Schweizer Aktien performten 2021 gut. Der Small- und Mid-Cap-Index SPI EXTRA Total Return (SPIEX) entwickelte sich nach seiner Outperformance im Jahr 2020 ähnlich wie die Large Caps, die durch den Swiss Market Index (SMI) repräsentiert werden. Im Vergleich zu europäischen Aktien bedeutet dies eine leichte Outperformance, die einem stärkeren Schweizer Franken geschuldet ist.

Dennoch wäre es falsch zu behaupten, dass 2021 ein „leichtes“ Jahr für die Aktienmärkte war. Im Berichtszeitraum waren eine erhöhte Volatilität, ein ständiger Wechsel der Börsengewinner und eine zunehmende Streuung der Performance auf Titelebene zu verzeichnen. Zum Jahresende müssen wir uns mit dem Aufkommen einer neuen Corona-Mutation, höheren Zinsen, steigenden Inflationsraten und der Sorge auseinandersetzen, dass die Zentralbanken nach den massiven Lockerungen zu Beginn des Jahres der Kurve hinterherhinken könnten. Ironischerweise ähneln diese Bedenken den Unsicherheiten, mit denen sich die Anleger vor zwölf Monaten auseinandersetzen mussten, sehr stark.

Vor einem Jahr prognostizierten viele Strategen, dass die zyklischeren Sektoren im Jahr 2021 „aufholen“ könnten. Wir blieben unterdessen „defensiven“ Titeln gegenüber positiv eingestellt. In der Tat war es dann so, dass keine der Gruppen dominierte und hauptsächlich aktienspezifische Faktoren für die Performanceunterschiede innerhalb der Sektoren verantwortlich waren. Ausserdem lässt die erwartete Erholung der Investitionsausgaben im Industriesektor auf sich warten, und wie im zweiten Halbjahr 2020 leisteten auch die Konsumausgaben im Jahr 2021 den grössten Beitrag zum Wirtschaftswachstum.

Für 2022 gehen wir von einer Erholung der Investitionsausgaben aus, aber auch konsumnahe Aktien dürften weiterhin ein solides Wachstum verzeichnen. Erstere werden durch erschöpfte Produktionskapazitäten befeuert. Letztere dürften von einem allgemein soliden wirtschaftlichen Umfeld mit niedriger Arbeitslosigkeit und steigenden Gehältern profitieren.

Wir bleiben aus zwei Gründen gegenüber dem Schweizer Aktienmarkt positiv gestimmt: Erstens bieten die drei defensiven Aktienschwergewichte den Anlegern weiterhin Aufwärtspotenzial. Ihre Geschäftsaktivitäten entwickeln sich nach wie vor erfreulich und ihre Aktien bieten attraktive und wachsende Dividenden. Zweitens hat der Schweizer Aktienmarkt noch mehr zu bieten als dieses defensive Trio. Es sind die von uns als „kleine Nestlés“ bezeichneten Unternehmen, die für das Schweizer Universum charakteristisch sind. Diese Unternehmen sind führend in so unterschiedlichen Bereichen wie Maschinen, Uhren, Schmuck, Personal, Logistik, Inspektion, Privatbankengeschäfte, Zahnimplantate, Hörgeräte und Computerausrüstung. Sie mussten sich ausserhalb des eng gesteckten Schweizer Endverbrauchermarktes beweisen, indem sie sich einen echten Wettbewerbsvorteil erarbeiteten, der von ihren Mitbewerbern nicht so schnell kopiert werden kann. Überlegene Produkte, Technologien oder Dienstleistungen sowie ein hoher Anteil am betreffenden Weltmarkt ermöglichen es diesen Unternehmen, robuste Gewinnspannen zu erzielen. Einfach ausgedrückt: Sie sind in der Lage, höhere Gewinne über einen längeren Zeitraum zu erzielen. Eine Investition in diese Schweizer Marktführer, von denen viele Small- und Mid-Cap-Aktien sind, ist aus einer Ertrags- wie auch Risikosicht sowohl für inländische als auch für internationale Anleger sinnvoll. Unseres Erachtens zeigt dies, warum sich der Schweizer Markt und insbesondere die Schweizer Small- und Mid-Caps in der Vergangenheit besser entwickelt haben als globale Aktien. Wir sind ferner der Meinung, dass diese Vermögenswerte auch langfristig gut aufgestellt sind.

Wie bereits erwähnt, ist eine steigende Inflation für die Anleger ein wichtiges Risiko: Wir gehen davon aus, dass sich die Währungen zügig an die unterschiedlichen Inflationsniveaus anpassen werden, und erwarten daher einen starken Schweizer Franken im Vergleich zum US-Dollar, Euro und britischen Pfund, aber auch zu den Schwellenländerwährungen. Anleger können angesichts der hohen Kosten einer Währungsabsicherung durch Investitionen in Schweizer Aktien von einer langfristigen Aufwertung des Schweizer Frankens profitieren. Für internationale Anleger ist es sehr vorteilhaft, in Vermögenswerte zu investieren, denen eine stabile Währung zugrunde liegt. Aus aktueller Sicht wird dies umso deutlicher, als die Zinsunterschiede zwischen der Schweiz und Europa sowie den USA die erwartete Inflationsdifferenz gar nicht richtig widerspiegeln. So liegt die erwartete Inflation in der Schweiz beispielsweise bei 1,1 Prozent (gemäss KOF-Prognose), während sich unsere eigene jüngste Schätzung zu den USA für 2022 auf 4,5 Prozent beläuft.

Zusammenfassend lauten unsere wichtigsten Überzeugungen wie folgt: Das Schweizer Aktienuniversum besteht aus vielen Weltmarktführern, die in der Vergangenheit globale Konkurrenten übertroffen haben und gut gerüstet sind, auch in Zukunft eine solide Wertentwicklung an den Tag zu legen. Zudem erwarten wir mittel- und langfristig eine Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber anderen Währungen, dies aufgrund des deutlich geringeren Inflationsdrucks im Vergleich zu Europa und insbesondere zu den USA sowie den Schwellenländern. Zu guter Letzt nimmt sich das ESG-Profil der Schweizer Unternehmen im internationalen Vergleich sehr gut aus. Somit kann eine solche Investition nicht nur gut für die Performance sein, sondern auch „Gutes tun“.

1 Gesamtrenditen zum 30. November 2020: SMI (Schweizer Large Caps):  16,86 Prozent, SPIEX (Schweizer Small & Mid Caps):  16,05 Prozent, MSCI Europa -14,02 Prozent, Nestlé:  -0,93 Prozent, Roche:  1,98 Prozent, Novartis:  -7,22 Prozent, alle Angaben in CHF.

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