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Eigentlich hatte der Börsengang der SFS Group alle Zutaten für einen Erfolg. Dank der langjährigen Erfahrung in der Herstellung von Präzisionsteilen zählt der in Heerbrugg beheimatete Metallverarbeiter bekannte Abnehmer aus der Automobil-, Luftfahrt- und Elektronikindustrie zur Kundschaft.

So richtig ausbezahlt hat sich das für die Aktionäre bislang allerdings nicht. Nach einem Ausflug in die Region von 80 Franken, gelten die im Mai letztes Jahr zu 64 Franken herausgegebenen Namenaktien mittlerweile nur noch 66 Franken. Die vor wenigen Monaten entrichtete Dividende von 1,50 Franken je Aktie macht die Bilanz auch nicht viel besser.

Der erst vor wenigen Wochen veröffentlichte Zahlenkranz zeigt denn auch, wo der Schuh drückt. Seit der überraschenden Aufgabe des Mindestkurses gegenüber dem Euro durch die Schweizerische Nationalbank hat das Unternehmen mit den Folgen des starken Frankens zu kämpfen. Schliesslich fällt bei den Kosten jeder zweite Franken in der Heimat an.

Seit der 37 Milliarden Dollar schweren Übernahmeofferte von Berkshire Hathaway für den amerikanischen Rivalen Precision Castparts wird auch die SFS Group als möglicher Übernahmekandidat gehandelt. Dass die Beteiligungsgesellschaft des legendären Milliardärs Warren Buffett den Publikumsaktionären von Precision Castparts den vierfachen Jahresumsatz bietet, gilt in Branchenkreisen als kleine Sensation. Zum Vergleich: Der Schweizer Hersteller von Präzisionsteilen wird von der Börse bestenfalls mit dem zweifachen Jahresumsatz bewertet.

Ein gewichtiges Wort hätten die Altaktionäre mitzureden. Selbst nach dem Börsengang kontrollieren diese noch immer 57,7 Prozent an der SFS Group. Weitere 8,3 Prozent hält die Mitarbeiterstiftung des Unternehmens.

Eigentlich wäre es schade, würde diese Industrie-Perle nur ein gutes Jahr nach ihrem Debüt an der Schweizer Börse übernommen. Alleine schon vom Geschäftsmodell her hebt sich die SFS Group von anderen Rivalen ab. Darüber hinaus zählt neben mehreren bekannten deutschen Automobilherstellern auch das amerikanische Kultunternehmen Apple zu den Grosskunden des Metallverarbeiters. Für Fantasie ist deshalb auch ohne Übernahmespekulationen gesorgt.

Ich zähle die Aktien jedenfalls seit Ende Juni zu meinen Schweizer Aktienfavoriten (siehe auch Kolumnen vom 29. und 30. Juni).

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Schon seit Wochen bekunden die Namenaktien der Zurich Insurance Group sichtlich Mühe. Das mag mit dem ziemlich ernüchternden Zahlenkranz für das zweite Quartal zusammenhängen, verfehlte dieser die Markterwartungen doch auf der ganzen Linie.

Doch auch für die geplante Offerte an die Publikumsaktionäre des britischen Rivalen Royal Sun & Alliance, kurz RSA, muss sich der in Zürich beheimatete Versicherungskonzern Kritik gefallen lassen. Und das obschon dieser die Grossübernahme in bar bezahlen will.

Einer der grössten Kritiker ist der für Bernstein Research tätige Versicherungsexperte. Er empfiehlt die Aktien der Zurich Insurance Group schon eine ganze Weile mit „Underperform“ und einem Kursziel von 245 Franken zum Verkauf.

In einem Kommentar versucht er nun, mit den Mythen rund um die Zurich Insurance Group aufzuräumen. So glaubt der Verfasser beispielsweise nicht, dass die rege diskutierte Übernahme von RSA überhaupt zustande kommt. Ein Angebot von 5,30 Pfund je Aktie sei das höchste der Gefühle, solle die Mindestanforderung einer Rendite von 10 Prozent auf dem eingesetzten Kapital erreicht werden. Ob sich die Aktionäre des britischen Rivalen damit zufrieden geben werden, wagt der Experte jedenfalls zu bezweifeln. Er schliesst nicht aus, dass sich andere nur so in Barmittel schwimmenden Interessenten aus Nordamerika und Asien zu erkennen geben werden.

Was die Zukunft der Zurich Insurance Group anbetrifft, so sieht der Verfasser des Kommentars ziemlich schwarz. Er sagt dem Versicherungskonzern auf Jahre hinaus eine eher mässige Gewinnentwicklung vorher und schliesst sogar Dividendenkürzungen nicht aus.

Bleibt aus Sicht der Zurich-Aktionäre zu hoffen, dass der Experte damit so richtig daneben liegt. Denn Bernstein Research wird seit je her ein guter Draht in die amerikanische Hedgefonds-Industrie nachgesagt.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insider muss sich nicht mit derjenigen der cash Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kaufs- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

 

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