Der Medizintechnik- und Services-Sektor, das ist der gesamte Gesundheitsmarkt ohne Medikamentenhersteller, weist neben seiner Krisenresistenz ein stetiges Gewinnwachstum auf – bei gleichzeitig niedriger Schwankungsanfälligkeit. Auch während der Marktturbulenzen im Zuge der Coronapandemie konnte sich die Branche behaupten und ihre defensive Ausrichtung bestätigen. Das indexierte Wachstum des Gewinns je Aktie in diesem Sektor belief sich zwischen 1999 und 2019 auf rund 700%. Zum Vergleich: Die im MSCI World Index gelisteten Aktien erreichten im gleichen Abschnitt ein kumuliertes Gewinnplus je Anteilschein von rund 180%.

Grosser Markt mit intaktem Wachstumsmotor

Megatrends wie die steigende Lebenserwartung sowie der Anstieg von Fettleibigkeit und Krankheiten wie Diabetes begünstigen langfristig das Wachstum der Gesundheitsindustrie. Der Medtech-&-Services-Sektor, der rund 85% der Gesundheitskosten ausmacht, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Während die Medikamentenhersteller durch politische Diskussionen um die Preisgestaltung und Generikazulassungen belastet werden, bleibt dem Medizintechniksektor als Gesundheitsmarkt ohne Medikamente der Status des «sicheren Hafens» erhalten. Seit Jahren einem Preisdruck auf reifen Produkten ausgesetzt, ist die Innovationskraft ungebrochen und der Industriewandel in der Medizintechnik zu integrierten Dienstleistungsangeboten schreitet stetig voran.

Der globale Bedarf an Medizinprodukten und -technologien war noch nie so gross wie heute. Der Markt für Gesundheit wird von der Unternehmensberatung Deloitte auf aktuell rund USD 7.8 Bio. geschätzt – und soll in den nächsten vier Jahren auf USD 10 Bio. steigen. Getragen wird diese Entwicklung von exponentiell wachsenden Technologien, der personalisierten Medizin, neuen markterweiternden Produkten sowie dem zunehmenden Bedarf nach Pflegedienstleistungen.

Kurzfristige Beeinträchtigung durch Coronakrise möglich

Die Fundamentalfaktoren werden durch COVID-19 nur kurzfristig beeinflusst – obwohl die Pandemie auch die Absatzmärkte der Medizintechnikanbieter stark beeinträchtigt. Dies beruht in erster Linie auf der Nicht-Zyklizität des Gesundheitswesens, das auch in einer Krise funktionieren muss. Viele gesundheitliche Probleme wie beispielsweise Herzprobleme und Knochenbrüche müssen unabhängig vom jeweils herrschenden Umfeld behandelt werden. Neu vor dem Hintergrund der Coronakrise ist allerdings, dass während der Pandemie zeitlich nicht dringliche Operationen wie der Einsatz von Hüft- und Knieimplantaten verschoben werden mussten.

Doch diese fallen nicht ersatzlos aus, sondern werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, was die Nachfrage beschleunigt. Selbst eine mögliche Rezession wird dieses Segment nur gering beeinflussen, da sowohl die Nachfrage als auch die Preise infolge der Kostenrückerstattung durch die Krankenkassen sehr stabil sind.

Risiken senken mit diversifizierter Anlagestrategie

Die Bilanzen der Unternehmen sind mit einem Nettoschulden/EBITDA-Verhältnis von deutlich unter 3 solide finanziert, auch die Geschäftsmodelle und Cashflows sind stabil. Die Bewertung von Medtech & Services ist günstiger als der Gesamtmarkt und handelt derzeit mit einem Abschlag von -7% gegenüber dem S&P 500 Index. Dabei zeigen sich Unterschiede innerhalb der Branche: Während grosskapitalisierte Medizintechnikunternehmen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19.7x gepreist sind, beläuft sich diese Bewertungskennziffer bei Krankenversicherern auf 14.5x.

Attraktive Investmentopportunitäten

Ein aktuelles Beispiel für Unternehmen, die die Spezialisten von Bellevue Asset Management zu ihren favorisierten Kategorien zählen, sind tief bewertete US-Krankenversicherer aus dem Bereich Managed Care. Sie erhalten vom Staat den Auftrag, das Gesundheitssystem effizienter zu gestalten. Da sie kaum von einer Rezession betroffen sind, eignen sie sich als möglicher Hedge für unerwartete Probleme im Zusammenhang mit der Pandemie. Weder von Joe Biden noch von Donald Trump ist ein negativer Einfluss auf diesen Sektor zu erwarten, zumal künftige Mehrkosten von den Versicherern in die Prämien für das Jahr 2021 einkalkuliert werden können. Trotz dieser positiven Rahmenbedingungen handelt dieser Subsektor mit einem Abschlag von 22% zum S&P 500.

Mehrfach ausgezeichneter Bellevue-Fonds

Mit einer Wertentwicklung von 53.2% in den vergangenen drei Jahren erzielte der BB Adamant Medtech & Services eine Überrendite gegenüber dem MSCI World Net-Index von 32.9 Prozentpunkten. Im Vergleich zum EuroStoxx 50 beläuft sich die Outperformance auf 61 Prozentpunkte. Auf Sicht der vergangenen 12 Monate übertraf der Anlagepool mit einem Plus von 14.8% den Welt-Index um 7.4 Prozentpunkte. Alle Daten per 30. Mai 2020). Der Fonds ist über drei Jahre nach risikoadjustierter Performancemessung in der Kategorie Aktien Gesundheit mit dem Refinitiv Lipper Europe Fund Award 2020 ausgezeichnet.

Nachhaltige Lösung in Krisensituationen

Die fundamentalen Trends zeigen wie oben dargelegt mittel- und langfristig in die richtige Richtung und werden zusätzlich von der sich beschleunigenden Digitalisierung unterstützt. Insgesamt stellt das derzeitige Marktumfeld eine gute Opportunität für die gesamte Healthcareindustrie dar, um in der breiten Öffentlichkeit wieder stärker als eine Branche wahrgenommen zu werden, die für dauerhafte Lösungen in Krisensituationen steht.

Bellevue Asset Management

Bellevue Asset Management sowie die in Oberursel bei Frankfurt ansässige Schwestergesellschaft StarCapital sind Teil der Bellevue Group, einer unabhängigen schweizerischen Finanzgruppe mit Sitz in Zürich und Listing an der Schweizer Börse SIX. Bellevue wurde 1993 gegründet und zählt heute mit verwalteten Vermögen von CHF 10.6 Mrd. zu den führenden Investmentboutiquen in den Bereichen Healthcareaktienstrategien, traditionelle und alternative Anlagestrategien.