Die Rally ab Mitte Februar löste verschiedene Makro- und Sektorrotationen aus. Bis zur Monatsmitte hatte sich der Verkaufsdruck verausgabt. Die Rally unter risikobehafteten Anlagen ging indes inmitten schwacher Handelsvolumen vonstatten, da die meisten Marktteilnehmer vorerst zögerten. Ein instabiles Umfeld und verschiedene fundamental bedingte Verlustrisiken stimmten die Anleger, darunter auch Hedgefonds, zunächst vorsichtig. Angesichts dessen erzielten CTA-Strategien eine Outperformance und starke Zugewinne zu Beginn des Monats, um danach aufgrund hartnäckig niedriger Renditen Widerstandskraft an den Tag zu legen. Abgesehen davon erfreuten sich die Strategien mit dem stärksten Long-Bias einer V-förmigen Erholung. Dagegen wurden diejenigen, die den Rotationen am meisten ausgesetzt waren, am ärgsten in Mitleidenschaft gezogen.

L/S-Equity: Volatile und stark unterschiedliche Erträge bei anhaltender Skepsis. Long Bias-Fonds verzeichneten eine V-förmige Erholung während des Monats und beendeten den Berichtszeitraum leicht im Plus. Sie erzielten weiterhin ein starkes Alpha. Variable Bias-Fonds konnten dank ihrer vorsichtigen Positionierung die Verluste während des Abverkaufs zunächst im Zaum halten, erzielten aber während der Rally eine Underperformance. Die Rotation von defensiven Anlagen zurück in Substanzwerte erwies sich als kostspielig. Market Neutral-Fonds schlossen am schwächsten ab. Sie wurden durch mehrere sektorspezifische und auf quantitativen Faktoren beruhende Rotationen bei einer zugleich starken Korrelation zu Aktien in Mitleidenschaft gezogen, während das Leverage stabil blieb. Infolge zeitlich unvorteilhafter Portfolioverlagerungen wurden sie im doppelten Sinne abgestraft. Insgesamt erhöhten die Lyxor L/S-Equity-Fonds ihr Markt-Beta leicht, vor allem über Deckungskäufe. Allerdings herrscht unvermindert Skepsis über die Nachhaltigkeit der Rally vor. Interessanterweise gehen einige Fonds bei ihrer Aktien- und Sektorpositionierung zunehmend taktisch vor.

Merger Arbitrage bot der Risikoaversion erneut die Stirn. Die Performance von Special-Situation-Fonds entsprach derjenigen an den breiteren Märkten. Zu Beginn des Monats gerieten sie unter Druck, vor allem ihre Positionen im Gesundheitswesen und im Telekommunikationssektor, um anschliessend den grössten Teil ihrer Verluste wieder hereinzuholen. Die Renditen von Merger-Arbitrage-Fonds waren indes weniger volatil. Zunächst preisten die Transaktionsspreads höhere Makro-Risiken ein, bevor sich die Lage beruhigte. Transaktionen in Bezug auf Positionen mit kurzer Duration und moderatem GuV-Potenzial zogen weiterhin Manager an. Sie behielten ihre erhöhten Long-Positionen bei, worin sich ihr Vertrauen in Bezug auf die gegenwärtigen Chancen im Bereich Fusionen widerspiegelt.

Die Underperformance europäischer Kreditanlagen war für L/S Credit-Strategien abträglich. Einige Fonds wurden davon in Mitleidenschaft gezogen, dass der Druck auf den globalen Banken, vor allem unter europäischen Institutionen, zunahm. Schwach abschneidende nachrangige Titel in Europa und Bedenken über ausgesetzte Kuponzahlungen bei bedingten Pflichtwandelanleihen („Cocos“) schadeten einigen Fonds. (Zur Erinnerung: „Cocos“ werden im Falle eines Verstosses gegen vertraglich vorab vereinbarte Bedingungen, etwa bei Unterschreiten von Eigenkapitalquoten, in Aktien gewandelt. Diese Wertpapiere wurden konzipiert, um eine bessere Eigenmittelausstattung zu gewährleisten und Anlegern mehr Sicherheit zu bieten.) Dass schliesslich die BoJ auf ein negatives Renditeumfeld vorstiess, schadete auch japanischen und asiatischen Emissionen.

