«Zum Monatsanfang fliesst frisches Geld in den Aktienmarkt und das sorgt in Kombination mit einem fulminanten Turnaround an der Wall Street in der letzten Handelsstunde am Freitag für einen starken Handelsauftakt», kommentierte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets. Er verwies darauf, dass der Dow-Jones-Index am Freitag 1,5 Prozent höher geschlossen hatte.

Leicht positive Impulse lieferten frische Konjunkturdaten. So hat sich die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im Mai verbessert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (PMI) stieg im Monatsvergleich um 1,6 Punkte auf 47,3 Zähler. Obwohl sich der Indikator immer noch klar unter der wichtigen Wachstumsmarke von 50 Punkten bewegt, liegt er auf dem höchsten Stand seit 14 Monaten.

Aus Branchensicht standen Bauwerte europaweit in der Anlegergunst ganz oben. Gut gefragt waren auch Bankentitel. Deren Sektorindex stieg am Morgen auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2015 und verbuchte im bisherigen Jahresverlauf als bester Sektor einen Wertzuwachs von mehr als 21 Prozent. Am meisten verkauft wurden hingegen Aktien aus dem Gesundheitsbereich.

Ein drohendes US-Gerichtsverfahren wegen möglicher Krebsrisiken des Medikaments Zantac hat den Anlegern der Pharmakonzerne GSK und Sanofi am Montag die Laune verdorben. Die Aktien von GSK sackten im frühen Handel auf den tiefsten Stand seit Mitte April ab und verloren zuletzt mehr als 10 Prozent. Die Papiere von Sanofi büssten als Schlusslicht im EuroStoxx 50 rund 1,2 Prozent ein.

Etwa 75 000 Verbraucher haben vor einem Berufungsgericht im US-Bundesstaat Delaware Klage gegen die ehemaligen Hersteller des mittlerweile eingestellten Mittels gegen Sodbrennen erhoben. Dazu zählen neben GSK und Sanofi auch Pfizer sowie Boehringer Ingelheim. GSK und Pfizer wollen gegen die Entscheidung des Gerichts in Delaware in Berufung gehen. Sanofi sieht sich mit etwa 25 000 Klagen in Delaware konfrontiert, hält sie nach eigenen Angaben aber nicht für prozesswürdig.

Das schwer angeschlagene IT-Beratungsunternehmen Atos hat eigenen Angaben zufolge zwei Rettungsangebote erhalten und will darüber kurzfristig entscheiden. Die Offerten legten der Atos-Grossaktionär David Layani und der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky vor. Atos ist mit knapp 5 Milliarden Euro verschuldet und benötigt dringend frisches Geld, um den Geschäftsbetrieb fortsetzen zu können. Die Anteilsscheine der Franzosen verbuchten am Morgen ein weiteres Rekordtief und notierten zuletzt mehr als 16 Prozent neidriger. In diesem Jahr summiert sich das Kursminus bereits auf mehr als 80 Prozent./edh/men

(AWP)