Strategien mit mikroökonomischem Fokus übertrafen Macro-Trader. Event-Driven-Fonds verzeichneten aufgrund einer lebhaften Fusions- und Übernahmeaktivität in den USA und positiven Überraschungen bei den Unternehmensgewinnen eine starke Performance. CTAs und Macro-Manager litten unter der Abwertung des US-Dollar.

Nach einem kräftigen Jahresende begannen die Reflation-Trades das neue Jahr mit ihrer Konsolidierung. Unsicherheiten über Trumps Prioritäten, den Zusammenhalt zwischen dem Weißen Haus und der Republikanischen Partei und die tatsächliche Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen veranlassten die Märkte, einen Teil der Reflation-Trades aufzulösen. In Europa gewann die Erholung dank des zunehmenden Vertrauens der Privathaushalte, der gestiegenen Unternehmenstätigkeit und des höheren Inflationsdrucks an Dynamik. Infolgedessen spiegelte der Spread zwischen amerikanischen und deutschen kurzfristigen und langfristigen Renditen geringere wirtschaftliche und geldpolitische Unterschiede wider. Der USD wertete daher gegenüber dem EUR ab. Aktien bildeten die Entwicklung der Währungen nach und führten in den USA zu Kursanstiegen und in Europa zu Kursverlusten. Die Schwellenmärkte verbuchten eine Rally. Die High-Yield-Spreads engten sich insbesondere in Europa ein. Die Ölpreise setzten ihren Abwärtstrend fort, wohingegen der Goldpreis anstieg.

Der Lyxor Hedge Fund Index gab im Januar leicht nach, da er von der Underperformance von langfristigen CTAs belastet wurde. Eine positive Nachricht ist hingegen die Outperformance von Event-Driven- und Fixed-Income-Arbitrage-Fonds.

Fixed-Income-Arbitrage- und L/S-Credit-Fonds wurden sowohl durch Alpha- als auch durch Beta-Komponenten unterstützt. Die gestiegenen Anleihenrenditen sorgten für Arbitrage-Gelegenheiten und die Verengung der High-Yield-Spreads war von Vorteil. Nach Angaben von Moody‘s werden die Ausfallraten bei als spekulativ bewerteten Emittenten 2017 in den USA voraussichtlich abnehmen. In Europa werden sie niedrig bleiben, was Relative-Value-Strategien zugutekommt.

Event-Driven-Fonds profitierten von den zunehmenden US-Unternehmensaktivitäten, insbesondere im Pharmasektor. Den größten Beitrag leistete Actelion, die Spitzen-Long-Position der Merger-Fonds. Der Aktienkurs verzeichnete nach der Bekanntgabe einer Transaktion in Höhe von 30 Mrd. USD durch Johnson & Johnson einen Kurssprung von 20%. Die Gewinne wogen allerdings nicht die Verluste durch die Positionen in Rite Aid, eine Drogerie- und Apothekenkette, die von Walgreens Boots Alliance als Übernahmekandidat auserkoren wurde, auf. Der Aktienkurs brach im Januar ein, da kartellrechtliche Bedenken geäußert wurden und der Preis für die Fusion heruntergehandelt wurde. Demgegenüber erzielten Special Situations eine Outperformance, da sie von positiven Überraschungen bei den Unternehmensgewinnen, darunter Sherwin-Williams und Baxter International, profitierten. Anlagen in den Sektoren Kommunikation, Grundstoffe und nichtzyklische Konsumgüter zahlten sich ebenfalls aus.

L/S-Equity-Fonds verbuchten je nach Stil und geografischem Schwerpunkt des Managers unterschiedliche Renditen. Variabel ausgerichtete europäische Fonds erzielten eine Outperformance, während der starke Anstieg der Momentum-Risikofaktoren neutralen Fonds zu einer guten Performance verhalf. In den USA verfolgten die Fonds eine eher direktionale Strategie, was einen Kontrast zu der vorsichtigen Positionierung ihrer europäischen und asiatischen Pendants bildete. Die Alpha-Rahmenbedingungen blieben in den USA zwar günstig, allerdings nicht so gut wie direkt nach der Wahl von Donald Trump. Stock Picker würden vom Rückgang der Korrelation zwischen den Sektoren profitieren, selbst bei mäßigerer Aktienstreuung.

Global-Macro-Fonds begannen das Jahr mit leichten Verlusten und die Streuung zwischen den Renditen der Manager vergrößerte sich leicht. Sie bevorzugen derzeit Relative-Value-Geschäfte mit einer Tendenz zum USD sowie zu Europa und Japan. Ihre erhebliches Long-Engagement im USD (ggü. einem Short-Exposure in den G10-Währungen und einem Long-Exposure in Schwellenländerwährungen) wirkte sich negativ aus. In anderen Anlageklassen waren die Manager moderat positioniert, außer in europäischen Anleihen (klares Short-Exposure). In dieser Hinsicht wirkte der Anstieg bei den europäischen Anleihenrenditen auf die meisten Fonds unterstützend. Sovereign-Fixed-Income-Arbitrage-Manager übertrafen direktionale Fonds, insbesondere jene, die gegenüber europäischen und japanischen Aktien optimistisch eingestellt waren.

Der Rückgang bei CTAs ist auf die Reflation-Trades zurückzuführen, denen sie unmittelbar ausgesetzt sind (vereinfacht gesagt haben sie "Long-Positionen in Trump und der Fed und Short-Positionen in der EZB"). Ihre Long-Positionen in USD-Paarungen und Short-Positionen in Anleihen der meisten Regionen (außer Europa) erwiesen sich als kostspielig. Der Rückgang der Rohstoffpreise und die Erholung des Goldpreises belasteten unterdessen die Wertentwicklungen. Gewinne aus Long-Positionen in US-Aktien konnten die in Europa und Japan erlittenen Verluste nicht kompensieren. In nächster Zeit hängt das Schicksal von CTAs stark vom Tempo der Reflation-Trades ab. Am Monatsende waren die Modelle in US-Anleihen neutral und kürzten ihre Positionierung im USD drastisch.

"Die Berichtssaison für das vierte Quartal zeichnet sich in den meisten Regionen und der Mehrzahl der Sektoren durch eine deutliche Erholung aus. Allerdings waren die Handelsvolumina und die Aktienrenditen nach den Gewinnmeldungen mäßig. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Anleger weitere Belege für die weltweite Reflation erwarten. Das Alpha-Umfeld ist nicht so stark wie unmittelbar nach den US-Wahlen, nachdem die Aktienstreuung zurückging. Niedrige Aktienkorrelationen und ein stärkerer Fokus auf den Unternehmensdaten bleiben allerdings für aktive Manager und insbesondere Fundamental Stock Picker vorteilhaft."