Als Ergebnis der Wahl zum Deutschen Bundestag am 26. September 2021 dürfte die Fortsetzung einer Grossen Koalition aus CDU/CSU und SPD unserer Ansicht nach die höchste Stabilität für die Märkte verheissen. Denn den Status Quo beizubehalten, geht üblicherweise mit weniger Unsicherheit und weniger Volatilität einher. Das wiederum bedeutet generell mehr wirtschaftliche und finanzielle Stabilität. Nichtsdestotrotz könnten im Rahmen einer erneuten Grossen Koalition aus CDU/CSU und SPD infolge der neuen CDU-Parteiführung einige Veränderungen anstehen.

Dies gilt umso mehr für eine mögliche Koalition der CDU/CSU mit den Grünen. Ein solches Szenario könnte zu etwas höherer wirtschaftlicher und finanzieller Unsicherheit für die Märkte führen. Zudem sind geopolitische Auswirkungen denkbar, die Handel und Wirtschaft prägen könnten. Auf der anderen Seite wäre ein möglicher positiver Aspekt, dass im Rahmen einer grünen Agenda unser Planet, unsere Umwelt und die Menschen noch stärker priorisiert werden. Eine breitere Koalition, etwa unter Einbeziehung der FDP, könnte die nachhaltige Agenda der Wirtschaft weiter voranbringen und gleichzeitig extreme wirtschaftliche und politische Ansichten mildern. Dies kann eine konsistentere Governance und Umsetzung ermöglichen.

Die grösste Unsicherheit, Volatilität und Instabilität für die Märkte wäre unserer Meinung nach mit einer Koalition der Grünen mit den Linken verbunden. Zwar können die Absichten einer solchen Koalition gut sein, aber die Umsetzung und die Auswirkungen auf die Märkte möglicherweise kontraproduktiv. Die Erfahrung zeigt, dass die besten Lösungen für positiven Wandel und mehr Nachhaltigkeit häufig in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft gefunden werden. Eine Koalition, die nicht im Einklang mit der Wirtschaft arbeitet, könnte dringend notwendige Innovationen und Investitionen in den Bereichen Klimawandel und sozialer Wohlstand behindern. Zudem besteht in diesem Szenario die Möglichkeit von Steuererhöhungen, um angedachte Projekte zu finanzieren – unter Umständen auch auf Unternehmensseite. Damit einher geht das Risiko, dass Unternehmen nicht mehr über die notwendigen Mittel verfügen, um etwa die Energiewende zu finanzieren.