Die aktuellen Fortschritte im Klimakampf werden zu einem Temperaturanstieg um 3,6 °C über dem vorindustriellen Niveau führen. Das zeigen die Daten zum ersten Quartal 2021. Der vorausgesagte Temperaturanstieg im vergangenen Sommer betrug noch 3,9 °C.  In diesem Update kommentiert der Leiter für nachhaltige Investments von Schroders Änderungen bei den Öl- und Gasinvestitionen und CO2-Preisen.

Worum handelt es sich beim Climate Progress Dashboard?

Der Klimawandel ist inzwischen eines der wichtigsten Themen für die Weltwirtschaft. Wir entwickelten unser Climate Progress Dashboard (CPD) im Jahr 2017, um den langfristigen Temperaturanstieg objektiv zu messen, den die Klimamassnahmen globaler politischer Entscheidungsträger und Unternehmen zur Folge haben werden.

Das CPD verfolgt die Fortschritte bei der Erfüllung der Verpflichtungen, die Staats- und Regierungschefs 2015 in Paris eingegangen sind, und untersucht dabei Bereiche wie politische Ziele und erneuerbare Kapazitäten. Inzwischen haben sich 189 Länder dem Pariser Abkommen angeschlossen. Das Abkommen zielt darauf ab, den globalen Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert auf 2 °C zu begrenzen und gleichzeitig Massnahmen zu ergreifen, um einen Anstieg auf nur 1,5 °C zu erreichen.

Was zeigen die neuesten Daten des Climate Progress Dashboards?

Die jüngsten Werte deuten auf einen langfristigen Temperaturanstieg von rund 3,6 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau hin. Im vergangenen Quartal liessen die Zahlen noch auf einen Anstieg von 3,7 °C schliessen. Die Werte des Berichtsquartals und des Vorquartals stellen neue Tiefststände bei dem vom Dashboard erwarteten Temperaturanstieg dar. 

Obwohl noch viel zu tun ist, bis der vom Dashboard vorhergesagte Temperaturanstieg das Ziel von unter 2 °C Erderwärmung erreicht, ist die gegenwärtige Dynamik eindeutig und ermutigend. 

Wie geht es weiter? COP26 und der Anstieg um 50 % der Unternehmen, die sich an der Science Based Targets Initiative beteiligen

Wie schon mehrmals gesagt: Wir glauben, dass 2021 ein entscheidendes Jahr sein wird Die 26. UN-Klimakonferenz (COP26) findet im November statt und markiert das fünfjährige Jubiläum des Pariser Abkommens. Die COP26 war ursprünglich für 2020 geplant, wurde jedoch aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben.

Auf der Konferenz sollen konkrete Massnahmen der Länder zur Bewältigung des Klimanotfalls koordiniert werden, welche auf dem Pariser Abkommen und anderen Verpflichtungen aufbauen. Ist die Konferenz erfolgreich, könnte dies zu Massnahmen für nachhaltig sinkende Treibhausgasemissionen führen, welche notwendig sind, um die globalen Emissionen in den kommenden Jahrzehnten auf null zu senken.

Wie immer wird der Ton im Vorfeld der Veranstaltung in den nächsten Monaten festgelegt. Regierungen, die für rund 70 % der globalen Emissionen bzw. des BIP verantwortlich sind, haben sich bereits zur Dekarbonisierung ihrer Wirtschaft verpflichtet. Die Zahl der Unternehmen, die im Rahmen der Initiative „Science Based Targets“ Verpflichtungen im Einklang mit dem Pariser Abkommen eingehen, ist im letzten Jahr um rund 50 % gestiegen. Unternehmen setzen sich zunehmend ehrgeizige Ziele zur Bekämpfung des Klimawandels.

Diese Dynamik spiegelt sich in den Entwicklungen wider, die das Climate Progress Dashboard anzeigt. Die Änderungen der Dashboard-Komponenten in den vergangenen beiden Quartalen ging allesamt in Richtung geringere Temperaturerhöhungen. Einige Messwerte stützen sich auf jährliche Daten, die noch nicht aktualisiert wurden. Sollten diese Daten dem Trend folgen, die bei dynamischeren Indikatoren zu beobachten sind, wird die Temperatur noch weiter sinken. 

Zwei Auswirkungen des Vorquartals: Sinkende Öl- und Gasinvestitionen und steigende Kohlenstoffpreise

Im vergangenen Quartal haben zwei Bereiche das günstigere Bild dominiert. 

Erstens sind die Öl- und Gasinvestitionen im Verhältnis zu den Vermögenswerten der Branche weiter gesunken. Wir untersuchen die Investitionen der Branche, indem wir die Kapitalinvestitionen börsennotierter Unternehmen mit ihren vorhandenen Vermögenswerten vergleichen, um einen Hinweis auf das zukünftige Wachstum zu erhalten, das sich aus ihren Ausgaben ergibt. Dieses Verhältnis ist seit Anfang 2020 stetig gesunken, obwohl sich die Ölpreise erholt haben.

Zweitens steigen die CO2-Preise im Emissionshandelssystem (EHS) der Europäischen Union sowie auf den kleineren Auktionen der Regional Greenhouse Gas Initiative der USA weiter an. 

Das EHS, ein Eckpfeiler der EU-Politik zur Bekämpfung des Klimawandels und das weltweit erste und grösste Emissionshandelssystem, hat in den vergangenen Wochen mit Preisen von über 40 Euro pro Tonne CO2 neue Höchststände erreicht. 

Wir glauben, dass höhere Preise – und über einen grösseren Anteil von Emissionen hinweg – notwendig sind, um Veränderungen in dem Ausmass voranzutreiben, das zur Erreichung der Klimaziele erforderlich ist. Der anhaltende Preisanstieg in den vergangenen Jahren trotz sinkender Industrieproduktion hat die Widerstandsfähigkeit des Trends und die Wirksamkeit politischen Handelns unter Beweis gestellt.

Quelle: Refinitiv, Schätzungen von Schroders

Quelle: Refinitiv, Schätzungen von Schroders

Wir sind gespannt, was der weitere Jahresverlauf und die Monate vor der Klimakonferenz bringen werden. Die politischen Entscheidungsträger in den meisten grossen Volkswirtschaften haben ihre Bereitschaft zum Handeln öffentlich gemacht. Somit haben wir jetzt die Voraussetzungen für koordinierte globale Massnahmen, die eine nachhaltige Reduzierung der Treibhausgasemissionen und die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft bewirken könnten.

Überblick über die Änderungen

Die nachstehende Abbildung zeigt die Veränderungen der einzelnen Indikatoren im Vergleich zur letzten Aktualisierung (erstes Quartal 2021).

Quelle: Berechnungen von Schroders basierend auf Daten aus verschiedenen Quellen. Weitere Einzelheiten finden Sie hier. Stand der Daten: Ende März 2021

Die folgende Abbildung zeigt die Veränderungen der einzelnen Indikatoren seit Einführung des Climate Progress Dashboards Mitte 2017.

Quelle: Berechnungen von Schroders basierend auf Daten aus verschiedenen Quellen. Weitere Einzelheiten finden Sie hier. Stand der Daten: Ende März 2021

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