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Die Credit Suisse deckt die Aktien von AMS nicht länger ab. Weder die "Underperform" lautende Verkaufsempfehlung, noch das Kursziel von 13,80 Franken haben länger Gültigkeit. Dasselbe gilt für die Umsatz- und Gewinnschätzungen, wie die Grossbank kurz und knapp festhält.

Dieser drastische Schritt überrascht, hatte Analyst Achal Sultania die Papiere des Sensorenherstellers doch erst vor knapp drei Wochen in einer mehr oder weniger spektakulären Kehrtwende von "Outperform" auf "Underperform" abgestraft. Gleichzeitig setzte er damals beim mit 23 Franken bezifferten Kursziel den dicken Rotstift an.

Letztmals meldete sich Sultania am 4. Mai zu Wort, als AMS mit dem Zahlenkranz für das erste Quartal sowie mit Vorgaben für das laufende zweite Quartal aufwartete. Nun verlässt der Analyst seinen bisherigen Arbeitgeber. Wohin es ihn zieht und ob er die Bank auf eigenen Wunsch verlässt, ist nicht bekannt.

Kosteten die Papiere am Tag der Abstufung zeitweise keine 16 Franken mehr, konnten sie seither fast zwei Kursfranken an Boden gutmachen. Dass die Credit Suisse die Abdeckung des Sensorenherstellers einstellt, ermöglicht es ihr somit, elegant den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Ich bin jedenfalls jetzt schon neugierig auf die Wiederabdeckung und wäre nicht überrascht, wenn der Nachfolger des Sultanias eine optimistischere Sichtweise auf das Unternehmen hätte.

Kursentwicklung der AMS-Aktien seit der Herunterstufung durch die Credit Suisse (Quelle: www.cash.ch)

Nach dem wilden Hüst-und-Hott der letzten 12 Monate traue ich der Grossbank bei AMS jedenfalls fast alles zu.

Auch bei der Erzrivalin UBS kommt es übrigens zu einem Analystenwechsel. Neu übernimmt François-Xavier Bouvignies die Abdeckung der Aktien. Als erste Amtshandlung streicht der Analyst seine Gewinnschätzungen um bis zu 74 Prozent zusammen. Neuerdings liegen die Annahmen für das übernächste Jahr um gut 50 Prozent unter den durchschnittlichen Schätzungen seiner Berufskollegen. Noch spiegelt sich das nicht im 12-Monats-Kursziel von 20 (zuvor 26,35) Franken wider.

Mit einem rechnerischen Aufwärtspotenzial von 15 Prozent müsste Bouvignies die Papiere des Sensorenherstellers eigentlich zum Kauf anpreisen. Dennoch bleibt alles beim Alten: Das Anlageurteil lautet wie bis anhin "Neutral". Ist doch praktisch, so ein Analystenwechsel – bei dem sich das Gesicht wahren lässt.

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Die Aktien von Logitech verspüren wieder etwas Auftrieb – wenn auch nur von dünnen Handelsumsätzen begleitet. Gestern Montag wechselten bis zum Nachmittag keine 400'000 Titel die Hand. Das sind so wenig wie seit Mitte August letzten Jahres nicht mehr. Überzeugung sieht anders aus.

Mit Credit Suisse Funds zieht ein alter Bekannter ins Grossaktionariat des Unterhaltungselektronikherstellers ein. Erstmals seit dem Frühsommer letzten Jahres hält die Fondstochter der Grossbank wieder mehr als 3 Prozent an den Lausannern.

Die Meldepflicht geht auf den 5. Mai zurück, als die Aktien 100 Franken und mehr kosteten. Mittlerweile wären sie jedenfalls günstiger zu bekommen.

Die Aktien von Logitech haben seit wenigen Tagen wieder Auftrieb (Quelle: www.cash.ch)

Ob es - anders als im Frühsommer vergangenen Jahres – für mehr als ein kurzes Gastspiel reicht, wird sich zeigen müssen. Ganze neun Tage war Credit Suisse Funds damals zwischen Ende Mai und Anfang Juli mit 3,1 Prozent am Unternehmen beteiligt.

Der Wiedereinstieg dürfte insbesondere den für die Credit Suisse tätigen Analysten Serge Rotzer freuen. Er rät nämlich schon seit einer ganzen Weile mit "Outperform" und einem Kursziel von 121 Franken zum Kauf der Aktien.

Allem Anschein nach findet Rotzer mit seiner Kaufempfehlung für Logitech endlich auch bei den Fondsverantwortlichen seines Arbeitgebers Gehör. Es ist erfrischend für mich zu sehen, dass es sich bei der Empfehlung durch die Credit Suisse nicht bloss um ein Lippenbekenntnis handelt.

 

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