieser Anbieter.

Interessant ist vor allem, was die MainFirst Bank über die eigenen Kundenaktivitäten zu berichten weiss. Um die Anzahl Handelstage bereinigt sei der bankeigene Indikator für die Bruttomarge im Vergleich zum November um 9 auf 66 Punkte gestiegen. Gerade aufgrund saisonaler Verhaltensmuster sei dies überraschend und ermutigend zugleich. Die starken Erhebungen für November und Dezember hätten die schwachen Sommermonate aufgefangen, so der Verfasser des Kommentars weiter.

Alles in allem lassen sich von den Handelsstatistiken der Schweizer Börse SIX und vom Indikator der MainFirst Bank für die Bruttomargenentwicklung ermutigende Rückschlüsse auf das Schlussquartal der Schweizer Banken ziehen. Gerade die Privatbankaktien und jene von Leonteq nehmen einen starken Jahresausklang allerdings weitestgehend vorweg. Und auch die Papiere der beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse liegen seit Jahresbeginn wieder besser im Markt.

Welche der hiesigen Banken in was für einem Umfang vom versöhnlichen Jahresausklang profitieren konnte, werden die ab Anfang Februar anstehenden Jahresergebnisse zeigen.

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Am Mittwochnachmittag gerieten die Namenaktien von Syngenta vorübergehend unter Abgabedruck. Händler berichteten mir von grösseren Verkaufsaufträgen aus dem angelsächsischen Raum. Und das nicht ohne Grund, legte der Erzrivale Monsanto auf den zweiten Blick doch ein ziemlich ernüchterndes Quartalsergebnis vor.

Der amerikanische Agrarchemiekonzern erzielte in den drei per 30. November endenden Monaten einen Umsatz von 3,1 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn von 368 Millionen Dollar oder 0,69 Dollar je Aktie. Damit wurden die Konsensschätzungen eines Umsatzes von 3,07 Milliarden Dollar und eines Gewinns von 0,64 Dollar je Aktie zwar übertroffen.

Gleichzeitig bekräftigten die Firmenverantwortlichen allerdings ihre Gesamtjahresprognosen eines Gewinns von 5 bis 5,20 Dollar pro Aktie. Die Konsensschätzungen von 5,25 Dollar je Aktie zeigen, dass sich Analysten mehr erhofft hatten.

Ausserdem steckt der Teufel wie so oft im Detail. Einem Kommentar aus dem Aktienhandel der UBS Investment Bank entnehme ich, dass sich der Umsatz im für Syngenta wichtigen Saatgutgeschäft im Jahresvergleich um 5 Prozent zurückbildete. Gerade beim Mais seien die Anbauflächen in Südamerika geringer als erwartet ausgefallen. Zudem habe sich die Nachfrage nordamerikanischer Landwirte im Hinblick auf die anlaufende Anbausaison auf ein normaleres Niveau abgeschwächt. Der Verfasser des Kommentars befürchtet, dass auch Syngenta mit diesen Faktoren zu kämpfen hatte und rät deshalb im Vorfeld der Jahresergebnispräsentation von Anfang Februar zur Vorsicht.

Auf der Liste meiner Schweizer Aktienfavoriten für 2014 sind auch die Aktien von Syngenta zu finden. Allerdings gehe ich davon aus, dass die Papiere erst ab Mitte Jahr vermehrt wieder in der Gunst der Anleger stehen. Eine Ergebnisenttäuschung scheint mir zunehmend eingepreist.

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Entgegen anders lautenden Prophezeiungen setzte der Goldpreis seine Talfahrt im neuen Jahr nicht ungebremst fort. Im Lager der Baissiers sorgt dies mittlerweile für lange Gesichter, hatte man sich doch bereits auf einen Bruch der letztjährigen Tiefststände bei rund 1180 Dollar je Unze eingestellt und dementsprechend positioniert. Stattdessen hält sich die Unze hartnäckig zwischen 1200 und 1250 Dollar.

Eine Erklärung liefert heute «Der Platow Brief». Der viel beachtete Börsenbrief schreibt, dass sowohl im UBS Commodities Index als auch im Standard & Poor's Goldman Sachs Commodities Index die Gewichtung von Gold angehoben worden sei. In der Folge müssten Investmentfonds, welche diese Indizes passiv abbilden, vom Edelmetall zukaufen. Dasselbe gilt für institutionelle Grossinvestoren sowie für die Emittenten von strukturierten Produkten, so möchte ich an dieser Stelle ergänzen.

Charttechnisch betrachtet befindet sich der Goldpreis noch immer in einem Abwärtstrendkanal. Die Oberseite des Kanals verläuft mittlerweile bei 1270 Dollar je Unze. Viel wichtiger ist aber, dass sich ein so genannter «doppelter Boden» abzeichnet, solange das Edelmetall nicht unter die letztjährigen Tiefststände bei 1180 Dollar fällt. Kann sich der Goldpreis darüber behaupten, wird eine grundlegende Trendumkehr immer wahrscheinlicher.