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In den letzten Tagen hat sich der zuvor erstarkte Franken wieder etwas entspannt. Und das, obschon weiterhin wenig erbauende Meldungen aus der Ukraine und anderen Konfliktregionen eintreffen.

Ein Grund mehr für die Devisenstrategen der Commerzbank, sich Gedanken zur zukünftigen Entwicklung unserer Heimwährung zu machen. Die Experten erwarten, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den im September 2011 eingeführten Mindestkurs für den Euro auch in Zukunft zu stemmen vermag.

Im Zuge der Krise auf der Krim sei der Euro vorübergehend unter 1,22 Franken und damit auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr gefallen. Auf absehbare Zeit spreche nichts für eine deutliche Abwertung des Frankens. Grund dafür sei vor allem die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Trotz des auf lange Sicht niedrigen Inflationsausblicks habe diese ihre Politik zwar nicht mehr weiter gelockert. Die Geldpolitik werde allerdings expansiv bleiben, was das Aufwärtspotenzial des Euro gegenüber dem Franken begrenze.

Gleichzeitig habe die SNB die Inflationsprognosen in ihrem Lagebericht für den März noch einmal gesenkt. In Erwartung einer Nullteuerung sei der Spielraum für eine restriktivere Geldpolitik stark eingeschränkt. Dennoch gestalte sich die Situation für die Währungshüter komfortabler als noch vor einigen Wochen. Denn solange sich die Kollegen der EZB vor einer weiteren geldpolitischen Lockerung zieren würden, sei auch die SNB nicht noch einmal zu Massnahmen gezwungen. Zudem habe sich die Lage am Immobilienmarkt nicht mehr weiter verschärft, auch wenn man von einer Entwarnung weit entfernt sei.

Auf eine deutliche Abwertung des Frankens könne die SNB wohl nicht mehr zählen, um dann auf deutlich höheren Niveaus den für den Euro eingeführten Mindestkurs wieder abzuschaffen. Sie müsse viel eher die Zeit aussitzen, bis andere Zentralbanken ihre Zinsen anheben. Erst wenn der Franken aufgrund eines Zinsnachteils wieder im grossen Umfang als Finanzierungswährung für Zinsspekulationen genutzt werde, werde er sich spürbar abwerten.

Lange Rede kurzer Sinn: Die Commerzbank rechnet noch bis in den Herbst nächsten Jahres hinein mit einem stabilen Euro in der Region von 1,22 Franken. Erholungspotenzial macht das deutsche Bankinstitut hingegen beim Dollar aus, sehen sie den Greenback bis Ende 2014 doch bei 0,91 Franken und bis Ende September 2015 sogar bei 0,97 Franken.

In wichtigen Punkten gehe ich mit den Devisenstrategen der Commerzbank einig: Auch wenn die SNB weitere Pfeile im Köcher behält, bleibt sie bis auf weiteres zu einer abwartenden Haltung verdammt. Und während beim Euro vieles auf eine stabile Entwicklung hindeutet, verfügt der Dollar gegenüber dem Franken über Raum für eine Erholung. Vermutlich erweisen sich die Prognosen der Experten für den Greenback sogar als konservativ.

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Während die meisten Strategen über die weitere Entwicklung des Schweizer Aktienmarkts streiten, verleiht das Wealth Management UBS seiner positiven Haltung Nachdruck. In einer Studie bricht das Chief Investment Office eine Lanze für die Aktien mittelgrosser Unternehmen.

Obschon China eine harte Landung drohe, die Währungssituation in den Schwellenländern angespannt bleibe und die Krise in der Ukraine für Unruhe sorge, befinde sich die Weltwirtschaft auf Erholungskurs. Nicht zuletzt deshalb könnten die Aktien mittelgrosser Firmen seit Mai vergangenen Jahres erstmals wieder ihre Vorteile gegenüber jenen grosser Unternehmen ausspielen.

Der für das Chief Investment Office des UBS Wealth Managements tätige Stratege rechnet mit einer Fortsetzung dieses Trends. Der Experte erwartet auf lange Sicht ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum. Nicht zuletzt deshalb, weil die mittelgrossen Unternehmen am stärksten von einer Erholung der europäischen Wirtschaft profitieren sollten. Darüber hinaus würden die Firmen über die stärksten Bilanzen, den nachhaltigsten Spielraum für Dividendenerhöhungen und über eine attraktive Bewertung verfügen.

Relativ betrachtet ist die Bewertung dieses Marktsegments hierzulande bereits stark gestiegen. Eine weitere Höherbewertung gegenüber den grosskapitalisierten Unternehmen ist nur bei anhaltend freundlichen Aktienmärkten möglich. Damit verkommt die vorliegende Empfehlung zu einer Wette auf ebensolche.

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Schon seit Monaten führen die Namenaktien von Syngenta ein von der Entwicklung des Schweizer Aktienmarktes abgekoppeltes Eigenleben. Mehrere Ergebnisenttäuschungen in Folge und eine wenig grosszügige Dividendenpolitik liessen die Papiere vorübergehend in die Nähe von 300 Franken korrigieren.

In den letzten Tagen liessen die Aktien für einmal ihre Muskeln spielen, begleitet von grösseren ausserbörslichen Blocktransaktionen. Mir gegenüber erklären Händler diese Transaktionen mit dem wiedererwachten Interesse angelsächsischer Grossinvestoren.

Noch ist unklar, ob der Basler Agrarchemiehersteller über die kommenden Wochen weiter in der Gunst dieser Investoren steigen wird. Meines Erachtens könnte die jüngste Kurserholung aber noch weitergehen und die Aktien in die Region von 360 Franken zurückführen.