Perfekte Bedingungen für CTAs, die einmal mehr obenauf lagen. Die zum Monatsbeginn anhaltende Risikominderung kam den meisten CTAs entgegen. Sie erzielten bei ihren Long-Positionen in Anleihen und bei ihren Short-Positionen in Aktien und im Energiesektor unvermindert starke Zugewinne. In der zweiten Monatshälfte wurden die meisten Zugewinne in EU-Anleihen mit langer Duration und im GBP erzielt. Die letztlich zunehmende Risikobereitschaft veranlasste deren Modelle, ihre am stärksten auf Risikoscheu ausgelegten Positionen zu reduzieren. So wurde die Short-Position im Energiesektor zurückgenommen und die Aktienallokation auf neutral angehoben. Ihr wesentlicher Schwachpunkt ist indes die Long-Position in Anleihen.

„Alles oder nichts“-Umgebung

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Upside Risks

Aufwärtsrisiken

Downside Risks

Abwärtsrisiken

China fights slowdown & CNY depreciation

China kämpft gegen Abkühlung & CNY-Abwertung

Few evidences of a pending US recession

Kaum Hinweise auf eine bevorstehende Rezession in den USA

Stabilizing Commodity

OPEC/Russia rumours

Stabilisierung der Rohstoffpreise

OPEC/Russland-Gerüchte

Deflation not avoidable

Monetary easing

Deflation nicht vermeidbar

Geldpolitische Lockerung

US elections and EMU fragmentation

US-Wahlen und WWU-Fragmentierung

Tighter fin. conditions

Credit/ Oil pressure

 

Restriktiveres Finanzierungsumfeld

Druck auf Kreditsektor/Öl

 

Negative rates

Divergent central banks

Negative Zinsen

Divergierende Geldpolitik

Below par global growth

EPS recession

Unterdurchschnittliches globales Wachstum

EPS-Rezession

Quelle: Lyxor AM

 

Dank des Brexit-Risikos konnten Global Macro-Fonds einige ihrer Anfang Februar erzielten Verluste wieder wettmachen. Die Strategie hatte es zunächst mit Gegenwind zu tun, da sie unter ihrer Short-Position in Anleihen und Long-Position in europäischen Aktien litt (wir weisen darauf hin, dass die Manager weiterhin stark unterschiedliche Positionierungen verfolgten). Der Einbruch des britischen Pfunds auf unter 1,39 USD erlaubte es schliesslich den Global Macro-Fonds, einen Teil ihrer Verluste wiedergutzumachen. In der Tat veranlasste die Unterstützung der Brexit-Kampagne durch Londons Bürgermeister Boris Johnson die Anleger dazu, sich stärker vor den Risiken eines Brexit abzusichern. Die relativen wirtschaftlichen und geldpolitischen Kräfte zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA kamen ebenfalls zum Tragen. Die Fonds blieben in europäischen Aktien leicht Long engagiert. Bei Anleihen blieben sie in den USA Long und in der EU Short positioniert. Ihre wichtigsten Positionen bestehen unvermindert in Long-Engagements in USD-Crosses.

In einem Alles-oder-nichts-Umfeld raten wir dazu, eine gewisse Direktionalität über taktische Stile beizubehalten. „Wir würden bei Relative Value-Strategien vorerst abwarten, uns aber auf Bereiche konzentrieren, die gegenüber den derzeit dominanten Themen die geringsten Korrelationen aufweisen“, meint Jean-Baptiste Berthon, Senior Cross Asset Strategist bei Lyxor AM.