Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,19 Prozent auf 5016,10 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,99 Prozent auf 8075,68 Punkte hoch. Am wichtigen Londoner Markt, wo am Montag feiertagsbedingt nicht gehandelt worden war, nahm der FTSE 100 seinen Rekordlauf wieder auf und erreichte eine weitere Bestmarke. Zum Schluss gewann der «Footsie» 1,22 Prozent auf 8313,67 Zähler.
Auftrieb gaben am Dienstag auch die US-Börsen, die weiter nach oben kletterten. Aussagen des Präsidenten der regionalen Notenbank von Minneapolis, Neel Kashkari, wonach angesichts der hartnäckigen Teuerung die Geldpolitik womöglich nicht restriktiv genug sein könnte, machten den Kursgewinnen keinen Strich durch die Rechnung. Nach den etwas eingetrübten US-Arbeitsmarktdaten am vergangenen Freitag geht die Mehrzahl der Anleger derzeit von einer ersten Zinssenkung der US-Notenbank im September aus. Zuvor war eher noch von November die Rede gewesen.
Aktien von Banken waren gefragt, nachdem die italienische Grossbank Unicredit und die Schweizer UBS positiv mit ihren Geschäftsentwicklungen überrascht hatten. Weiterhin hohe Zinsen bescherten der Unicredit zum Jahresstart überraschend viel Gewinn. Die Aktien zählten im EuroStoxx mit plus 3,6 Prozent zu stärksten Werten.
In Zürich gewannen an der Spitze im SMI die Anteile der UBS 7,6 Prozent. Am Markt wurde mit Freude aufgenommen, dass die Schweizer nach einem Verlust im vierten Quartal nun wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt sind.
Die Sportwagen-Ikone Ferrari steigerte dank eines gestiegenen Anteils teurerer Autos und Sonderwünschen der Kundschaft Umsatz und Gewinn bei einem fast gleichgebliebenen Absatz deutlich. Analysten hatten damit aber schon gerechnet, und die Aktien waren zuletzt gut gelaufen. In Mailand büssten Ferrari 4,7 Prozent ein.
Die ohnehin wenig überraschende Senkung der Jahresziele von Infineon liess die Anleger völlig kalt. Mit einem Kursgewinn von fast 13 Prozent waren die Papiere des Chipherstellers im Eurostoxx mit weitem Abstand auf dem ersten Platz. Investoren setzen darauf, dass Infineon das Schlimmste bald hinter sich haben wird.
BP sanken in London um 1,3 Prozent. Der Ölkonzern präsentierte ein schwaches Ergebnis für das erste Quartal. Das Zahlenwerk habe aber die Erwartungen erfüllt, hiess es von der kanadischen Bank RBC. Zudem hält BP an seinen Aktienrückkauf-Plänen fest.
Bank-Aktien verbuchten in London wie andernorts in Europa deutliche Gewinne. Barclays und Lloyds zogen um rund vier beziehungsweise fast drei Prozent an. Die Aktien der spanischen Bank BBVA profitierten davon, dass es offenbar doch nicht zur Übernahme des Konkurrenten. Banco Sabadell kommt. Diese hatte am Montagabend eine Kaufofferte der BBVA zurückgewiesen./ajx/zb
(AWP)