China: Wirtschaftsmacht der besonderen Art

Mittlerweile ist die Volksrepublik, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, hinter den USA zur zweitgrössten Wirtschaftsmacht der Welt aufgestiegen ist (siehe Grafik). Allen Unkenrufen zum Trotz dehnt sich das Bruttoinlandsprodukt weiter aus. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet damit, dass China im laufenden und den kommenden vier Jahren die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Niveau von 2017 um durchschnittlich 6.2% erhöht.

Die grössten Volkswirtschaften der Welt

Digitalisierung: Reich der Mitte macht es vor

Aufgrund dieser Entwicklung sind immer grössere Teile der rund 1.4 Mrd. Menschen umfassenden Bevölkerung im Stande, ein modernes Leben zu führen. Das gilt auch und gerade für die Digitalisierung. In China schreitet die im Westen vielfach zitierte Disruption in einem rasenden Tempo voran. Sei es Kommunikation, Handel oder Medien: Über das grösste und wichtigste Schwellenland der Welt schwappt eine regelrechte Welle der nachhaltigen Veränderung. Diese These lässt sich an verschiedenen Statistiken festmachen. Beispiel Kommunikation: Annähernd 700 Mio. Chinesen besitzen mittlerweile ein Smartphone. Seit 2013 hat ihre Zahl damit um knapp 60% zugenommen. Zwar dürfte sich das Wachstum nicht mehr in diesem Tempo fortsetzen, doch sollen im Jahr 2022 mehr als 100 Mio. weitere Menschen im Besitz eines multifunktionalen Mobilfunkgerätes sein (siehe Grafik). Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Chinesische Technologieunternehmen: Das Reich der Mitte lebt die Disruption vor».

Smartphone-Nutzer in China

Millennials: Eine mächtige Verbrauchergruppe

An der Speerspitze des Umbruchs stehen die so genannten Millennials. Dieser Begriff steht für die um die Jahrtausendwende geborenen Menschen. Da diese Generation mit den technischen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts gross geworden ist, spricht der Fachjargon auch von den «Digital Natives». Anfang Jahr hat sich Aviva Investors in einem Fachartikel intensiv mit dem Aufstieg wohlhabender Millennials in den Schwellenländern beschäftigt. Dem Vermögensverwalter zufolge gehören allein in China 415 Mio. Menschen dieser Generation an. «Das sind mehr als die gesamte Erwerbsbevölkerung der USA und Westeuropas zusammen», schreiben die Autoren. Unter Verweis auf eine Analyse der Credit Suisse stellen sie zudem fest, dass das Einkommen der chinesischen Millennials in den kommenden 10 Jahren um USD 3 Bio. zunehmen dürfte. Laut Aviva Investors fördert diese junge Bevölkerungsgruppe das Wachstum chinesischer Unternehmen, die hochmoderne Internetdienstleistungen oder Smartphone-Applikationen anbieten.

Tech-Giganten: Im Konzert der ganz Grossen

Schon jetzt hat der Technologiesektor im Reich der Mitte eine Reihe von echten Giganten hervorgebracht. Dabei ragen Baidu, Alibaba und Tencent heraus. In Anlehnung an das aus Facebook, Amazon, Netflix und Google bestehende US-Quartett «FANG» wird dieses Trio häufig als «BAT» bezeichnet. Zusammen bringen es Baidu, Alibaba und Tencent auf einen Börsenwert von mehr als USD 1 Bio. Insofern überrascht es nicht, dass die Gründer und Grossaktionäre dieser Unternehmen in der Topetage der globalen Internet-Milliardäre zu finden sind. Das Vermögen von Ma Huateng, Entwickler des Instant-Messaging-Dienstes Tencent QQ und heute CEO des gleichnamigen Konzerns, wird auf USD 45.3 Mrd. geschätzt. Damit liegt der auch als «Pony Ma» bezeichnete Manager nur knapp hinter Larry Page und Sergey Brin, dem Gründerduo der US-Suchmaschine Google. Der Wachstumshunger der chinesischen Technologieriesen ist längst nicht gestillt. Aktuell investieren die Unternehmen massiv in Megatrends wie Künstliche Intelligenz, Fintech oder E-Mobilität – auch diesbezüglich stehen sie ihren westlichen Pendants in nichts nach.

 

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